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Vorgestern ist die in bläulichen Carraramarmor nach <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s Herrn<br />
Prof Heer in Karlsruhe durch <strong>de</strong>n dortigen Bildhauer Binz ausführte Gruppe<br />
hier angekommen, welche an Stelle <strong>de</strong>s Reichsehen Werkes die Donauquelle<br />
zu zieren bestimmt ist. Die durch die Herrn Prof Heer und Bildhauer Binz<br />
persönlich geleitete Aufstellung ist nun been<strong>de</strong>t. Die aus <strong>de</strong>I' sitzen<strong>de</strong>n Figur<br />
<strong>de</strong>r Baal' und die an sie geschmiegte eine Muschelschale ausgießen<strong>de</strong>, üppige,<br />
die Donal'/ symbolisieren<strong>de</strong> weibliche Gestalt, um einen soeben aus <strong>de</strong>r Quelle<br />
aufgetauchten Knaben bestehen<strong>de</strong> 400 Zenter schwere Kolossalgruppe ist ein<br />
großartiges, wun<strong>de</strong>rbares Kunstwerk, das einen weiteren Anziehungspunkt<br />
für unsere Stadt bil<strong>de</strong>n wird.<br />
Ganz verabschie<strong>de</strong>n möchten wir uns noch ni cht von <strong>de</strong>r Donau-Quell <br />
gruppe, Es gibt einen Brief von H eer über di e Kostenrechnung <strong>de</strong>s Werkes, <strong>de</strong>r von<br />
Interesse sein könnte.<br />
ach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s kin<strong>de</strong>rlosen Fürsten Carl Egon IV. gingen di e schwä bischen<br />
Besitzungen an di e böhmische Linie in Österreich (Weitra ), und zwar an Fürst Max<br />
Egon Il. (Enkel von Ca rl Egon II. ). Auch unter ihm blühten die wissenschaftlichen<br />
und Kunst-Institute weiter. Um sich über di e Kosten <strong>de</strong>s Werkes zu informieren,<br />
beauftragte er Hofrat Gutmann, eine Kostena ufsteUung bei A. H eer zu erwirken.<br />
Abschrift <strong>de</strong>r Kostenrechnung:<br />
Karlsruhe ,<strong>de</strong>n 4. 9. 1896<br />
Durchlauchtigster Fürst, Gnädiger Herr<br />
Euere Fürstliche Durchlaucht gestatte ich mir ganz untertänigst ergebend, infolge<br />
einer Auffor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Herren Hofrates Gutmann das für die Ausführung<br />
<strong>de</strong>r Donau-Quellgruppe von mir berechnetes H onorar soweit als<br />
möglich zu spezifizieren.<br />
Herr Bildhauer Binz erhält für die Ausführung <strong>de</strong>r Gruppe in Marmor einschließlich<br />
<strong>de</strong>n carrarischen Marmorblock welcher 5206 Mark kostete <strong>de</strong>n Betrag<br />
von 141 60 Mark.<br />
Den Rest mit 15482 Mark bil<strong>de</strong>t mein eigenes Honorar für <strong>de</strong>n Entwurf, die<br />
Ausführung eines lebensgroßen Mo<strong>de</strong>lls.<br />
Meine Mithilfe bei <strong>de</strong>r Ausführung in Marmor und zum Zwecke <strong>de</strong>s Marmor<br />
Ankaufes eine Reise lIach Ca/Tara.<br />
Ich glaube <strong>de</strong>n Wunsch Euerer Fürstlichen H oheit Durchlaucht hiermit entsprochen<br />
zu haben und zeichne<br />
Euerer Fiil'stlichen Durchlaucht untertänigst ergeben<br />
Adolf Heer<br />
(Da wären insgesamt 30 000 Mark für die M armorgruppe)<br />
Die Pieta aus <strong>de</strong>r Schlosskapelle <strong>de</strong>r Fürsten von Fürstenberg<br />
Jahrzehntelang wusste ma n ni chts mehr über dieses Werk von BiJdha uer AdolfHeer.<br />
Der ehemalige Fürstenbergi che Hofka pla n Eduard Berenbach erwä hnte 1997 in<br />
sei nem Büchl ein " Die Fürstlich Fürstenbergische Hofkapelle in H eil igenberg" auch<br />
Adolf H eers a men.<br />
Zur kurzen Geschichte: a hezu 250 Jahre seit <strong>de</strong>r Erbauung <strong>de</strong>r Hofkapelle<br />
1586 bis 1600 waren ve rgangen, ehe ma n a n ein e gründliche Resta ura tion unter<br />
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