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International<br />

23<br />

Innovationsleistungen der EU Mitgliedsstaaten<br />

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innovation index<br />

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modest<br />

innovators<br />

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innovation<br />

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0,0<br />

kennern teils die sehr gute Labor- und Werkstättenausstattung ins<br />

Auge, für die hierzulande nur schwer eine Finanzierung aufzutreiben<br />

wäre. Die hohe Basisfinanzierung mittels der sicher nicht beliebten<br />

Branchensteuer bietet hier gewisse Vorteile. Besichtigt<br />

wurden auf der Reise unter anderem das kleine Institute Centre<br />

Technique des Materiaux Naturels de Construction (CTMNC – Ziegel<br />

und Naturstein) oder das sehr große Institut technologique<br />

Forêt, Cellulose, Bois-construction, Ameublement (FCBA – Forstwirtschaft<br />

bis hin zu Holzkonstruktionen und Möbel).<br />

Eine Einführung ins französische Forschungs- und Innovationssystem<br />

vermittelte wiederum das Außenhandelscenter der WKO<br />

in Paris. „2009 wurde die Innovationsförderung zur nationalen<br />

Priorität erklärt“, so Herbert Preclik, Österreichischer Wirtschaftsdelegierter<br />

in Frankreich. Die Wirtschaftskrise veranlasste die französische<br />

Regierung, jene zusätzlichen 35 Mrd. Euro zur Verfügung<br />

zu stellen. Aus diesem Topf sollen diesmal besonders auch innovative<br />

KMU bedacht werden, da gerade in der aktuellen Lage mit<br />

sehr hohen Arbeitslosenzahlen kleinere Unternehmen mit neuen<br />

Ideen frischen Wind bringen sollen.<br />

Von Großkonzernen geprägte Wirtschaft<br />

Frankreich ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der EU und hat 65,8<br />

Mio. Einwohner. Das Bruttoinlandsprodukt lag 2012 bei 2.028 Mrd.<br />

Euro (Österreich: 301 Mrd. Euro), wobei für heuer so gut wie kein<br />

Wachstum erwartet wird. Die Staatsverschuldung liegt bei rund<br />

85 Prozent, die Arbeitslosenquote bei über zehn Prozent. Geprägt<br />

wird die französische Wirtschaft vor allem durch Großkonzerne.<br />

Für eine erfolgreiche Karriere ist in Frankreich der Weg über Eliteschulen<br />

und -universitäten sowie die Grand Écoles (private Hochschulen)<br />

wichtig, die zugleich das Netzwerk für den beruflichen<br />

Aufstieg darstellen. Im weltweiten Top-500 Ranking befinden sich<br />

22 französische Universitäten. Einen Aufschwung erleben derzeit<br />

besonders die Zentren für Forschung und Hochschulwesen (pôle<br />

de recherche et d’enseignement supérieur PRES), aber auch viele<br />

weitere Forschungsinstitutionen.<br />

In vielen Bereichen liegt Frankreich in den Rankings weit oben.<br />

Bei den Nobel-Preis-TrägerInnen in der EU belegt es beispielsweise<br />

den dritten Platz. Die Grand Nation ist die Nummer vier bei<br />

internationalen Patenten in der EU und die Nummer drei in Sachen<br />

internationaler StudentInnen. Dank steuerlicher Anreize belegt<br />

Frankreich den Platz zwei bei den Ansiedlungen in F & E-Zentren in<br />

der EU und ist besonders stark in den Sektoren Automotiv, Pharmazie,<br />

Luft- und Raumfahrt, Elektronik und Chemie. In Summe<br />

sind 239.600 ForscherInnen (43 Prozent öffentlich/57 Prozent privatwirtschaftlich)<br />

im Innovationssystem beschäftigt. Mit 44,9 Mrd.<br />

Euro Ausgaben für F & E liegt die Forschungsrate bei 2,25 des BIP<br />

(2011). In Österreich lag die Rate bei 2,76 Prozent, in der EU bei 2,0<br />

Prozent. Das gesamte Forschungs- und Innovationssystem ist stark<br />

staatlich geprägt. Neben den großen nationalen Programmen sind<br />

in der angewandten Forschung besonders die vom Staat installierten<br />

71 Exzellenzcluster (pôles de compétitivité) wichtig, die gute<br />

Rahmenbedingungen für innovative Unternehmen bieten. Neben<br />

den großen öffentlichen Forschungseinrichtungen bietet das Exzellenzumfeld<br />

34 Instituts Carnot, die mit 25.000 Forschern und einem<br />

Budget von zwei Mrd. Euro auf Partnerschaftsforschung zwischen<br />

öffentlichen Labors und Unternehmen spezialisiert sind.<br />

Wichtig für Unternehmen sind auch die Steueranreize, die zusätzlich<br />

zu den Programmen lukriert werden können. 2010 gab es<br />

18.000 Anträge und die Steuerförderung machte 5,5 Mrd. Euro aus,<br />

wovon 1,5 Mrd. Euro KMU zukamen. Die Förderung gilt übrigens<br />

auch für F & E-Zulieferung aus dem EU-Raum. Eine Sonderförderung<br />

erhalten junge, innovative Unternehmen (Jeune entreprise<br />

innovante JEI) mittels spezieller Steuererleichterungen und der<br />

Befreiung von Dienstgeberabgaben für Forscher, Techniker und<br />

F & E-Projektleiter.<br />

Derzeit zählt Frankreich im Innovation Union Scoreboard 2013<br />

in Sachen Innovationsleistungen in der EU wie Österreich zu den<br />

Innovation Followers. Anders als in Österreich domi nieren vor allem<br />

Großkonzerne die Wirtschaft. Die neuen Förderinitiativen zielen<br />

nun speziell auf die KMUs fördern, da hier rascher Innovationen<br />

erwartet werden, die die Wirtschaft beleben. Eines ist aber<br />

schon sicher: Im Forschungs- und Innovationssystem Frankreichs<br />

ist derzeit viel in Bewegung geraten, was für die Innovationkraft<br />

nur förderlich sein kann.<br />

n<br />

<strong>Austria</strong> <strong>Innovativ</strong> 5-13

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