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Vorbemerkungen zur Geschichte bis 1930<br />

1789 fand Klaproth, Professor an der 1770 gegründeten Preußischen<br />

Bergakademie zu Berlin, in der Pechblende von Joachimsthal ein neues<br />

Element. Er nannte es Uran nach dem acht Jahre vorher von Herschel<br />

entdeckten äussersten Planeten unseres Sonnensystems, der den Namen<br />

Uranus erhalten hatte. Dabei unterlief Klaproth ein angesichts des damaligen<br />

Kenntnisstands der Chemie verständlicher Irrtum, er hielt das schwarze,<br />

schwere Pulver, das er bei der Reduktion des gelben Uran(VI)oxids erhielt, für<br />

das Uranmetall. Das Metall wurde erst 52 Jahre später hergestellt. Uran ist ein<br />

silberfarbenes Metall, das bei 1130°C schmilzt und die Dichte 19,05 hat.<br />

Uranverbindungen wurden bis zur Entdeckung der Kernspaltung 1938 kaum<br />

technisch genutzt (Zur Färbung von keramischen Glasuren und von Gläsern).<br />

1895 entdeckte Röntgen die nach ihm benannte Röntgenstahlung (engl. X-<br />

rays). Bei einem Experimentalvortrag von Poincare´über diese neue Strahlung<br />

im Januar 1896 in der Akademie der Wissenschaften in Paris beobachtete<br />

Bequerel, dass das Glas der Röhre an der Stelle an der die Rö.-Strahlen<br />

austraten, eine Fluoreszenz zeigte. Da Bequerel seit vielen Jahren über<br />

Fluoreszenz gearbeitet hatte, glaubte er, dass die Fluoreszenz für die<br />

Strahlung ursächlich wäre. Tatsächlich fand er, daß von fluoreszierenden<br />

Uranverbindungen eine Strahlung ausging, die alle Eigenschaften der Rö.-<br />

Strahlung aufwies. Seine ursprüngliche Annahme, die Fluoreszenz erzeuge<br />

diese Strahlen, korrigierte er bereits nach zwei Wochen: Alle<br />

Uranverbindungen, auch nicht fluoreszierende Stoffe, sandten diese<br />

Strahlungsart aus. - Er erkannte, dass ein Teil der Strahlung im Magnetfeld<br />

abgelenkt wurde und die Luft durch die Strahlung ionisiert wurde. Die nähere<br />

Untersuchung der Strahlung übertrug er einer jungen Doktorandin, Marya<br />

Curie, geb. Sklodowska. Ihr Mann Pierre Curie war Physikprofessor an der<br />

Sorbonne und beteiligte sich bald an diesen Arbeiten.<br />

Mit einer von ihrem Schwager Jaques Curie konstruierten Anordnung<br />

konnte sie die Ionisierungsintensität von radioaktiven Präparaten quantitativ<br />

messen. 1898 wies Frau Curie nach, dass auch Thorium radioaktiv ist. Frau<br />

Curie fand auch, daß Lösungen aus denen Uran, bzw. Thorium chemisch völlig<br />

entfernt wurden, noch Strahlung aussandten. Es mußte sich um neue, bislang<br />

unbekannte Elemente handeln; noch im gleichen Jahr 1898 wurde das<br />

Polonium und das Radium entdeckt. - Um wägbare Mengen von Radium für<br />

eine Atomgewichtsbestimmung zu erhalten, arbeitete Frau Curie 60 t<br />

Pecherzrückstände aus Joachimsthal auf und erhielt daraus 22 mg Radium.<br />

Sie trennte das Ra vom Ba durch fraktionierte Kristallisation der Chloride, später<br />

zeigte sich, dass beim Arbeiten mit Bromiden etwa 60% Zeitersparnis möglich<br />

gewesen wäre!

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