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124 Diskussion<br />

hygienischen Bedingungen während des Versuches erklären.<br />

Die Diskussion der Ergebnisse und die Einordnung in die Literatur gestaltet sich auch<br />

bei diesem Parameter etwas schwierig, da vergleichbare Arbeiten fehlen. Generell<br />

werden aber für die oberirdischen Teile von Echinacea purpurea entsprechend der<br />

offiziellen Monographie der Kommission E des Bundesgesundheitsamtes von 1989<br />

zur unterstützenden Therapie insbesondere rezidivierender Infekte im Bereich des<br />

Respirations- und Urogenitaltraktes positive Therapieempfehlungen gegeben<br />

(BLUMENTHAL et al., 1998). Diese Indikation für Echinacea purpurea herba steht damit<br />

allerdings in Widerspruch zum Sauenversuch, in dem das Auftreten von Infektionen<br />

gleicher Indikation durch die Echinacea-Applikation unbeeinflusst blieb. Eine<br />

mögliche Erklärung könnte in einer nicht optimalen Dosierung des Echinacea-<br />

Grünmehls liegen. Eventuell zeigt Echinacea, oral als Grünmehl vorgelegt auch nicht<br />

den erwarteten kurativen und protektiven Effekt oder die beim Menschen<br />

nachgewiesene Wirkung ist nicht auf das Hausschwein übertragbar. Aus dem<br />

humanmedizinischen Bereich wiesen zahlreiche Studien Echinacea einen positiven<br />

Effekt hinsichtlich der Inzidenz, der Dauer sowie der Schwere der Symptomatik<br />

insbesondere von Erkrankungen des Respirationsapparates zu (COEUGNIET und<br />

KÜHNAST, 1986; BRAUNIG, 1992; SCHÖNEBERGER, 1992). MÖSE (1983) und BAUER et<br />

al. (1988a) fassten die medizinischen Indikationen Echinacea-haltiger Zubereitungen<br />

als Steigerung der körpereigenen Abwehr sowohl prophylaktisch als auch bei<br />

Infektionen unterschiedlicher Genese zusammen. Auch aus der Tiermedizin liegen<br />

zahlreiche positive Ergebnisse vom Echinacea-Einsatz vor. So empfiehlt DUDZUS<br />

(1951) die Anwendung bei fieberhaften Infektionskrankheiten und septischen<br />

Prozessen, während ANETZHOFER et al. (1993) Echinacea bei Rindern, Schweinen<br />

und Pferden Erfolge bei der Behandlung von leichteren Puerperalinfektionen,<br />

Enteritiden und Bronchitiden zuschreibt. Die von ANETZHOFER et al. (1993)<br />

beschriebenen positiven Effekte einer Echinacea-Applikation konnten im<br />

vorliegenden Sauenversuch nicht bestätigt werden, obwohl hier Infektionen gleicher<br />

Genese vorlagen. Dies dürfte vermutlich auf die bereits oben genannten Gründe<br />

zurückzuführen sein. Möglicherweise resultierte die erfolgreiche Therapie in den<br />

Untersuchungen von ANETZHOFER et al. (1993) auch aus dem Einsatz eines<br />

Echinacea-Kombinationspräparates.<br />

Basierend auf den Ergebnissen des Sauenversuches kann dem in der vorliegenden

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