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Bereits Ende der 70er Jahre hatte der australische Petrologe Ringwood<br />
vorgeschlagen die endgültige Deponierung von rad waste in tiefen Bohrlöchern<br />
in Quarz armen Plutoniten zu planen und Granite möglichst zu vermeiden. Der<br />
Grund hierfür ist die so genannte „Granittektonik“. Granite haben innere<br />
Spannungen die bei mechanischer Belastung bzw. Entlastung zu sehr feinen<br />
Rissen (fissures) führen. Dies ist auf die sehr stark unterschiedliche thermische<br />
Ausdehnung von Tief- und Hoch-Quarz zurück zu führen.. Der<br />
Umwandlungspunkt von 572°C liegt weit unterhalb der Erstarrungstemperatur<br />
von Granit. (Kristallisation im Bereich zwischen 900°C und ca. 700°C in<br />
Abhängigkeit vom Wassergehalt der Schmelze.)<br />
Die auftretenden Risse, bzw. bei starker Belastung Spalten liegen in drei<br />
senkrecht aufeinander liegenden Ebenen und werden regelmäßig genutzt beim<br />
Abbau im Steinbruch. Oberflächen nahe Granite sind darum zuweilen<br />
Wasserleiter.(Aber extreme Unterschiede bei verschiedenen Graniten!) –<br />
Da bislang jedes Land plant seine Abfälle auf dem eigenem Territorium zu<br />
deponieren, müssen viele Länder gleichwohl eine Lagerung in Granit planen;<br />
andere geeignete Gesteinsformationen sind schlicht nicht vorhanden. (Kanada,<br />
Schweden, Finnland, Japan)<br />
Jedenfalls muss bei einer Tieflagerung in Silikatgesteinen zumindest mit einer<br />
relativen Luftfeuchtigkeit von 100% gerechnet werden. Darum sind regelmäßig<br />
korrosionsfeste Container und eine die Diffusion hemmende Umhüllung mit<br />
Bentonit geplant.<br />
In einzelnen Fällen wurde eine Tieflagerung in Anhydrit CaSO 4 untersucht<br />
(Schweiz). Alle Lagerstätten erwiesen sich als ungeeignet; erstens waren alle<br />
verfügbaren Schichten zu wenig mächtig, zweitens wäre schon das Auffahren<br />
von Strecken oder Bohrlöchern problematisch. Anhydrit reagiert bei Berührung<br />
mit salzfreiem Wasser unter starker Volumenvergrößerung zu Gips.<br />
Auch Ton ist als Lagergestein problematisch. Tone sind Dreischichtsilikate mit<br />
einem Kationendefizit in der mittleren Schicht (Al, bzw. Mg); dieses Defizit wird<br />
durch ein- bzw. zweiwertige Ionen.+ H 2 O als außen liegende Schicht<br />
ausgeglichen. Bereits dünne Tonschichten hemmen einen laminaren<br />
Durchfluss von Wasser. Allerdings können mehrwertige Kationen eine starke<br />
Volumenänderung verursachen und der Einfluss von stark Wärme<br />
entwickelnden Containern ist vorerst mindestens unklar<br />
Das Auffahren von Bergwerken bzw. die Anlage von Bohrlöchern auch mit<br />
großen Durchmessern ist technisch kein grösseres Problem. Dies gilt auch für<br />
den dichten Verschluss von Bohrlöchern. - Dagegen ist die möglichst<br />
trockene und hohlraumfreie Verfüllung eines Bergwerks und die wasserund<br />
gasdichte Versiegelung des Bergwerks nach dem Abschluß der<br />
Tieflagerung ein völlig neues Problem. Kein Bergwerk wurde bislang so<br />
rückgebaut!<br />
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