Skript
Skript
Skript
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Es folgten verzweifelte Anstrengungen die Reaktoren 1 bis 3 und das<br />
Abklingbecken 4 extern zu kühlen. Da kein Frischwasser verfügbar war, wurde<br />
zeitweise mit Seewasser gekühlt. Schließlich wurde eine 30 km Zone<br />
evakuiert, durch Lecks in Leitungen oder Sicherheitsbehältern trat<br />
Radioaktivität aus. (Cs 137 + Jod 133). Etwa 10.000 t verseuchtes Wasser<br />
wurden ins Meer abgelassen, bzw. verklappt, die Fischerei vor der Küste ist<br />
verboten.<br />
Durch die Kernschmelze in den Blöcken 1 – 3 und im Abklingbecken 4<br />
müssen diese Anlagen auf Dauer geschützt und sicher ummantelt werden, ein<br />
Rückbau ist erst nach frühestens 200 Jahren möglich, bis etwa dahin müssen<br />
die Brennstäbe gekühlt werden – Die ausgetretene Menge an Radioaktivität ist<br />
erwa 10mal kleiner als die in Tschernobyl.freigesetzte Menge. Die intensive<br />
Belastung erstreckt sich als ca. 35 km langer Streifen in nördlicher Richtung.<br />
Betroffen von der partiellen Kernschmelze ist aber die etwa dreifache Menge<br />
an Brennstäben im Vergleich zu Tschernobyl..<br />
Die vier Knallgasexplosionen ereigneten sich vor laufenden Kameras und<br />
wurden per Fernsehen in alle Welt übertragen. Die Bilder und die erbärmliche<br />
Informationspolitik der Betreiberfirma Tokyo Electric Power Company (TEPCO)<br />
führten zu einem Wandel der Akzeptanz der Kernenergie in Japan..<br />
In Deutschland hatte die CDU-FDP-Regierung nur kurz zuvor eine<br />
Laufzeitverlängerung für deutsche KKWs durchgesetzt. Unter dem Eindruck<br />
des Fukushima-Desasters (auf die Wähler) verfügle die Bundeskanzlerin einen<br />
Betriebsstop für 8 KKws und einen Ausstieg aus der Kernenergie bis zum<br />
Jahre 2023.<br />
28<br />
Radioaktive Abfälle<br />
Es gibt prinzipiell zwei Wege mit "abgebrannten" Brennelementen (spent fuel)<br />
nach einer Zwischenlagerung unter ca. 10 m Wasser im Abklingbecken des<br />
KKW umzugehen:<br />
1. Direkte Zwischenlagerung<br />
Die Brennelemente werden direkt oder nach mechanischer Zerkleinerung in<br />
möglichst korrosionsfeste Behälter gefüllt und so gelagert. (In Overheads<br />
und Diagrammen als Brennelemente ohne Wiederaufarbeitung = BROW<br />
gekennzeichnet.)<br />
2. Wiederaufarbeitung<br />
Die Brennelemente werden zerkleinert, in Salpetersäure gelöst, aus der<br />
Lösung wird das Uran und das Plutonium durch Extraktion weitgehend<br />
entfernt. – Die Restlösung enthält neben den Spaltprodukten geringe<br />
Reste von Uran und Plutonium und alle übrigen Transurane (Np, Am, Cm),<br />
sie wird in ein Borosilikatglas eingeschmolzen.<br />
:.(80% Glasmatrix + 20% rad waste) (In Overheads als high active waste =<br />
HAW gekennzeichnet)