ZGB I: Zusammenfassung Personenrecht - studunilu.ch
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Re<strong>ch</strong>tsfähigkeit = Persönli<strong>ch</strong>keit oder Re<strong>ch</strong>tspersönli<strong>ch</strong>keit <br />
Re<strong>ch</strong>tsfähige Person = Re<strong>ch</strong>tssubjekt, Person, Akteur, muss ni<strong>ch</strong>t handlungsfähig/mündig sein <br />
Person/Persönli<strong>ch</strong>keit = glei<strong>ch</strong>zeitig Subjekt sowie Objekt der Re<strong>ch</strong>tsordnung <br />
§ 3 Anfang und Ende der Persönli<strong>ch</strong>keit <br />
I. Beginn der Persönli<strong>ch</strong>keit bzw. der Re<strong>ch</strong>tsfähigkeit bzw. der Persönli<strong>ch</strong>keitsre<strong>ch</strong>te: <br />
• Festlegung des Beginns über Ob und Wann der Persönli<strong>ch</strong>keit (Auswirkungen auf <br />
Steuerre<strong>ch</strong>t, Erbre<strong>ch</strong>t, ...) <br />
• Beginn mit Leben na<strong>ch</strong> vollendeter Geburt: <br />
o vollständig aus Mutterleib ausgetreten <br />
o „Leben“ = geringstes Lebenszei<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> Austritt <br />
o Überlebens<strong>ch</strong>ancen müssen ni<strong>ch</strong>t vorhanden sein <br />
II. Re<strong>ch</strong>tsstellung des ungeborenen Kindes <br />
• Ungeborenes Kind = Nasciturus <br />
Ist unter Vorbehalt, dass lebend geboren, re<strong>ch</strong>tsfähig (also bereits im Bau<strong>ch</strong>, seit Zeugung) <br />
Suspensivbedingung: Re<strong>ch</strong>tsverhältnis tritt rückwirkend ein (Lebendgeburt) <br />
Resolutivbedingung: Re<strong>ch</strong>tsverhältnis wird rückwirkend aufgelöst (Totgeburt) <br />
-‐> Re<strong>ch</strong>tsfähigkeit des Nasciturus ist geburtsbedingt! <br />
• Totgeburt erlangt nie das Persönli<strong>ch</strong>keitsre<strong>ch</strong>t <br />
-‐> ob (kurze) Lebendgeburt oder Totgeburt hat viele Auswirkungen betreff. Familienre<strong>ch</strong>t, Erb-re<strong>ch</strong>t,<br />
S<strong>ch</strong>uldre<strong>ch</strong>t, Strafre<strong>ch</strong>t, ... <br />
• Nondum Conceptus (no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gezeugtes Kind) ist ni<strong>ch</strong>t re<strong>ch</strong>tsfähig <br />
III. Ende der Persönli<strong>ch</strong>keit: <br />
• Wesentli<strong>ch</strong>keit des Endes/Todes über Ob und Wann -‐> Erbre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Folgen <br />
• Mit Tod endet die Re<strong>ch</strong>tsfähigkeit einer Person <br />
(postmortale Bestimmungsre<strong>ch</strong>te des Toten betreff. Bestattung, Organentnahme und Pietätsge-fühl<br />
der nahen Angehörigen) <br />
Absoluter Todeszeitpunkt: Angaben von Jahr, Tag und Stunde des Todes <br />
Gehirntod gilt als absoluter Tod <br />
Relativer Todeszeitpunkt: Bestimmung der Reihenfolge des Ablebens mehrerer Mens<strong>ch</strong>en <br />
(Wer überlebt wen? –> erb-‐/versi<strong>ch</strong>erungs-‐ und sozialversi<strong>ch</strong>erungs-‐ <br />
re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> von Bedeutung) <br />
Kommorientenvermutung = Reihenfolge des Ablebens mehrerer Per-sonen<br />
unklar, Vermutung des glei<strong>ch</strong>zeitigen Todes, wenn ni<strong>ch</strong>ts an-deres<br />
bewiesen werden kann <br />
§ 4 Beweis von Leben und Tod <br />
Beweisre<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> Art. 8 <strong>ZGB</strong> (objektive Beweislast); <br />
• Beweis bezieht si<strong>ch</strong> auf Sa<strong>ch</strong>umstände, ni<strong>ch</strong>t auf Re<strong>ch</strong>tsnorm <br />
(Bsp: I<strong>ch</strong> muss Verwandts<strong>ch</strong>aft beweisen, damit i<strong>ch</strong> erbe.) <br />
• Re<strong>ch</strong>tserhebli<strong>ch</strong>e Tatsa<strong>ch</strong>en ergeben si<strong>ch</strong> aus materiellem Re<strong>ch</strong>t (Tatbestände der Norm) <br />
• Sondernormen/Spezielle Beweislastverteilung in folg. Fällen: <br />
o Gesetzli<strong>ch</strong>e Anordnung; Art. 97 OR (S<strong>ch</strong>adenersatzleistung, falls Gegenteil/Uns<strong>ch</strong>uld <br />
ni<strong>ch</strong>t bewiesen werden kann) <br />
o Gesetzli<strong>ch</strong>e Vermutung; Art. 255.1 <strong>ZGB</strong> (Kind wird während Ehe geboren, Ehemann als <br />
Vater vermutet) <br />
o Ri<strong>ch</strong>terre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e/natürli<strong>ch</strong>e Vermutung (Ri<strong>ch</strong>ter ents<strong>ch</strong>eidet/vermutet na<strong>ch</strong> GMV) <br />
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