Die Craniosacrale Osteopathie in der Sterbebegleitung

gesucht wird. So kann man sagen, dass die CSO im Sinne einer Lebensberatung und
Prozessbegleitung sich mit dem Aspekt des Sterbens und Loslassens auseinander setzt.
Innerhalb der Sterbebegleitung ist die craniosacrale Osteopathie leider noch nicht fest
integriert und wird dort kaum oder nur am Rand wahrgenommen.
Dies war einer der Gründe, warum ich mich entschloss, nebst meiner Arbeit als Familienfrau,
Pflegefachfrau und Craniosacraltherapeutin, mich zusätzlich im Hospizdienst zu engagieren.
Hospizarbeit zeichnet sich nicht durch pflegerische Verrichtungen, sondern durch Begleitung,
durch das Dasein aus. Begleitung in all den Facetten, was Begleitung sein kann: Reden,
singen, schweigen, zuhören, lachen, gemeinsam betrachten, ein Gebet sprechen, eine Hand
halten, die Füsse massieren, ein kühles Tuch auf die Stirne legen, am Bett wachen, geschehen
lassen.
Die jahrelange pflegerische und medizinische Erfahrung gibt mir die nötige Sicherheit
anspruchsvolle Situationen zu begleiten. Aus meiner therapeutischen Arbeit bin ich es
gewohnt Prozesse achtsam zu begleiten.
Da ich mich in der Hospizarbeit nicht um pflegerische Belange kümmern muss, kann ich aus
der ruhigen Perspektive heraus da sein und auf den Patienten eingehen, auf das, was für ihn
im Augenblick gerade wichtig ist. Die Erfahrungen aus der CSO und auch die verschiedenen
gelernten therapeutischen Mittel kommen mir in der Begleitung am Sterbebett ebenso zu
Hilfe. Synergien können entstehen.
Diese Schnittpunkte interessieren mich. In dieser Arbeit möchte ich die Momente beleuchten,
wo die Sterbebegleitung durch die craniosacrale Arbeit eine Bereicherung erfährt. Ebenso
kann der Sterbeprozess mit Hilfe von craniosacraler Unterstützung erleichtert werden. Diese
Hilfe kann manchmal sehr einfach sein und dennoch eine sehr grosse Wirkung auf die
momentane Situation im Sterbeprozess entfalten.
Dazu werde ich einige Beispiele aus meiner Hospizarbeit und der Pflege anführen. Die
Auseinandersetzung mit den verschiedenen Konzepten und Ausrichtungen innerhalb der
Craniosacralen Osteopathie, der Pflege und meiner Erfahrung werde ich erörtern.
Die verschiedenen Konzepte dienen mir als Wegweiser und Stützpfeiler in der
Sterbebegleitung aber auch im therapeutischen oder pflegerischen Arbeiten. Ich habe im Lauf
der Jahre die Erfahrung gemacht, dass die gelebten und überprüften Konzepte ein gutes
Fundament für die Auseinandersetzung im Berufsalltag sind. Natürlich unterstehen die
Konzepte ebenso einer Entwicklung und sind ebenso Ausdruck des jeweils gegenwärtigen
Wissens- und Erfahrungsstandes. Sie sind mir Orientierungspunkte. Ich unterteile die
Konzepte nach craniosacral osteopathischer, pflegerischer und persönlicher Sicht. Dies dient
nur der Klarheit des Textes. Im Berufsalltag jedoch fliessen diese Ansätze ineinander ein.
Diese Arbeit wird somit eine sehr deutliche Prägung meines Weges erhalten. Ich erhebe nicht
den Anspruch an Vollständigkeit. Ich glaube an die Entwicklung und an das Wachsen-
Können in der Auseinandersetzung mit dem Thema. Diesem Anspruch allerdings hoffe ich
gerecht zu werden.
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