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Diskussion 139<br />

versuch, in dem als phytogener Futterzusatzstoff Rhizome der Pflanze Sanguinaria<br />

canadensis (Sangrovit, Hoechst Roussel Vet.) eingesetzt wurden, eine signifikant<br />

erhöhte Futterausnutzung durch die Pflanzenzulage gegenüber den Kontrolltieren<br />

erzielt wurde. Sangrovit zählt futtermittelrechtlich zur Gruppe der natürlich<br />

vorkommenden aroma- und appetitanregenden Futterzusatzstoffe. Die Autoren<br />

führten deshalb den leistungssteigernden Effekt dieses Pflanzenstoffes auf seine<br />

verdauungsstimulierenden Eigenschaften, insbesondere die Anregung der Sekretion<br />

der Verdauungssäfte zurück (PRZYBILLA und WEIß, 1998). Von WETSCHEREK (1998)<br />

wurde bei Aufzuchtferkeln das bereits im Kapitel 5.4.2 beschriebene Fresta F<br />

(Delacon Biotechnik) in zwei verschiedenen Dosierungen im Vergleich zu Tylosin<br />

zugelegt. Die Futterverwertung verbesserte sich dabei gegenüber der negativen<br />

Kontrolle um 6 (500 ppm) bzw. 9 % (1000 ppm) abhängig von der Dosierung des<br />

Pflanzenpräparates und bei der Antibiotikagruppe um knapp 4 %. Auch die<br />

Tageszunahmen konnten durch die Fresta F-Zulage in gleichem Maße wie durch das<br />

Antibiotikum gesteigert werden.<br />

Folglich erscheint je nach Produktionsrichtung und Pflanzenpräparat durchaus eine<br />

Substitution der antibiotischen Leistungsförderer durch phytogene Futterzusatzstoffe<br />

ohne Leistungseinbußen möglich. Dieser Effekt dürfte allerdings sehr<br />

präparatspezifisch sein und wird zudem durch die verdauungsstimulierende Wirkung<br />

einiger Inhaltsstoffe begünstigt. Da bislang in Untersuchungen mit Echinacea-<br />

Präparaten diesbezügliche Wirkungen nicht beschrieben wurden, kann angenommen<br />

werden, dass das Wirkprinzip dieser Pflanze nicht in Richtung Verdauungsstimulation<br />

abzielt, sondern dass prinzipiell die Fitness der Individuen beeinflusst werden kann.<br />

Vorraussetzung hierfür scheint aber die richtige Echinacea-Dosierungshöhe bezogen<br />

auf die metabolische Lebendmasse und die mittlere tägliche Futteraufnahme zu sein<br />

und – entsprechend der Versuchsergebnisse der vorliegenden Arbeit – weniger der<br />

Cichoriensäure- und Alkamidgehalt in den Echinacea-Präparaten. Aufgrund der<br />

heterogenen Ergebnisse der Broiler- und Ferkelversuche, in denen jeweils die<br />

äquivalente Echinacea-Zulage bezogen auf die metabolische Lebendmasse und den<br />

durchschnittlichen Futterverzehr vorgelegt wurde, muss analog zu den<br />

vorausgegangenen Kapiteln davon ausgegangen werden, dass der gewählte<br />

Echinacea-Dosierungsbereich für die Tiere bezüglich dieses Parameters keinen<br />

physiologischen Nutzen hatte. Allerdings besteht entsprechend der von CARR et al.

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