Download Band 53 - Baarverein.de
Download Band 53 - Baarverein.de
Download Band 53 - Baarverein.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
esichtigt gewor<strong>de</strong>n sein w ie das <strong>de</strong>r Donau-Quell gruppe, a uch nach über hun<strong>de</strong>rt<br />
Ja hren. Man trifft dort M enschen aus <strong>de</strong>r ganzen Welt, dazu die vielen Souvenirs<br />
wie unzäh li ge Postkarten o<strong>de</strong>r Glä chen, di e auch <strong>de</strong>n Weg in die Ferne antreten.<br />
Erfreulich, dass nun seit Juli 2009 <strong>de</strong>r "Dornrö chenschlaf' <strong>de</strong>r Figurengruppe samt<br />
Umfassung zu En<strong>de</strong> ist und sie mittels Hochdruckreiniger wie<strong>de</strong>r etwas Carrara<br />
Mannor 9 ehen lässt. Eine kti on, die Hoffnung a uf eine bessere Zukunft <strong>de</strong>r<br />
Donauquelle weckt. Auch di e Signatur <strong>de</strong>s Schöpfers an <strong>de</strong>r Plinthe lO i t nun wie<strong>de</strong>r<br />
besser le bar. Die von Heer sta mmen<strong>de</strong> Figurengruppe <strong>de</strong>r Donauquelle, di e<br />
noch bei seinem Aufenthalt in Rom als M o<strong>de</strong>ll entstan<strong>de</strong>n und a uch 1880 in Ro m<br />
mit <strong>de</strong>n zwei Engelsstaruen für di e Fürstengruft ausge teil t war, ist auf ein em Foto<br />
aus <strong>de</strong>m Nachlas von Adolf Heer dokumentiert. Obwohl damals eine an<strong>de</strong>re<br />
Kunstrichrung in Mo<strong>de</strong> kam, wur<strong>de</strong> l 896 kein e Än<strong>de</strong>rung vorgenommen. Wahrscheinli<br />
ch hatte Fürst a r! Egon 111. <strong>de</strong>n Auftrag zurückgestellt, um das<br />
Reich'sche Werk noch einige Zeit dort stehen zu lassen. Doch sollte Fürst Carl Egon<br />
nicht mehr di e Vollendung <strong>de</strong>s Werkes erl eben; er starb im Ja hre 1892. Der achfo<br />
lger Carl Egon IV. (se in Sohn) musste sich zuerst über dieses Werk informieren<br />
und sch ickte sein en H ofrat Gutmann nach Karlsruhe zu I-leer. Im F. F. Archiv gibt<br />
e dazu ein en interessanten Brief von H o fra t Gutmann a n sein e Durchlaucht:<br />
Am 29. 11.1892 habe ich Prof. Adolf Heer aufgesucht, <strong>de</strong>r mir in liebenswerter<br />
Weise alle seine Ateliers zeigte und seine Arbeiten. Zuerst die Reiterstatue<br />
<strong>de</strong>s Kaiser- Wilhelm-Denkmal welches ziemlich fertig WaJ~ hat mir sehr gefallen.<br />
Auch die großen zahlreichen Figuren für das Kaiserin-Augusta-Bad in<br />
Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n, sowie die Arbeiten für das Erbgroßherzogliche Palais in Karlsruhe.<br />
Bei <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll für die Donall-Qllellgruppe habe ich per Auftrag auch<br />
wegen <strong>de</strong>s Preises gefragt, ob in dieser Richtung vom höchst seligen Fürst<br />
etwas in <strong>de</strong>r Preissache mit ihm besprochen war. Heer sagte mir darauf, <strong>de</strong>r<br />
selige Fürst hätte ihm gesagt es komme Ihm auf <strong>de</strong>n Preis gar nicht so an, er<br />
möchte 11l1r etwas chönes haben. Ich fragte dann von mir aus wie hoch wohl<br />
die Donaugruppe kommen wer<strong>de</strong> und erhielt die Antwort um 25000 bis<br />
28000 Mark genau kann ich es 110ch nicht sagen, davon sind 10000 Mark<br />
schon bezahlt. Wir sind dann zusammen durch die Stadt zu Bildhauer Fi<strong>de</strong>l<br />
Binz gegangen. (Anmerkung: Bildha uer Binz führte für H eer in seiner großen<br />
We rksta tt viele sei ner Aufträge a us.) Etwa 2 Jahre meinte Heer wür<strong>de</strong>n die<br />
Vorarbeiten schon dauern und er freue sich auf die letzte Handanlegung er<br />
fühle sich verpflichtet das höchstm ögliche zu geben um <strong>de</strong>n letzten Auftrag<br />
seines hohen Gönners m öglichst volIkommeIl auszuführen.<br />
Soweit <strong>de</strong>r Bericht von H ofrat Gutma nn über <strong>de</strong>n Bes uch. Ganz unten a m Brief<br />
die o ti z: Seine Durchla ucht habe <strong>de</strong>n Bericht mit Schmunzeln gelesen. Doch a uch<br />
Fürst Carl Egon N. war es ni cht gegönnt, 1896 di e Enthüllung <strong>de</strong>s Werkes zu erleben,<br />
<strong>de</strong>nn er starb vorher. Über ein e Enthüllungsfeier fa n<strong>de</strong>n ich im F. F. Archiv<br />
keine Unterlagen; wahrscheinlich war wegen Carl Egons Tod Hoftra uer a ngeordnet<br />
und keine öffentlichen Veranstaltungen erlaubt wor<strong>de</strong>n. Es existiert ledi glich ein<br />
Telegramm von Heer, in <strong>de</strong>m er sein e Ankunft zusammen mit Bildhauer Binz zur<br />
Aufstellung <strong>de</strong>s Werke a nkündigt. Wei ter fand sich ein Ausschnitt <strong>de</strong>s D onaueschinger<br />
Wochenblattes vom 22.8. 1896 mit folgen<strong>de</strong>m Wortlaut:<br />
90