ZGB I: Zusammenfassung Personenrecht - studunilu.ch
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ii. Werturteil <br />
• Ausdruck von Gerings<strong>ch</strong>ätzung/Missa<strong>ch</strong>tung gegenüber einer Person <br />
• Gemis<strong>ch</strong>tes Werturteil: Verbindung einer Tatsa<strong>ch</strong>enbehauptung mit ei-nem<br />
Werturteil (Politiker wird als „re<strong>ch</strong>tsextrem“ bezei<strong>ch</strong>net) <br />
• Reine Werturteile: grundsätzli<strong>ch</strong> zulässig, solange sie ni<strong>ch</strong>t unangemes-sen,<br />
unsa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>, verletzend sind (Politiker als „unfähig“ bewertet) <br />
h. Insbesondere zur Ehrverletzung dur<strong>ch</strong> die Presse bzw. dur<strong>ch</strong> die Medien <br />
• Verbreitung fals<strong>ch</strong>er Tatsa<strong>ch</strong>en persönli<strong>ch</strong>keitsverletzend, widerre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> <br />
• unwahre Behauptungen sind nur persönli<strong>ch</strong>keitsverletzend, wenn sie ein gewis-ses<br />
Mass an Fals<strong>ch</strong>informationen errei<strong>ch</strong>t haben <br />
• Au<strong>ch</strong> Verbreitung wahrer Tatsa<strong>ch</strong>en ist nur bes<strong>ch</strong>ränkt zulässig, Medien werden <br />
in ihren Aufgabenberei<strong>ch</strong>en bes<strong>ch</strong>ränkt <br />
• Medien nehmen Interesse der Öffentli<strong>ch</strong>keit an Information oft als Re<strong>ch</strong>tferti-gungsgrund<br />
<br />
2. S<strong>ch</strong>utz der informationellen Privatheit („Privat-‐ und Geheimsphäre“ und „informationelle <br />
Selbstbestimmung) <br />
a. Allgemeines <br />
• informationelle Privatheit = Geheim-‐/Privatsphäre, Re<strong>ch</strong>t auf Vers<strong>ch</strong>wiegenheit <br />
• Verhinderung, dass private Lebensumstände der Allgemeinheit bekannt werden <br />
• Verletzung der informellen Privatheit kann unter Umständen dur<strong>ch</strong> Grund aus <br />
Art. 28 Abs. 2 <strong>ZGB</strong> im Einzelfall gere<strong>ch</strong>tfertigt sein <br />
b. „Drei-‐Spären-‐Theorie“ (Dreiteilung des Lebensberei<strong>ch</strong>es) <br />
i. Gemeinberei<strong>ch</strong> (Öffentli<strong>ch</strong>keitssphäre) <br />
• „la vie publique“, Lebensumstände in der Öffentli<strong>ch</strong>keit <br />
• Gemeinberei<strong>ch</strong> ist weder im Art. 28 <strong>ZGB</strong> no<strong>ch</strong> im Strafre<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>ützt <br />
• Tatsa<strong>ch</strong>en die der Öffentli<strong>ch</strong>keit zugängli<strong>ch</strong> sind, dürfen von jedem wei-terverbreitet<br />
werden <br />
ii. Geheimsphäre <br />
• „la vie intime“ <br />
• Lebensvorgänge, die anderen Personen entzogen sein sollten und nur <br />
jenen Personen bekannt sein sollen, die mit Tatsa<strong>ch</strong>e vertraut sind <br />
(Bsp. Krankheiten, familiäre Konflikte, sexuelle Verhaltensweisen, ...) <br />
• dur<strong>ch</strong> Art. 28 <strong>ZGB</strong> und Strafre<strong>ch</strong>t absolut ges<strong>ch</strong>ützt, kein Re<strong>ch</strong>tferti-gungsgrund<br />
denkbar <br />
iii. Privatsphäre <br />
• „la vie privée“, übrige Berei<strong>ch</strong>e des Privatlebens <br />
• Lebensäusserungen, die Person nur mit relativ nahe verbundenem Per-sonenkreis<br />
teilen will/muss (Freunde, Verwandte, Bekannte) <br />
• Verbreitung von persönli<strong>ch</strong>en Daten, die ni<strong>ch</strong>t für andere bestimmt <br />
sind, ist persönli<strong>ch</strong>keitsverletzend <br />
iv. Begrenzte Tragweite der Drei-‐Sphären-‐Theorie <br />
• na<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>en Kriterien sollen die Sphären abgegrenzt sein (objek-tiv/subjektiv)?<br />
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