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Die Kommission lieferte am ] 7. März 1939 ihren Bericht ab und befürwortete<br />
erwartungsgemäß die Errichtung eines Vorschmelzwerks auf <strong>de</strong>r Baar und <strong>de</strong>n Ausbau<br />
<strong>de</strong>s Bergwerks bei Blumberg. Die e sollten jedoch nur als "Bereitschaftsanlagen<br />
für <strong>de</strong>n A-Fall betrachtet und bei völliger Vorrichtung <strong>de</strong>r Gruben 0 chwach<br />
betrieben wer<strong>de</strong>n, wie dies betriebswirtschaftlich möglich ist" 17. Auf diese Weise<br />
konnten die Saarhütten das Schwergewicht ihres Erzbezugs weiterhin auf die<br />
Minette legen, aber auch schnell auf badisches Erz umschalten, wenn Importprobleme<br />
auftauchten. Zur Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Betriebskosten<strong>de</strong>fizite<br />
empfahl die Kommission, <strong>de</strong>r DBG För<strong>de</strong>rprämien und <strong>de</strong>n Saarwerken Verhütrungsvergütungen<br />
durch <strong>de</strong>n Staat zu gewähren. Was die Errichtung <strong>de</strong>s Vorschmelzwerks<br />
auf <strong>de</strong>r Baar anbetraf, so stellte die Kommission kurz und bündig fest,<br />
"dass es we<strong>de</strong>r für die Saar noch für die Eisenindustrie überhaupt möglich ist,<br />
diese Kosten aufzubringen, son<strong>de</strong>rn das da Reich diese Beträge zur Verfügung<br />
stellen muss"I S.<br />
Von Hanneken griff die Vor chläge nur teilweise auf. Das Konzept eines<br />
"Schattenbetriebs", <strong>de</strong>r nur im otfall produzieren sollte, lehnte er entschi e<strong>de</strong>n ab.<br />
Schließlich ging es <strong>de</strong>m RWM nicht nur darum, die Erzversorgung <strong>de</strong>r Saarhütten<br />
für <strong>de</strong>n otfall zu garantieren, son<strong>de</strong>rn endlich eine nennenswerte Eisenproduktion<br />
aus süd<strong>de</strong>utschen Erzen in Gang zu setzen. In einem Briefwechsel, <strong>de</strong>n das RWM<br />
zwischen Mai und Juli 1939 mit Otto Wolff, <strong>de</strong>m Hauptgesellschafter <strong>de</strong>s eunkircher<br />
Eisenwerks, fLihrte, zeichneten sich dann konkrete Maßnahmen ab. Demnach<br />
war das Reich bereit, sich an einer Aktiengesellschaft zu beteiligen, die <strong>de</strong>n<br />
Blumberger Grubenbetrieb übernehmen und ausbauen, sowie das Vorschmelzwerk<br />
auf <strong>de</strong>r Baar erstellen sollte. Von <strong>de</strong>n 50 Mio. RM Grundkapital hatten Reich und<br />
Saar jeweils die Hälfte zu übernehmen, wobei letztere das Sachvermögen <strong>de</strong>r DBG<br />
in die Gründung <strong>de</strong>r AG einbringen durfte. Da die Hüttenwerke diesen Wert mit<br />
rund 20 Mio. RM bezifferten, konnte sich <strong>de</strong>ren Zusatzbelastung a uf fünf Mio. RM<br />
beschränken. Den Hauptteil <strong>de</strong>r liqui<strong>de</strong>n Mittel - rund 25 Mio. RM - wollte das<br />
Reich aufbringen, weitere 40 Mio. RM sollten über eine Anleihe finanziert wer<strong>de</strong>n.<br />
Um die Verhlittungskosten <strong>de</strong>s Doggererzes für die Saarhlitten in einer Übergangszeit<br />
zu begrenzen, erklärte sich das Reich bereit, <strong>de</strong>r AG bis zur Inbetriebnahme <strong>de</strong><br />
Vorschmelzwerks eine För<strong>de</strong>rprämie von vier RM je t Erz zu zahlen. Was die<br />
Subvention vergangener Zeiten anbelangte, so konnte die Saar einen beachtlichen<br />
Erfolg erzielen. Hatte von Hanneken <strong>de</strong>rartige Leistungen am 9. Februar noch<br />
kategorisch abgelehnt, so bestätigte er am L 7. Juli] 939, da Reich wer<strong>de</strong> zur<br />
Abgeltung aller Verluste, die <strong>de</strong>n Saarhütten bislang bei <strong>de</strong>r Doggererzverarbeitung<br />
entstan<strong>de</strong>n seien, eine Ent chädigung von drei Mio. RM zahlen 19. Dieses Geld<br />
nutzten die Werke nun, um am 22. August 1939 die Doggererz AG (DAG) zu grün<strong>de</strong>n<br />
-und zwar ohne das Reich. De sen Beteiligung am gemeinsamen Unternehmen<br />
sollte sich nämlich noch über Monate hinweg verzögern, weil <strong>de</strong>r um ein Budget<br />
besorgte Reichsfinanzminister hinhalten<strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand leistete. Das Grundkapital<br />
<strong>de</strong>r DAG betrug zwei Mio. RM und wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Saarhlitten bar eingezahlt. Zum<br />
Vorstand be teilte man Dr. Hans Bomitz, <strong>de</strong>r seit Frühjahr 1938 das Amt <strong>de</strong> technischen<br />
Direktors bei <strong>de</strong>r DBG beklei<strong>de</strong>te. Den Vorsitz im zehnköpfigen Aufsicht -<br />
rat übernahm <strong>de</strong>r Generaldirektor <strong>de</strong>r Dillinger Hütte, Wilbelm Wittke.<br />
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