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Wirtschaft<br />
41<br />
Design.<br />
Thinking.<br />
Erfolg.<br />
Erfolgreich innovativ zu sein ist essenziell, um nachhaltig wettbewerbsfähig<br />
zu sein. Es gibt dafür kein Allheilmittel, doch Design<br />
Thinking hat sich beispielsweise für die Kapsch TrafficCom AG als<br />
geeignete Methode für den Umgang mit neuen Ideen etabliert.<br />
Foto: Kapsch TrafficCom AG<br />
Um in unserer schnelllebigen Welt stetig<br />
erfolgreich zu sein, ist es für Unternehmen<br />
unerlässlich, sich mit dem Management<br />
von Innovation auseinanderzusetzen. Doch<br />
wie kann man auf Knopfdruck kreativ sein<br />
und Ideen am laufenden Band produzieren?<br />
Eines schon mal vorweg: Die eierlegende<br />
Wollmilchsau haben wir noch nicht<br />
erfunden. Mit Design Thinking aber haben<br />
wir eine Methode für uns gefunden, die<br />
uns bei der Generierung, Entwicklung und<br />
Umsetzung innovativer Ideen unterstützt.<br />
Sie hilft dabei, Ideen schnell und kostengünstig<br />
lebendig werden zu lassen, sie aus<br />
den unterschiedlichsten Perspektiven zu<br />
betrachten und so zu neuen und vielfältigen<br />
Erkenntnissen zu gelangen. Die iterative<br />
Methode ist ganz klar in unserem Prozess<br />
verankert und ermöglicht uns phasenweise<br />
Schleifen zu drehen und immer<br />
wieder auch mal Schritte zurück zu machen,<br />
um neue Blickwinkel zu erhalten.<br />
Ethnowas?<br />
Design Thinking fokussiert besonders auf<br />
Bedürfnisse und Verhalten von Kunden und<br />
Kundinnen. Mit viel Empathie wird versucht,<br />
die Welt aus deren Augen zu betrachten,<br />
beispielsweise mithilfe verhaltensorientierter<br />
Beobachtung (ethnography). Beobachtung,<br />
Kontakt und Empathie von und zu<br />
Menschen führen zu Lösungen, welche in<br />
deren Umgebung und Alltag passen. Bei<br />
Kapsch hat uns diese Vorgehensweise beispielsweise<br />
im Zusammenhang mit unserer<br />
Forschung im Smart City-Bereich dabei<br />
geholfen, Erkenntnisse über die tieferen<br />
Bedürfnisse diverser Verkehrsteilnehmerinnen<br />
und -teilnehmer zu erlangen.<br />
Round, round, round we go …<br />
Im Rahmen eines überraschend strukturierten<br />
Prozesses, beschreibt Design Think ing<br />
eine iterative Arbeitsweise. Durch das wiederholte<br />
Ziehen von Schleifen sieht man<br />
Dinge immer wieder aus einem anderen<br />
Blickwinkel und gelangt Schritt für Schritt<br />
zu immer neuen Erkenntnissen. In jeder<br />
Schleife wird ein anderes Detail näher betrachtet.<br />
Durch diese Konzentration auf nur<br />
den einen oder anderen Aspekt gelangt<br />
man sehr schnell zu einem ersten Prototypen<br />
(rapid prototyping), mit dessen Hilfe<br />
sich erste Hypothesen schnell bestätigen<br />
oder falsifizieren lassen. Auch wenn ein<br />
solcher trial-and-error-Prozess Geduld und<br />
eine entsprechendes mindset der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und der Managementebene<br />
erfordert, gelangt man so<br />
schneller zu Erkenntnissen und bekommt<br />
oft auch Antworten auf Fragen, die noch<br />
nicht einmal gestellt worden sind.<br />
Vielfalt fördert Ideenreichtum<br />
Ein Hauptmerkmal des Innovation Management<br />
bei Kapsch ist unser Fokus auf Diversität<br />
in den verschiedenen Projektteams.<br />
Wir arbeiten eng mit internen wie externen<br />
Ressourcen zusammen und versuchen so,<br />
starre Grenzen und Strukturen möglichst zu<br />
Der Autor,<br />
Martin Eder,<br />
ist VP Innovation<br />
der Kapsch<br />
TrafficCom AG<br />
vermeiden. Dies ist auch eine essenzielle<br />
Charaktereigenschaft des Design Thinking.<br />
Um ein Maximum an Vielfalt und Betrachtungsweisen<br />
zu erhalten, sollte sich das<br />
Team aus Personen unterschiedlicher Herkunft,<br />
Kultur, Wissensgebieten, Geschlechtern<br />
und Generationen zusammensetzen. In<br />
multidisziplinären Teams werden Horizonte<br />
weiter, Perspektiven unterschiedlicher<br />
und Ideen vielfältiger. Auf diese Weise erreichen<br />
wir in einem großen Betrieb leichter<br />
ein gemeinsames Verständnis für die<br />
Dinge, mit denen wir uns beschäftigen.<br />
Die vielschichtige Arbeitsweise des Design<br />
Thinking hilft uns im Innovation Management<br />
besonders, Ideen weiterzuentwickeln<br />
und sie erfolgreich zum Abschluss zu<br />
bringen. Der interdisziplinäre Austausch,<br />
auf den wir in unserer Arbeit Wert legen,<br />
und die nicht-lineare Denkweise des Design<br />
Thinking fördern Perspektivenwechsel<br />
und bewirken eine höhere Ideenvielfalt. So<br />
konnten wir über die letzten Jahre zum<br />
Erfolg von Unternehmensstrategien beitragen,<br />
einige Produkte zur Marktreife bringen<br />
und sogar ein neues Unternehmen<br />
gründen.<br />
n<br />
<strong>Austria</strong> <strong>Innovativ</strong> 5-13