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Die Craniosacrale Osteopathie in der Sterbebegleitung

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<strong>Die</strong>se Gedankenansätze haben für mich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Sterbebegleitung</strong> e<strong>in</strong>e ganz beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung. Gerade im Sterbeprozess wird oft auch von Licht und vom Ins-Licht-Gehen<br />

gesprochen. Und somit das Licht Ausdruck von Hoffnung und Verb<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e höhere<br />

Ordnung darstellt. Wenn das Licht zeit- und distanzlos ist, dürfen wir uns e<strong>in</strong>gebettet und<br />

verbunden fühlen mit dem Grundstoff, <strong>der</strong> alles bed<strong>in</strong>gt.<br />

<strong>Die</strong> primäre und sekundäre Mittell<strong>in</strong>ie s<strong>in</strong>d zwei Aspekte aus <strong>der</strong> rhythmischen craniosacralen<br />

Arbeit, die mir <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Sterbebegleitung</strong> hilfreich zur Seite stehen.<br />

<strong>Die</strong> primäre und sekundäre Mittell<strong>in</strong>ie entstehen aus <strong>der</strong> embryonalen Entwicklung des Fötus<br />

im Mutterleib.<br />

<strong>Die</strong> primäre Mittell<strong>in</strong>ie o<strong>der</strong> Chorda dorsalis ist nach Franklyn Sills die Achse, um die sich<br />

Struktur und Funktion orientieren. Sills hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er <strong>Craniosacrale</strong>n Arbeit und Forschung<br />

den biodynamischen Ansatz entscheidend weiterentwickelt, verfe<strong>in</strong>ert und auch<br />

ausformuliert. Er beschreibt entlang <strong>der</strong> Mittell<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e auftauchende spürbare Kraft, welche<br />

sich beim Ethmoid (Siebbe<strong>in</strong>) <strong>in</strong> die Biosphäre o<strong>der</strong> <strong>in</strong> das Energiefeld um die palpierte<br />

Person zu verlieren sche<strong>in</strong>t.<br />

Auch Jim Jealous, D.O. widmet sich vor allem <strong>der</strong> dynamischen Arbeitsweise und unterrichtet<br />

diese auch. Er beschreibt die Anatomie dieser Mittell<strong>in</strong>ie als Verlauf angefangen beim<br />

Steissbe<strong>in</strong> über das Sacrum (Kreuzbe<strong>in</strong>), entlang <strong>der</strong> Wirbelsäule durch die Spitze des Dens<br />

axis (Zahn des 2. Halswirbels) hoch zum basalen Occiput (H<strong>in</strong>terhauptsbe<strong>in</strong>) bis h<strong>in</strong> zum<br />

basalen Teil des Sphenoids (Keilbe<strong>in</strong>). Jealous beschreibt die ganze Mittell<strong>in</strong>ie als e<strong>in</strong>ziges<br />

Fulkrum (Fulkrum ist die Unterstützung, um die e<strong>in</strong> Hebel schwenkt).<br />

<strong>Die</strong>se Unterschiede <strong>in</strong> den Beschreibungen s<strong>in</strong>d für mich nicht relevant. Ich erachte beide<br />

Beschreibungen als gleichwertig.<br />

<strong>Die</strong> sekundäre o<strong>der</strong> dorsale Mittell<strong>in</strong>ie, auch Zentralkanal genannt, entspricht dem Inneren des<br />

Neuralrohrs. Sie verläuft von <strong>der</strong> Lam<strong>in</strong>a term<strong>in</strong>alis (Gewebestruktur im Hirn), welche die<br />

Vor<strong>der</strong>wand des dritten Ventrikels bildet, bis h<strong>in</strong> zum Filum term<strong>in</strong>ale (Endfaden des<br />

Rückenmarks).<br />

<strong>Die</strong> sekundäre Mittell<strong>in</strong>ie wird oft als Flüssigkeitsmittell<strong>in</strong>ie beschrieben. Sie bildet die<br />

Organisationsachse für Tide und Motilität von Flüssigkeiten im Allgeme<strong>in</strong>en.<br />

Beide Mittell<strong>in</strong>ien orientieren sich zur Quantum Mittell<strong>in</strong>ie und bilden das energetische<br />

Pr<strong>in</strong>zip. <strong>Die</strong> Quantum Mittell<strong>in</strong>ie ihrerseits dient als Plan für Form und Organisation des<br />

menschlichen Lebens, entstanden aus <strong>der</strong> Matrix. <strong>Die</strong> Long Tide schafft auf Quantum Ebene<br />

die ordnende Matrix. Aus ihr geht die Quantum Mittell<strong>in</strong>ie hervor, die wie<strong>der</strong>um <strong>in</strong> primäre<br />

und sekundäre Mittell<strong>in</strong>ien organisiert wird. Als Kraft manifestiert sie sich wie<strong>der</strong>um <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Zell- Gewebe-, Flüssigkeit- und Funktionsebene. [6]<br />

<strong>Die</strong> sich manifestierenden Kräfte aus <strong>der</strong> Matrix, die im Embryo gebunden werden, ihn<br />

wachsen und gedeihen lassen und ihm Form, Raum und Funktion verleihen s<strong>in</strong>d<br />

unbeschreiblich gross.<br />

Sterben ist <strong>der</strong> umgekehrte Prozess, bei dem sich die gebundenen Kräfte aus <strong>der</strong> materiellen<br />

Manifestation zurückziehen und wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Quantum Ebene zugeführt werden. <strong>Die</strong>ser<br />

Lösungsprozess ist ebenso mit enormen Kräften verbunden. <strong>Die</strong>se Lösungsarbeit ist für<br />

sterbende Menschen folglich schwerste Arbeit, auf körperlicher, geistiger und seelischer<br />

Ebene.<br />

Das Begleiten dieses Aspektes bezeichne ich als Geburtshilfe <strong>in</strong> die an<strong>der</strong>e Richtung.<br />

<strong>Sterbebegleitung</strong> unterstützt den Prozess von <strong>der</strong> Rückführung <strong>der</strong> Kräfte <strong>der</strong> materiellen <strong>in</strong><br />

die energetische Ebene – zurück zur Matrix, zur Blaupause.<br />

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