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Schriften <strong>de</strong>s Vereins für Geschichte<br />

und Naturgeschichte <strong>de</strong>r Baar<br />

<strong>Band</strong> <strong>53</strong> . Seite 161 - 168<br />

März 2010<br />

Historische Hochwasser auf <strong>de</strong>r Baar<br />

Drei Beispiele aus Hüfingen und Bräunlingen<br />

Von Susanne Huber-Wintermantel<br />

Vor 20 Jahren, am 15. Februar 1990, wur<strong>de</strong> auch die Baar von einem ve rh eeren<strong>de</strong>n<br />

Hochwa er heim gesucht. Ganz ähnlich war di e Situation im Frühjahr 1995.<br />

Das Auffangbecken bei Wolterdinge n, an <strong>de</strong>m seit Jahren gebaut wird, die Flutmul<strong>de</strong><br />

und di e aktuellen Arbeiten im Gewann Marquartswiesen in Bräunlingen o<strong>de</strong>r<br />

die Dammaufschüttungen in Hüfingen sollen helfen, in Zukunft solche Katastrophen<br />

zu verhin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r zu mil<strong>de</strong>rn. Drei verschie<strong>de</strong>ne Schil<strong>de</strong>rungen vo n Hochwas<br />

ern in Bräunlinge n und Hüfingen aus <strong>de</strong>m 17., 18. und 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

zeigen, wie sich die Wahrnehmung geä n<strong>de</strong>rt hat, was als ormalität ga lt und was<br />

als Katastrophe.<br />

Die Stadt Bräunlingen liegt einge bettet zwischen <strong>de</strong>r Breg und <strong>de</strong>m Röthenbach,<br />

<strong>de</strong>r a uch Brändbach genannt wird. Bei <strong>de</strong>r ehemaligen Mühle, heute Firma<br />

Straub, zweigte bereits im Mittelalter ein Kanal vo n <strong>de</strong>r Breg a b.<br />

Verließ man die Stadt durch das Kirchtor, das am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kirchgasse im<br />

Sü<strong>de</strong>n lag, führte <strong>de</strong>r Weg über ei ne Brücke über <strong>de</strong>n Röthenbach zum Friedhof und<br />

zur ura lten Remigiuskirche. Diese Kirche, eine <strong>de</strong>r Mutterkirchen <strong>de</strong>r Baar, von <strong>de</strong>r<br />

Reichena u wahrscheinlich im 8. Jahrhun<strong>de</strong>rt gegrün<strong>de</strong>t, war jahrhun<strong>de</strong>rtelang die<br />

Pfarrkirche <strong>de</strong>r Bräunlinger. un war es nicht nur in Kriegszeiten zu gefährlich, di e<br />

ummauerte Stadt zum Besuch <strong>de</strong>r M esse zu verlassen; auch das Wetter spielte eine<br />

erhebliche Rolle.<br />

Der agile und energische Ober chultheiß Johann Conrad Gumpp setzte 1694<br />

<strong>de</strong>n Bau einer großen Kapelle in <strong>de</strong>r Stadtmitte durch. Zuvor hatte es in <strong>de</strong>r Stadtaußer<br />

<strong>de</strong>r vermutlich zur Burg ge hörigen und bereits 1673 abgegangenen 1 ikolauskapelle<br />

- in <strong>de</strong>r Kirchgasse neben <strong>de</strong>r Kaplanei (heute Kultur- und Verkehrsamt)<br />

eine kl eine Marienkapell e gegeben, für di e eine achfolgerin in <strong>de</strong>r Hauptstraße<br />

errichtet wor<strong>de</strong>n war.<br />

Diese Kapell e (di e bereits ruinös gewesen sei) wur<strong>de</strong> auf lnitiative Gumpps<br />

1694 abge rissen, Wl1 einer neuen, größeren Platz zu machen. Knapp 200 Jahre<br />

später, 1881, musste di e es barocke Bauwerk, das immer mehr die FWlktion einer<br />

Pfarrkirche übernommen hatte, zusammen mit weiteren Gebäu<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m eubau <strong>de</strong>r<br />

jetzigen Kirche weichen. I<br />

Im Brä unlinger Pfa rrarchi v befin<strong>de</strong>t sich eine von Oberschu ltheiß Johann<br />

Konrad Gumpp 1695 ve rfasste Auflistung <strong>de</strong>r Aufwendungen <strong>de</strong>r Stadt für di e<br />

Kirchen und Kapellen, in <strong>de</strong>r er auch <strong>de</strong>n eubau <strong>de</strong>r Marienkapelle 1694 und di e<br />

Grün<strong>de</strong> für ihre Errichtung erwä hnr: 2<br />

Anno .1694 ist diese CapelI ... zu <strong>de</strong>m Zihl und En<strong>de</strong> erbauet wor<strong>de</strong>n, damit,<br />

da man wegen zu Zeiten entstan<strong>de</strong>nen und annoch entstehen<strong>de</strong>n grossen über-<br />

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