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Diskussion 115<br />

gleichzeitiger Zunahme der Interferonproduktion und der Antikörper-Bindungsstellen<br />

zu. Während CARR et al. (1998) in in-vitro Versuchen mit Mäuse-Milzzellen sogar<br />

eine um das 10-fache erhöhte Milzzellproliferation dokumentierten, konnten JURCIC et<br />

al. (1989) keine Beeinflussung der Leukozytenkonzentration feststellen. Dies deckt<br />

sich insofern mit den Arbeiten von WILDFEUER und MAYERHOFER (1994), die in vitro<br />

durch Echinacea keine Transformation von Lymphozyten induzieren konnten.<br />

BÜSING (1958) wertete die nach der i.v. Echinacin ® -Injektion bei Kaninchen<br />

beobachtete signifikante Erhöhung des Properdintiters (=Komplementfaktor) gleichfalls<br />

als eine Stimulation des unspezifischen Abwehrsystems, da das Properdin-<br />

System als Prototyp der unspezifischen Infektabwehr anzusehen ist (FUNKE, 1983).<br />

In weiteren Studien konnte ebenfalls eine Stimulation der unspezifischen Abwehr<br />

durch Echinacea beobachtet werden, die sich in einer erhöhten Natural Killer-<br />

Zellaktivität (SEE et al., 1997), Zytotoxizität (STIMPEL et al., 1984) oder Zytokinproduktion<br />

(ELSASSER-BEILE et al., 1996; BURGER et al., 1997) manifestierte. In der<br />

Arbeit von REHMAN et al. (1999) wurde dagegen ein möglicher Einfluss von<br />

Echinacea auf die antigenspezifischen Abwehrmechanismen untersucht. Diese<br />

Arbeitsgruppe konnte durch Echinacea eine signifikante Erhöhung der antigenspezifischen<br />

Immunglobuline feststellen und bestätigte damit die Ergebnisse von<br />

BODINET und FREUDENSTEIN (1999), die bei Mäusen durch ein Echinacea-<br />

Kombinationspräparat ebenfalls eine Stimulation der humoralen erregerspezifischen<br />

Abwehr dokumentierten.<br />

BÜSING (1952) sowie KOCH und HAASE (1952) zeigten darüber hinaus, dass<br />

Echinacea-Inhaltsstoffe die Hyaluronidase hemmen. Dieses Enzym findet sich im<br />

Gewebe, wird aber auch von Pathogenen ins Wirtsgewebe abgeschieden. Es bewirkt<br />

eine Depolymerisation der Hyaluronsäure, wodurch die Zelloberfläche für Erreger<br />

durchlässiger wird. Diese lokale Gewebewirkung dürfte auch für die beschleunigte<br />

Regeneration von Gewebezellen (WACKER et al, 1978; MEIßNER, 1980) nach<br />

Echinacea-Applikation verantwortlich sein. Desweiteren können Echinacea-Extrakten<br />

bzw. einzelnen Inhaltsstofffraktionen antivirale (MAY und WILLUHN, 1978; CHEMINAT et<br />

al., 1988), bakteriostatische (SCHULTE et al., 1967) und fungistatische (SCHULTE et al.,<br />

1967; COEUGNIET und KÜHNAST, 1986) Effekte zugeordnet werden.

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