Heimatbrief von 2012 - Lingenfeld
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950 Jahre <strong>Lingenfeld</strong><br />
der Begegnung unter dem sich der Gesamtsituation angepassten<br />
Motto "Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt! Aufbrechen und sich<br />
wandeln!" Zusammenwachsen - das geschieht nicht <strong>von</strong> allein.<br />
Zusammenwachsen - das geht nur über Begegnung. Nutzen wir die<br />
Gelegenheit. Machen wir uns auf den Weg! Machen wir uns auch<br />
mit der Ortsgemeinde <strong>Lingenfeld</strong> auf den Weg zur 950-Jahr-Feier,<br />
zu der wir gutes Gelingen wünschen. Dass auch Orts- und Pfarrgemeinde<br />
miteinander verbunden sind, zeigt sich im Logo, in dem<br />
beide <strong>Lingenfeld</strong>er Kirchtürme zu sehen sind. Und so wird das Festjahr<br />
mit einem ökumenischen Gottesdienst am 1. Januar eröffnet.<br />
Mit diesen Worten darf ich mich für dieses Jahr im Namen des<br />
Gemeindeausschusses <strong>von</strong> Ihnen verabschieden, wünsche Ihnen und<br />
Ihrer Familie gesegnete Weihnachten und ein gesundes und zufriedenes<br />
Jahr 2013!<br />
I<strong>von</strong>ne Wittmer<br />
Vorsitzende Gemeindeausschuss<br />
Protestantische Kirchengemeinde<br />
Westheim-<strong>Lingenfeld</strong><br />
Liebe <strong>Lingenfeld</strong>erinnen und <strong>Lingenfeld</strong>er, verehrte Leserinnen und<br />
Leser, ich freue mich, Ihnen im Namen der Protestantischen Kirchengemeinde<br />
Westheim-<strong>Lingenfeld</strong> zum großen Jubiläumsjahr gratulieren<br />
zu können. Im kommenden Jahr 2013 schauen Sie und wir alle auf<br />
950 Jahre <strong>Lingenfeld</strong> zurück - eine lange Zeit voller großer und kleiner<br />
geschichtlicher Ereignisse und wahrhaft Grund genug, dieses Jubiläum<br />
mit vielen Veranstaltungen zu feiern und zu begehen.<br />
Wie wir in den vergangenen Wochen feststellten, gibt es auch in unserer<br />
Protestantischen Kirchengemeinde nächstes Jahr ein Jubiläum zu<br />
feiern – wenn auch ein deutlich kleineres. Die Protestantische Christuskirche<br />
<strong>Lingenfeld</strong> feiert 2013 ihren 40. Geburtstag.<br />
In der Zeit bis zum Ende des 2. Weltkriegs gab es in <strong>Lingenfeld</strong> nur<br />
wenige evangelische Familien - damals war <strong>Lingenfeld</strong> ein fast ausschließlich<br />
katholisch geprägtes Dorf. Durch die politischen Verwerfungen<br />
nach dem Krieg und die einsetzenden Wanderungsbewegungen<br />
aus den ehemaligen östlichen Reichsgebieten in Richtung Westen<br />
kamen auch viele Protestanten nach <strong>Lingenfeld</strong> und ließen sich dort<br />
nieder. Die Zahl der Evangelischen stieg in den fünfziger und sechziger<br />
Jahren kontinuierlich an. So ist es nicht verwunderlich, dass schon<br />
bald bei vielen <strong>Lingenfeld</strong>er Protestanten der Wunsch immer deutlicher<br />
zum Ausdruck gebracht wurde, Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen<br />
in einer eigenen Kirche feiern zu können. Bisher mussten<br />
sie dazu immer nach Westheim gehen oder fahren.<br />
Von Anfang an wurde der Wunsch nach einer eigenen Kirche vom<br />
damaligen Ortsgemeinderat unter den Bürgermeistern Dickerhof<br />
und Fröhlig und der ganzen Ortsgemeinde wohlwollend aufgenommen.<br />
Es kam zu einer beeindruckenden und herzlichen Unterstützung.<br />
Ein großes Gelände in zentraler Lage wurde für den Kirchenbau<br />
kostenfrei zur Verfügung gestellt incl. der Übernahme aller<br />
Anschlusskosten. Auch der Glockenturm ist ein Geschenk der Ortsgemeinde.Unter<br />
der Bauleitung des ehemaligen Westheimers<br />
Richard Hummel, damals Leiter der Kirchlichen Bauabteilung,<br />
begannen Anfang 1972 die Bauarbeiten. Am 26. Mai 1973 erfolgte<br />
die Grundsteinlegung, am darauf folgenden Tag, den 27. Mai<br />
1973, die feierliche Weihe der Kirche. Unter Bezug auf das Bibelwort<br />
aus Hebräer 13,8, “Jesus Christus, gestern und heute und derselbe<br />
auch in Ewigkeit”, wurde die Kirche mit dem programmatischen<br />
Namen “Christuskirche” versehen.<br />
Die Architektur ist typisch für Kirchenbauten zu Beginn der siebziger<br />
Jahre. Gegenüber den klassischen Kirchenräumen der Vergangenheit<br />
rückten in jener Zeit Wünsche nach flexibel nutzbaren Gemeindezentren<br />
in den Vordergrund. Diesen Wünschen entsprechend<br />
wurde auch in <strong>Lingenfeld</strong> dem Gottesdienstraum ein weiterer separater<br />
Gemeinderaum angefügt. Der Kirchenbau selbst ist recht<br />
schlicht gehalten. Die verwendeten Materialien Kalksandstein, Holz<br />
Glas, und gebrannter Ton sowie das hohe Zeltdach der Kirche bieten<br />
eine ganz eigene Atmosphäre und laden ein zur Stille und Meditation.<br />
Was für die <strong>Lingenfeld</strong>er Protestanten ab 1973 eine deutliche Verbesserung<br />
brachte, sollte jedoch 30 Jahre später wieder an räumliche<br />
Grenzen stoßen. Durch die großen Neubaugebiete der 80er<br />
Jahre wuchs die Prot. Kirchengemeinde in Westheim, aber noch viel<br />
deutlicher in <strong>Lingenfeld</strong>. Zudem entstanden neue Gemeindegruppen,<br />
die mit den beengten Örtlichkeiten und der begrenzten Infrastruktur<br />
immer schwieriger zurechtkamen. So wurde im Jahr 2009<br />
die Christuskirche mit dem Anbau neuer Gemeinderäume erweitert<br />
und stellt sich heute in ihrer Gesamtheit als ein architektonisch reizvolles<br />
Ensemble dar. Bis heute verweist sie mit ihrem Namen als<br />
Gotteshaus auf den Grund unseres Glaubens, auf Jesus Christus. Sie<br />
will bewusst ein offenes Haus sein und lädt ein, sich im Gottesdienst<br />
und den verschiedenen Gruppen mit anderen Menschen zu treffen,<br />
miteinander zu feiern und sich auszutauschen über Gott und die<br />
Welt - oder kurz gesagt: ein Stück Leben miteinander zu teilen.<br />
Wir freuen uns, dass dieses gemeinsame Feiern und geteiltes Leben<br />
auch im zurückliegenden Jahr bei vielen kleinen und großen Terminen<br />
in und rund um die Christuskirche stattgefunden hat. Höhe-