HILDEBRANDT & MÃDER
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<strong>HILDEBRANDT</strong> & MÄDER<br />
- RECHTSANWÄLTE UND NOTAR -<br />
Clayallee 84, 14195 Berlin<br />
Tel: 030 / 89 57 18 – 0<br />
(12) Kaufpreiszahlung<br />
Die Kaufpreiszahlung ist auf zwei denkbaren Wegen möglich:<br />
- Unter Einschaltung eines Notaranderkontos<br />
- Direkt von Käufer an Verkäufer und eventuell abzulösende Gläubiger ohne<br />
Notaranderkonto<br />
Grundsätzlich ist jeder Grundstückskaufvertrag auch ohne Notaranderkonto abwickelbar. Der<br />
Vorteil eines Grundstückskaufvertrages ohne Notaranderkonto liegt für den Käufer in den geringeren<br />
Notargebühren. Ein erhöhtes Risiko ist für den Käufer in der Abwicklung ohne<br />
Notaranderkonto nicht verbunden: Der Notar übersendet ihm eine „Fälligkeitsmitteilung“, in<br />
der auch ein genauer Zahlungsplan enthalten ist, etwa für Zahlungen an abzulösende<br />
Gläubiger. Kommen hier Fehler vor, haftet der Notar für diese Fälligkeitsmitteilung wie bei<br />
einer eigenen Überweisung vom Notaranderkonto.<br />
In Fällen, in denen eine schnelle Übergabe des Grundstücks geplant ist, der Verkäufer aber<br />
einerseits zunächst den Kaufpreis „sehen“ will, andererseits aber noch nicht alle Voraussetzungen<br />
zur Weiterleitung des Kaufpreises an den Verkäufer vorliegen, wird ausnahmsweise<br />
ein Notaranderkonto eingeschaltet: der Käufer zahlt den Kaufpreis auf das Notaranderkonto<br />
ein, der Verkäufer kann nunmehr das Grundstück übergeben, weil er eine entsprechende Sicherheit<br />
hat und nach Vorliegen der Auszahlungsvoraussetzungen wird der Kaufpreis dann<br />
später an den Verkäufer bzw. die abzulösenden Banken ausgekehrt.<br />
Eine weitere Ausnahme, bei der die Zwischenschaltung eines Notaranderkontos sinnvoll ist,<br />
ist das sich in der Zwangsversteigerung befindende Grundstück.<br />
Dagegen können auch Grundstückskaufverträge mit zahlreichen Belastungen in Abteilung II<br />
und III des Grundbuchs ohne Notaranderkonto abgewickelt werden, und zwar auch dann,<br />
wenn der Käufer den Kaufpreis finanziert.<br />
Bereits seit 1998 sind die Notare gesetzlich angehalten, Kaufverträge im Regelfall im<br />
Kosteninteresse des Käufers ohne Notaranderkonto abzuwickeln.<br />
Vertiefende Erläuterungen<br />
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