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Die Craniosacrale Osteopathie in der Sterbebegleitung

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Sicher ist, dass wir nebst den vielen Sterbeprozessen, die wir <strong>in</strong> unserem Leben durchleben<br />

e<strong>in</strong>es Tages e<strong>in</strong>en letzten Tod hier sterben werden, das Ende unseres Lebens erleben werden.<br />

In solchen Situationen werden wir uns auch verstärkt des seelischen Aspektes <strong>in</strong> unserem<br />

Leben gewahr. Wie wir diesen übergeordneten Bereich <strong>in</strong> unserem Leben erfahren, gestalten<br />

und <strong>in</strong>tegrieren, ist so mannigfaltig wie das Leben selbst.<br />

In <strong>der</strong> E<strong>in</strong>leitung habe ich bemerkt, dass das Sterben so vielfältig ist, wie es Menschen gibt.<br />

Aus diesem Erfahrungsbereich schöpfe ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Arbeit. Je<strong>der</strong> Mensch geht im<br />

Sterbeprozess se<strong>in</strong>en eigenen Weg. Oft ersche<strong>in</strong>en bei den Sterbenden Parallelen zum bisher<br />

gelebten Leben und oft erlebe ich, dass ihr Weg aus dem Leben so gelebt, erlebt und gestaltet<br />

wird, wie <strong>in</strong> aktiven Arbeitszeiten und <strong>in</strong> <strong>der</strong> vitalen Lebenszeit gelebt wurde. E<strong>in</strong> Mensch <strong>der</strong><br />

gerne <strong>in</strong> Gesellschaft ist, wird dies auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Lebensphase schätzen. Menschen die<br />

sich gerne berühren lassen, schätzen liebevollen Körperkontakt im Sterbeprozess. Jemand, <strong>der</strong><br />

gerne alle<strong>in</strong>e ist, regelt se<strong>in</strong> Sterben oft auch alle<strong>in</strong>e mit sich selber. <strong>Die</strong>se Beobachtungen<br />

sehe ich wertfrei, sie s<strong>in</strong>d Ausdruck des Lebensweges und <strong>der</strong> Individualität.<br />

Dr. Elisabeth Kübler-Ross [2] beschreibt verschiedene Phasen im Sterbeprozess - von <strong>der</strong><br />

Verweigerung bis h<strong>in</strong> zur Annahme des Sterbens und dem F<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>neren Friedens.<br />

<strong>Die</strong>se Beschreibungen s<strong>in</strong>d grundsätzlich sehr s<strong>in</strong>nvoll, für me<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung hier<br />

jedoch weniger relevant.<br />

Da ich mich im Folgenden vor allem den von mir geschaffenen Schnittstellen von<br />

craniosacraler Arbeit und <strong>der</strong> <strong>Sterbebegleitung</strong> zuwende, möchte ich den Sterbeprozess nicht<br />

<strong>in</strong> diese beschriebenen Phasen e<strong>in</strong>teilen, son<strong>der</strong>n die Momente beleuchten, wann, wo und wie<br />

die craniosacrale Arbeit mir Hilfe und Erleichterung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Begleitung e<strong>in</strong>es schwerkranken<br />

und sterbenden Menschen war. Und natürlich beleuchte ich, wo Sterbende konkrete Hilfe mit<br />

craniosacraler Unterstützung erfahren haben.<br />

3. Konzepte<br />

Ich werde oft gefragt, wie ich mit <strong>der</strong> Arbeit als Sterbebegleiter<strong>in</strong> umgehe.<br />

Aus diesem Grunde möchte ich jene Konzepte beleuchten, die mir Hilfe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Begleitung von<br />

Sterbenden Menschen s<strong>in</strong>d.<br />

Im Kapitel 4. Schnittpunkte werde ich Beispiele dazu aufführen, <strong>in</strong> denen die unten<br />

aufgeführten Konzepte hilfreich wirken konnten.<br />

3.1 Konzepte aus <strong>der</strong> <strong>Craniosacrale</strong>n <strong>Osteopathie</strong> (CSO)<br />

<strong>Craniosacrale</strong> Arbeit kann <strong>in</strong> strukturelle und rhythmische Aspekte aufgeteilt werden.<br />

Innerhalb me<strong>in</strong>er Ausbildung zur Craniosacraltherapeut<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Schule für <strong>Craniosacrale</strong><br />

<strong>Osteopathie</strong> Rudolf Merkel, wird e<strong>in</strong> deutliches Augenmerk darauf gelegt, dass das e<strong>in</strong>e im<br />

Grunde nicht vom an<strong>der</strong>n zu trennen ist. [3]<br />

Das Leitbild <strong>der</strong> Schule verb<strong>in</strong>det die strukturelle, mechanische Arbeit mit <strong>der</strong> rhythmischen,<br />

dynamischen Arbeit zu e<strong>in</strong>em Ganzen. <strong>Die</strong>s wie<strong>der</strong>um entspricht ganz den geschaffenen<br />

Grundlagen von William G. Sutherland, welcher <strong>der</strong> Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> CSO ist.<br />

<strong>Die</strong>se Arbeitsweise begrüsse ich sehr, da sie dem sich öffnenden Prozess Raum und<br />

Integration anbietet und nicht unterteilt <strong>in</strong> somatisch und nicht somatisch. Das e<strong>in</strong>e bed<strong>in</strong>gt<br />

das an<strong>der</strong>e. So kann strukturelle mechanische Lösungsarbeit e<strong>in</strong>em seelischen Aspekt auf die<br />

Sprünge helfen und auch umgekehrt kann das Lösen e<strong>in</strong>er energetischen Blockade dem<br />

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