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Diskussion 117<br />

bestimmt sind, bei Mensch und Tier zur Erzeugung von körpereigenen<br />

Abwehrreaktionen im Sinne einer Paramunisierung (vgl. 5.2.2) angewendet zu<br />

werden. Sie reagieren mehr im Sinne von „Reizkörpern“ und besitzen bezüglich der<br />

Einzelkomponenten des Immunsystems eine pleotypische, meist nicht genau<br />

definierbare Wirkung, (MAYR und BÜTTNER, 1992) die den Gesamtorganismus in eine<br />

allgemein erhöhte Abwehrbereitschaft gegen Antigene und Noxen unterschiedlicher<br />

Herkunft versetzt (MAYR-BIBRACK, 1991). Paramunitätsinducer stimulieren das<br />

antigenunspezifische also paraspezifische Immunsystem kurzfristig (innerhalb von 4<br />

bis 6 Stunden nach Applikation), ihre Wirkung hält aber nur einige Tage bis Wochen<br />

an (MAYR-BIBRACK, 1991).<br />

5.2.2 Paraspezifisches Immunsystem, Paramunisierung, Paramunität<br />

Das Immunsystem besteht aus einem antigenspezifisch und einem paraspezifisch<br />

(antigenunspezifisch) reagierenden Teil. Dabei stellen die antigenspezifischen<br />

Abwehrmechanismen, die erst nach Tagen oder Wochen in Tätigkeit treten, lediglich<br />

einen kleinen Teil des Abwehrpotentials eines hochentwickelten Organismus<br />

(specific immune system) dar (MAYR und BÜTTNER, 1992). Der wesentlich größere,<br />

phylogenetisch ältere Teil der komplexen Immunabwehr wird hingegen durch das<br />

paraspezifische oder primitive Immunsystem abgedeckt, das sich sofort gegen<br />

unterschiedliche Noxen wehren kann (MAYR, 1993b). Beide Teile des Immunsystems<br />

bestehen aus zellulären und humoralen Mechanismen, die eng miteinander verzahnt<br />

sind (MAYR, 1991). Gesteuert werden die gesamten Abwehrreaktionen durch<br />

Mediatoren (informative freigesetzte Zellprodukte, z.B. Interleukine), die als<br />

biologische Effektormoleküle das gesamte Immunsystem und seinen Verbund mit<br />

dem Hormon-, Stoffwechsel- und Nervensystem regulieren (MAYR und BÜTTNER,<br />

1992). Das primitive oder paraspezifische Immunsystem wird durch Zellkomponenten<br />

wie Makrophagen, Granulozyten, NK-Zellen und ?d-T-Zellen sowie lösliche humorale<br />

Faktoren repräsentiert (BÜTTNER, 1993). Die MHC-unabhängigen „natural killer cells“<br />

bilden dabei zusammen mit der Phagozytose die zelluläre Grundlage der<br />

antigenunspezifischen Abwehr, während die humorale Basis der unspezifischen<br />

Abwehr von löslichen Faktoren wie Lysozym, Zytokinen, Properdin u.a.m. gebildet<br />

wird (MAYR und BÜTTNER, 1992). Grundlage der spezifischen Abwehrmechanismen,

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