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8 Kurzmeldungen<br />

Neues aus<br />

aller Welt<br />

Vielversprechende wissenschaftliche Entwicklungen,<br />

Erkenntnisse und Forschungsprojekte.<br />

Softmachine<br />

mit Ionenleiter<br />

Wenn der Weltklimabericht naht, erhöht<br />

sich die Anzahl klimarelevanter<br />

Studien beträchtlich. Vor allem die Frage,<br />

warum die Erderwärmung seit gut zehn<br />

Jahren trotz stark steigendem CO 2<br />

-Ausstoß<br />

eine Pause eingelegt hat, stellt sich den<br />

ForscherInnen. Eine Studie des Alfred-<br />

Wegener-Institut (AWI) für Polar- und Meeresforschung<br />

schenkt besonders dem<br />

Meer bzw. der Tiefsee mehr Aufmerksamkeit.<br />

Konkret wurde das Tiefenwasser zwischen<br />

Grönland und Spitzbergen untersucht,<br />

das sich seit 1980 um 0,3 Grad Celsius<br />

erwärmt hat. Das ist rund das Zehnfache<br />

des Meeresdurchschnittstemperaturanstiegs.<br />

Beunruhigend sei vor allem das<br />

rasche Abschmelzen des arktischen Eises.<br />

Heuer ergaben Satellitenmessungen einen<br />

18 Prozent geringeren Wert als im letzten<br />

Flächenverlust-Rekordjahr 2007. Der weltweite<br />

Meeresspiegel erhöhte sich seit 1993<br />

durchschnittlich um drei Millimeter.<br />

Maschinen wirken heute mit ihren Antrieben sehr starr. PhysikerInnen<br />

an der Harvard University wollen Maschinen nun deutlich<br />

softer machen – ähnlich dem menschlichen Körper. Wie in Nervenzellen<br />

sollen die elektrischen Impulse nicht durch Elektronen, sondern<br />

Ionen geleitet werden. Das Team entwickelte einen dehnbaren<br />

Ionenleiter. Das Besondere ist, dass sich erstmals Ionen in einem<br />

Gel mit wenig Energieaufwand im Kilohertz-Bereich kontrolliert<br />

bewegen lassen. Das soll uns dem Einsatz in elektronischen Geräten<br />

und Robotern einen Schritt näher bringen.<br />

n<br />

[Keplinger, Christoph, et. al.: Stretchable, Transparent, Ionic Conductors,<br />

Science (2013), doi: 10.1126/science.1240228]<br />

Unstete Erderwärmung<br />

2012 zählt zu den<br />

zehn heißesten<br />

Jahren der Erde.<br />

Eine britische Studie hat sich wiederum in<br />

Europa die stark unterschiedlichen Temperaturentwicklungen<br />

vorgenommen. Die<br />

Studie analysierte die Daten von 2.316<br />

Wetterstationen innerhalb der letzten 60<br />

Jahre. Heiße Sommernächte wurden beispielsweise<br />

um über zwei Grad Celsius<br />

wärmer, kalte Winternächte gar um bis zu<br />

2, 5 Grad Celsius. n<br />

[Somavilla, R., et. al.: Increasing amount of Arctic Ocean<br />

deep waters in the Greenland Sea, Geophysical Research<br />

Letters (2013), doi: 10.1002/grl.50775<br />

Erschreckende<br />

Studie über<br />

Vergewal tigungen<br />

Die Medienberichte über Massenvergewaltigungen<br />

in Indien haben international<br />

für großes Aufsehen gesorgt. Eine<br />

UNO-Studie hat sich die Situation in Bangladesch,<br />

China, Indonesien, Kambodscha,<br />

Papua-Neuguinea und Sri Lanka näher angeschaut.<br />

10.178 Männer aus einem repräsentativen<br />

Sample stimmten einer Befragung<br />

bzw. teils auch Tonbandaufnahmen<br />

zu. Gefragt wurde nach eindeutigen Situationen,<br />

die auf eine Vergewaltigung hinweisen.<br />

Je nach Region und Land lag die<br />

Rate innerhalb von Beziehungen bei 2,8<br />

Prozent in städtischen Gebieten, in Bangladesch<br />

bis zu 22,3 Prozent, in Jayapura in<br />

Indonesien. Mit Zurechnung körperlicher<br />

Gewalt stieg die Mißbrauchsrate in Papua-<br />

Neuguinea gar auf 41,2 Prozent. Bei der<br />

Vergewaltigung außerhalb einer Beziehung<br />

lagen die Raten bei 2,5 Prozent bis<br />

26,6 Prozent. Im Gesamtdurchschnitt hatten<br />

schon 24 Prozent der Befragten eine<br />

oder mehrere Frauen vergewaltigt.<br />

Als Gründe wurden etwa das „Recht auf<br />

Sex“ (73,3 Prozent), „Suche nach Abwechslung“<br />

(58,7 Prozent), „Wut und Bestrafung“<br />

(37,9 Prozent) und Alkohol (27 Prozent) angegeben.<br />

Die Mehrzahl der Täter stammten<br />

aus Schichten mit geringer Ausbildung<br />

und Einkommen und hatten oft selbst Gewalt<br />

erlitten. 55,2 Prozent der Männer fühlten<br />

sich nach der Tat schuldig, 35,7 Prozent<br />

wurden von Freunden oder der Familie bestraft,<br />

22,9 Prozent bekamen eine Gefängnisstrafe.<br />

n<br />

[Jewkes, R., Fulu, E., et. al.: Lancet Global Health, Volim1,<br />

Issue 4, Lancet (2013), doi:10.1016/S2214-109X(13)70069-<br />

X; doi:10.1016/S2214-109X(13)70074-31]<br />

<strong>Austria</strong> <strong>Innovativ</strong> 5-13

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