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Abgebrannte Brennelemente (spent fuel) sind bei Zutritt von Wasser geradezu<br />
das Gegenteil einer Matrixbarriere. Durch die enorme Radioaktivität bildet sich<br />
u. a. H 2 O 2 (Wasserstoffsuperoxid.), das mit UO 2 zu UO 2 (OH) 2 reagiert. – die<br />
massive Uranoxidtablette zerrieselt zu einem gelben Pulver mit extrem hoher<br />
Oberfläche. Bei Anwesenheit von Luft im Container kann sich aus dem<br />
Stickstoff sogar Salpetersäure bilden. – Überdies tritt ein Teil des<br />
Uranylhydroxids in kolloidaler Form auf. Solche Kolloide werden selbst durch<br />
sehr verdünnte Ca(HCO 3 ) 2 -Lösungen gelöst, d.h. es löst sich sogar in<br />
Mineralwasser auf!<br />
Bei der Suche nach geeigneten Metallen für den Container kommen aus<br />
Kostengründen nicht in Betracht extrem beständige, aber auch extrem teure<br />
Metalle wie etwa Tantal.und Edelmetalle - In einem Bericht des Batelle<br />
Memorial Instituts für das U.S. Department of Energy zu Waste Package<br />
Materials von Oktober 1981 findet sich aber auch der Satz:<br />
„Some alloys were eliminated from future considerations based on economics<br />
alone; e.g., zircaloy.”<br />
Eben diese Legierung wird ja für die Brennelemente als Hüllrohr (cladding)<br />
verwendet, allerdings ist das Zirkonium vorher vom stets .vorhandenem<br />
Hafnium chemisch getrennt worden, da Hafnium einen hohen<br />
Einfangquerschnitt für Neutronen hat. Für die Endlagerung könnte man auf<br />
diesen teuren Schritt verzichten, der Neutroneneinfang durch Hf wäre hier<br />
sogar von Vorteil.<br />
Die bisherigen Endlagerpläne in Deutschland sehen als Container dicke<br />
Stahlbehälter vor die keine Neigung zur Lochfraßkorrosion zeigen (pit<br />
corrosion) .<br />
Durch die große Masse an Eisen soll zugleich ein reduzierendes Milieu<br />
gesichert werden. Theoretisch sollte daher das UO 2 nicht oxydieren solange<br />
noch Fe vorhanden ist, - Allerdings hat Eisen als Containermaterial einen<br />
Nachteil: Das thermodynamische Gleichgewicht der Reaktion Fe + H 2 O = FeO<br />
+ H 2 liegt bei Ausschluss von Sauerstoff bei pH-Werten kleiner als etwa 5 auf<br />
der rechten Seite der Gleichung. Bei Wasserzutritt zum Behälter muss also<br />
mindestens langfristig mit einer Wasserstoffentwicklung gerechnet werden.<br />
Als Spaltproduktphase wird international allgemein 600 Jahre genannt. Nach<br />
dieser Zeit sind Cs 137 und Sr 90 zu 99,99% und Sm 141 zu 99,0 % zu nicht<br />
radioaktiven Elementen zerfallen. Die restlichen noch aktiven Spaltprodukte<br />
wie Zr 91 (1,5x10 6 a) , Tc 99 (2,1x10 5 a) und J 129 (1,6x10 7 a) haben sehr<br />
lange Halbwertszeiten, Zr ist zudem extrem unlöslich im neutralen Milieu.- Aus<br />
den Diagrammen auf den Seiten 36 bis 37 ist aber zu entnehmen, dass sowohl<br />
in Bezug auf Aktivität, als auch auf Wärmeentwicklung und Radiotoxizität die<br />
Spaltprodukte (wesentlich Cs 137 und Sr 90) schon nach etwa 200 a kaum<br />
noch eine Rolle spielen. Cs137 .und Sr 90 sind dann bereits zu 99,0%<br />
zerfallen.<br />
Besondere Schwierigkeiten macht bei einer Tieflagerung die<br />
Wärmeentwicklung, sie nimmt in den ersten 500 a nach Entnahme aus dem<br />
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