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Die Craniosacrale Osteopathie in der Sterbebegleitung

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Augenblick, <strong>in</strong> dem <strong>der</strong> Sterbende sich ganz dem Sterben bed<strong>in</strong>gungslos zuwendet und sich<br />

ebenso bed<strong>in</strong>gungslos <strong>der</strong> e<strong>in</strong>enden Kraft übergibt.<br />

Das s<strong>in</strong>d für mich heilige und heilende Augenblicke, die kaum mit Worten beschrieben<br />

werden können.<br />

3.2 Pflegerische Konzepte<br />

<strong>Die</strong> Krankenpflege wendet sich <strong>in</strong> ihrer Sicht- und Handelsweise ressourcenorientieren<br />

Konzepten zu. Der zu pflegende Mensch steht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ganzheit im Mittelpunkt des<br />

pflegerischen Auftrags. Eigenständigkeit, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung des<br />

Menschen bilden die Grundlage <strong>der</strong> pflegerischen Handlung.<br />

Ziel aller pflegerischen Verrichtungen ist es, dem Menschen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>geschränkten<br />

Lebenssituation diejenige Unterstützung zukommen zu lassen, die ihn <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Integrität,<br />

Selbständigkeit und Eigenverantwortung stützt und för<strong>der</strong>t. Unterstützende Massnahmen<br />

werden nur soweit von Dritten übernommen, als diese nicht selber ausgeführt werden können<br />

o<strong>der</strong> das fachliche Wissen dazu fehlt. Pflege geschieht nur im gegenseitigen E<strong>in</strong>vernehmen<br />

mit <strong>der</strong> zu pflegenden Person o<strong>der</strong> ihren Angehörigen, wenn die zu pflegende Person nicht<br />

mehr entscheidungsfähig ist.<br />

Menschen mit e<strong>in</strong>em chronischen Leiden werden immer im Therapiekonzept <strong>in</strong>tegriert, damit<br />

die Selbständigkeit, Eigenverantwortung und Integrität so weit als möglich erhalten bleiben.<br />

Entscheidungen über Therapiekonzepte werden nur im Dialog mit <strong>der</strong> betroffenen Person<br />

gestaltet und ausgeführt. Es dürfen ke<strong>in</strong>e freiheitse<strong>in</strong>schränkenden Massnahmen ohne<br />

Zustimmung <strong>der</strong> zu pflegenden Person o<strong>der</strong> ihren Angehörigen zu ihrer Sicherheit angewandt<br />

werden. Der Mensch entscheidet über se<strong>in</strong> Leben selbst.<br />

Ich erwähne dieses Konzept deshalb, weil aus dieser Haltung die verschiedensten Bedürfnisse<br />

nach Begleitung und Betreuung entstehen. In <strong>der</strong> <strong>Sterbebegleitung</strong> kommt diese<br />

Individualität, bed<strong>in</strong>gt durch die aussergewöhnliche und e<strong>in</strong>malige Situation, verstärkt zum<br />

Tragen.<br />

3.3 Me<strong>in</strong>e Konzepte<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Jahre habe ich gemerkt, dass me<strong>in</strong>e <strong>in</strong>neren Konzepte, wie ich mich zum Leben<br />

und zum Sterben im allgeme<strong>in</strong>en, aber vor allem zu me<strong>in</strong>em Leben und Sterben, me<strong>in</strong>en<br />

Zäsuren und Übergängen im Leben stelle, e<strong>in</strong>e wichtige Ressource darstellen. Da das Sterben<br />

eigentlich für alle Menschen mit Angst besetzt ist, erhielt und erhält die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

und die Navigation <strong>in</strong> diesen Themen grosse Bedeutung für mich.<br />

Ich habe für mich festgestellt, dass die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem eigenen Sterben und <strong>der</strong><br />

eigenen Begrenzung im Leben, mit dem Machbaren und den Wünschen, den Ängsten, <strong>der</strong><br />

Trauer, <strong>der</strong> Wut und <strong>der</strong> Verzweiflung, aber auch mit <strong>der</strong> Freude und dem Reichtum des<br />

Lebens die <strong>in</strong>nere und äussere Navigation im Lebensprozess erleichtern. Ich habe mit <strong>der</strong> Zeit<br />

gelernt, dass me<strong>in</strong>e Sorgfalt und Achtsamkeit für me<strong>in</strong>e Prozesse, mich weicher, sorgsamer<br />

und achtsamer e<strong>in</strong>erseits für mich aber auch für das Du gemacht haben.<br />

Ich erlebe <strong>in</strong>nere Freiheit im Loslassen von Vorstellungen und Ideen. <strong>Die</strong> Wertfreiheit<br />

wie<strong>der</strong>um hilft mir <strong>in</strong>nere Prozesse zu beschleunigen. Denn nicht mehr <strong>der</strong> eigene Wert wird<br />

auf <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Bühne diskutiert, son<strong>der</strong>n die Wertfreiheit schafft mir den Zugang zu me<strong>in</strong>em<br />

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