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10 Kurzmeldungen<br />

Skurriles<br />

Aktuelle Erkenntnisse und Forschungsprojekte<br />

zum Schmunzeln und Staunen.<br />

Pandabären-Sprit<br />

Wer fürchtet<br />

die Katze?<br />

Katzen sind sehr beliebte Haustiere,<br />

erkranken aber sehr häufig an Toxoplasmose.<br />

Diese Infektionskrankheit löst<br />

im Normalfall bei Mensch und Tier so gut<br />

wie keine Symptome aus. Zudem ist der<br />

Organismus nach einer einmaligen Erkrankungen<br />

immun. Eine sehr ernste Gefahr<br />

hingegen stellt Toxoplasmose für schwangere<br />

Frauen dar. Sie kann zu Fehlgeburten<br />

oder Missbildungen führen. Sonst zeigten<br />

bei dieser „Katzenkrankheit“ nur infizierte<br />

Mäuse wirkliche Symptome. Für Aufsehen<br />

sorgte 2007 eine Standford-Studie, die belegte,<br />

dass erkrankte Mäuse die Angst vor<br />

ihrem Erzfeind, der Katze, verlieren. Nun<br />

fanden Wendy Ingram von der University<br />

of California und ihr Team heraus, dass die<br />

Angstfreiheit vor Katzen bei Mäusen selbst<br />

nach der Erkrankung ein Leben lang bestehen<br />

bleibt. Davon profitieren wohl eher die<br />

Katzen.<br />

[Ingram, W., et. al: Mice Infected with Low-<br />

Virulence Strains of Toxoplasma gondii Lose<br />

Their Innate Aversion to Cat Urine, Even after<br />

Extensive Parasite Clearance. PLoS ONE<br />

(2013), doi:10.1371/journal.pone.0075246] n<br />

Die Erforschung eines schon fast ausgestorbenen<br />

Tiers und dessen, was<br />

aus ihm austritt, könnte helfen, ein<br />

wenig die Welt zu retten.<br />

Eine Forschergruppe rund um Ashli Brown<br />

von der Mississippi State University nahm<br />

sich den Kot Großer Pandas genauer unter<br />

die Lupe und fand bei den Bambusliebhabern<br />

Mikroorganismen, die sich sehr gut<br />

für eine kostengünstige Bioethanol-Produktion<br />

eignen könnten. In Summe wurden<br />

über 40 unterschiedliche Mikroorganismen<br />

entdeckt, die bei der Verdauung der fasrigen<br />

Pflanzenkost helfen. Bald könnten sie<br />

auch ihren Beitrag zur Öko-Treibstoffproduktion<br />

liefern.<br />

Pandas haben einen sehr kurzen Verdauungstrakt,<br />

weshalb im Innersten der<br />

putzigen Zooattraktion Bakterien mit besonders<br />

potenten Enzymen gefragt sind.<br />

Sie müssen unter anderem die Lignozellulose-Zellwände<br />

von Bambus und Co. in<br />

nahrhafte Zuckermo leküle spalten. Diese<br />

sind zugleich die Basis für die Biotreibstoffproduktion,<br />

die derzeit vor allem aus Zuckerrohr,<br />

Mais oder Sojabohnen erfolgt.<br />

Die Bakterien werden künftig den Pandas<br />

nicht den Bambus streitig machen, sondern<br />

diverse Pflanzenabfälle zerlegen. „Es ist<br />

erstaunlich, dass wir von einer vom Aussterben<br />

bedrohten Art noch so viel lernen<br />

können. Die entdeckten Mikroben sind vielleicht<br />

die Lösung bei der Suche nach nachhaltigen<br />

Energiequellen“, so Brown.<br />

[Brown Ashli, et. al: Microbiome mining:<br />

Panda conservation and biofuels. Studie<br />

wurde am Jahrestreffen der American Chemical<br />

Society am 10. 9. 2013 präsentiert.] n<br />

Wonnegefühl per Stromreiz<br />

Die Hirnforschung arbeitet schon seit<br />

Jahrzehnten intensiv an der Funktionserkundung<br />

der unterschiedlichen<br />

Hirnregionen. Viele Erkenntnisse brachte<br />

die Erforschung der Epilepsie – etwa im<br />

Zuge von Operationen. In Österreich leiden<br />

rund 80.000 Menschen unter dem zerebralen<br />

Anfallsleiden. Erstaunliches entdeckte<br />

kürzlich ein Team an der Universitätsklinik<br />

Genf bei einer jungen Patientin: Sie fanden<br />

offensichtlich das „Wonnezentrum“. Mittels<br />

neun Elektroden wurden spezielle Hirnregionen<br />

gereizt. Ziel war, vor allem jene<br />

Regionen zu lokalisieren, die einen Anfall<br />

auslösen. Bei der Untersuchung konnte<br />

zwar nicht die Quelle für die epileptischen<br />

Anfälle gefunden werden, dafür löste die<br />

Stimulation in der Großhirnrinde angenehme<br />

Lustempfindungen aus. „Ich fühlte mich<br />

wirklich wohl, wie bei einem süßen Schauer“,<br />

berichtete die Patientin. Auch andere<br />

neurologische Studien verbinden die vordere<br />

Insula mit Wonne, Liebe und religiösen<br />

Gefühlen wie die Nähe zu Gott.<br />

[Picard, Fabienne, et. al: Induction of a sense<br />

of bliss by electrical stimulation of the<br />

anterior insula, Cortex (2013), doi: 10.1016/<br />

j.cortex.2013.08.013]<br />

n<br />

Fotos: 123rf<br />

<strong>Austria</strong> <strong>Innovativ</strong> 5-13

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