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Das Streben nach Konsistenz im Entscheidungsprozess

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Zusammenfassende Darstellung der empirischen Befunde 199<br />

von <strong>Konsistenz</strong> das Treffen einer konfidenten Entscheidung (z.B. S<strong>im</strong>on, Snow et al., 2004)<br />

erlaubt. Konfidenz und Reevaluationen bedingen sich somit wechselseitig. Stellt man sich<br />

die Frage, wie initial eine leading option identifiziert werden kann, von der man zusätzlich<br />

überzeugt ist, so finden sich je <strong>nach</strong> Entscheidungstyp unterschiedliche Erklärungen.<br />

Während etwa bei Präferenzentscheidungen bestehende Vorlieben relevant sind, sind in<br />

probabilistischen Inferenzentscheidungen die Ausprägung der Cues und die Höhe der Cue-<br />

Validitäten von Bedeutung. In anderen Entscheidungen mögen persönliche Überzeugungen<br />

eine maßgebliche Rolle spielen. An dieser Stelle könnten zwei Spezifika probabilistischer<br />

Inferenzentscheidungen zu beachten sein: Es gibt eine objektiv richtige Lösung und die<br />

Informationen selbst sind nicht widersprüchlich. Zwar schließen beide Aspekte nicht das<br />

Auftreten prädezisionaler Umwertungen aus, doch stellen sie erschwerte Bedingungen dar,<br />

da eine richtige Lösung angestrebt wird und der Interpretationsspielraum eingeschränkt ist.<br />

Dies behindert eventuell die wechselseitige Einflussnahme von Konfidenz und <strong>Konsistenz</strong>:<br />

Erstens ist zwar die Identifikation einer leading option möglich, aber bei schwierigen<br />

Aufgaben eventuell mit weniger Konfidenz verbunden als bei anderen Entscheidungstypen.<br />

Zweitens könnte die Umwertung durch das Vorliegen vergleichsweise eindeutiger<br />

Informationen zumindest erschwert sein, weshalb gerade bei dem Fehlen einer deutlich<br />

überlegenen Alternative hierfür ein höherer kognitiver Aufwand erforderlich wäre. Beides ist<br />

vor allem dann der Fall, wenn die Informationslage keinen deutlichen Hinweis darauf gibt,<br />

welche Option richtig ist, oder wenn die Wiederholung einer Entscheidungssituation ohne<br />

Feedback und mit wechselnden Cue-Konstellationen zu Verunsicherung führt. In diesen<br />

Fällen könnte es eines erhöhten kognitiven Aufwandes für die systematische Umwertung<br />

oder einer Reduktion der Verunsicherung bedürfen, damit eine konfidente Entscheidung<br />

getroffen werden kann. Letzteres wurde bezüglich der Wiederholung gezeigt, indem eine<br />

zusätzliche und entscheidende Information gegeben wurde. Trotz fehlender Umwertung<br />

konnte in den dargestellten Exper<strong>im</strong>enten eine Entscheidung getroffen werden, wobei aber<br />

eine andere Alternative auch nicht möglich war. Denkbar ist jedoch, dass die Konfidenz in<br />

die Entscheidung dann vergleichsweise niedriger ist, wofür es erste Evidenz gibt.<br />

Einschränkend ist aber zu erwähnen, dass der Zusammenhang zwischen der Höhe der<br />

Differenz zwischen den korrigierten gewichteten Summen <strong>im</strong> Posttest und der Konfidenz<br />

nicht vollends überzeugend war, da sich die Konfidenz <strong>nach</strong> einer Entscheidung mit einer<br />

unausgeglichenen Informationslage nur signifikant von der Bedingung, in der ein 3:3-Muster<br />

präsentiert wurde, unterschied. Allerdings waren die Umwertungen und die Konfidenz in der

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