Skript
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Ein grosser Anteil der Wärmeproduktion tritt erst verzögert beim radioaktiven<br />
Zerfall der Tochterkerne auf, deshalb muss ein Reaktor, auch nach<br />
Unterbrechung der Kettenreaktion durch volles Einfahren der Steuerstäbe,<br />
noch weiter gekühlt werden, sonst heizt er sich auf (Die spezische Wärme von<br />
UO 2 ist sehr klein!) -<br />
Eine gute Wärmeableitung ist nur möglich durch durch Konvektion in<br />
Flüssigkeiten oder Gasen<br />
Die Zirkaloy-Legierung der Brennstabhülle ragiert ab ca. 800°C mit Wasser<br />
zu Zirkoniumoxid und Wasserstoff. Es besteht dann die Gefahr einer<br />
Knallgasexplosion und radioaktive Gase (Kr + Xe+Jod) + Cs treten aus. Bei<br />
weiterer Aufheizung schmilzt das spaltbare Material bei ca. 2400°C. Dabei<br />
werden erhebliche Anteile der Spaltprodukte gasförmig oder als Schwebstoffe<br />
freigesetzt.<br />
( core melt = Größter anzunehmender Unfall = GAU ) Dies trat beim<br />
Tschernobyl-Reaktor 1986 während eines Tests ein.<br />
Beim Totalausfall aller Kühlmittelpumpen eines wassergekühlten<br />
Reaktors durch Sabotage oder Unfall tritt innerhalb von Stunden ein GAU<br />
ein.( Gilt für alle derzeit existierenden flüssigkeitsgekühlten Reaktoren!)<br />
Die Notkühlaggregate sind deshalb mindestens dreifach redundant<br />
ausgelegt.<br />
Die "abgebrannten" Brennstäbe eines Reaktors haben bei der Entnahme<br />
eine Aktivität von etwa 106 Curie/t, d.h. sie sind fast so radioaktiv wie reines<br />
Radium!<br />
Sie werden daher im Kernkraftwerk für eine gewisse Zeit (2 bis 50 a) in<br />
Abklingbecken unter Wasser aufbewahrt. - Außer den Spaltprodukten, dem<br />
Uran 238, dem nicht umgesetztem Spaltisotop U 235 und dem durch<br />
Neutroneneinfang aus U 238 gebildetem Plutonium 239 enthalten die<br />
Brennstäbe noch andere Pu-Isotope, Np 237, Am und geringe Mengen<br />
anderer Transurane; diese sind meist α-Strahler. (Gesamtmenge der<br />
Transurane etwa 1% der Masse)<br />
Radioaktive Isotope können nicht vernichtet werden. (Unwichtige Ausnahme:<br />
Transmutation) - Man muß den natürlichen Zerfall abwarten:<br />
Nach 7 Halbwertszeiten ist noch 1/100 der ursprünglichen Menge<br />
vorhanden,<br />
nach 10 Halbwertszeiten noch der 1/1000 Teil<br />
nach 20 Halbwertszeiten der 10-6 Teil.