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Die Craniosacrale Osteopathie in der Sterbebegleitung

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verb<strong>in</strong>den<strong>der</strong> Liebe gefüllt ist, die ich manchmal als klarer und befrieden<strong>der</strong> Lichtsche<strong>in</strong><br />

wahrnehme.<br />

E<strong>in</strong> wesentlicher Charakter dieser Schnittstellen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zuhilfenahme craniosacraler Hilfe<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Begleitung des Sterbeprozesses ist für mich, dass sowohl im mechanisch funktionellen<br />

Arbeiten als auch im rhythmischen energetischen Geschehen die CSO hilfreich war. Auch<br />

konnte die Unterstützung leicht <strong>in</strong> die Begleitung <strong>in</strong>tegriert werden. Oft war <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von<br />

craniosacraler funktioneller Hilfe zeitlich nur kurz, so dass das handelnde Pr<strong>in</strong>zip nur kurz<br />

zum Zug kam. Der grösste Aspekt fand <strong>in</strong> <strong>der</strong> freien Aufmerksamkeit, dem Neutral, dem<br />

beobachtenden Selbst statt. <strong>Die</strong>ser Aspekt ist e<strong>in</strong> Stützpfeiler <strong>in</strong> <strong>der</strong> craniosacralen Arbeit,<br />

jedoch hat die CSO dieses Pr<strong>in</strong>zip nicht für sich alle<strong>in</strong>e gepachtet. <strong>Die</strong>se Qualität erachte ich<br />

im therapeutischen Geschehen als das Alpha und das Omega im eigentlichen S<strong>in</strong>ne. <strong>Die</strong>s ist<br />

e<strong>in</strong>e Qualität, die auch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Therapieformen und an<strong>der</strong>en Bereichen mit an<strong>der</strong>en<br />

Worten ihren festen Platz hat.<br />

Im religiösen Kontext kann dies mit dem Gedanken des Gebets und se<strong>in</strong>er Wirkung, die<br />

Anrufung Gottes und dem Erleben se<strong>in</strong>er Gnade zu tun haben. Im spirituellen Bereich kann es<br />

mit dem Pr<strong>in</strong>zip des höheren Selbst und dem Aspekt des Transzendierenden beschrieben<br />

werden. Im quantenphysikalischen Bereich ist es die Anerkennung des Absoluten, des Lichts.<br />

Das Licht als physikalisch absolute Grösse und die dazu gewonnenen Erkenntnisse <strong>der</strong><br />

Wissenschaft, die sich mit den religiösen und spirituellen Aspekten des Lebens verb<strong>in</strong>den.<br />

Das sanfte haptische Geschehen e<strong>in</strong>erseits, gekoppelt mit <strong>der</strong> Möglichkeit über e<strong>in</strong>en freieren<br />

rhythmischen Aspekt, sterbende Menschen zu stützen und zu begleiten f<strong>in</strong>de ich sehr<br />

überzeugend. Sterbende Menschen s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong> mitfühlendes Du angewiesen, das mit ihnen<br />

durch schwierige Phasen geht. Begleitung und Unterstützung <strong>in</strong> allen drei Bereichen - Körper,<br />

Geist, Seele – können mit <strong>der</strong> Zuhilfenahme von craniosacral osteopathischen Hilfsmittel<br />

differenziert begleitet werden. <strong>Die</strong> sanfte und prozessorientierte Art und Weise <strong>der</strong><br />

craniosacralen Arbeit sowie die E<strong>in</strong>fachheit <strong>der</strong> Hilfsmittel kommen <strong>der</strong> <strong>Sterbebegleitung</strong><br />

sehr entgegen. Es braucht ke<strong>in</strong>e äusserlichen Hilfsmittel ausser den craniosacral osteopathisch<br />

geschulten Händen <strong>der</strong> Begleitperson, e<strong>in</strong>er freien Wahrnehmung, Erfahrung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Sterbebegleitung</strong> und e<strong>in</strong>em lächelnden Herzen.<br />

Ich habe ausgeführt, dass mittels <strong>der</strong> craniosacralen Arbeit auch Schmerzen gel<strong>in</strong><strong>der</strong>t o<strong>der</strong><br />

unruhige Phasen mit weniger Medikamenten begleitet werden können. <strong>Die</strong> craniosacrale<br />

Unterstützung im Sterbeprozess schliesst selbstverständlich e<strong>in</strong>e medikamentöse<br />

Unterstützung nicht aus, doch wie erwähnt lässt sich die Menge und <strong>der</strong> differenzierte E<strong>in</strong>satz<br />

von Medikamenten dadurch relativieren.<br />

<strong>Die</strong>s wie<strong>der</strong>um ist für diejenigen Menschen von Bedeutung, die gewisse Substanzen schlecht<br />

vertragen. Innerhalb me<strong>in</strong>er Arbeit als Pflegefachfrau habe ich etliche Situationen erlebt, <strong>in</strong><br />

denen Menschen stark auf Opiate reagieren sei es mit Übelkeit, Schw<strong>in</strong>del und <strong>der</strong>gleichen.<br />

Auch Schlaf- o<strong>der</strong> Beruhigungsmittel gereichen nicht bei allen Menschen zum Vorteil.<br />

Retrograde Amnesien o<strong>der</strong> Zustände von Verwirrung nach dem Konsum von Schlaf- o<strong>der</strong><br />

Beruhigungsmitteln s<strong>in</strong>d nicht zw<strong>in</strong>gend, können <strong>in</strong> vielen Fällen dennoch nicht wegdiskutiert<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong>s entspricht e<strong>in</strong>er Erfahrung die ich <strong>in</strong> den dreissig Jahren Berufserfahrung als<br />

Pflegefachfrau gemacht habe. In dieser Beobachtung fühle ich mich durch die Arbeit von<br />

Prof. Dr. Joachim Bauer, Professor und Oberarzt <strong>der</strong> Psychosomatischen Mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Abteilung am Universitätskl<strong>in</strong>ikum Freiburg i. B. bestätigt. [12] Er erklärt sehr e<strong>in</strong>leuchtend,<br />

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