ZGB I: Zusammenfassung Personenrecht - studunilu.ch
ZGB I: Zusammenfassung Personenrecht - studunilu.ch
ZGB I: Zusammenfassung Personenrecht - studunilu.ch
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
§ 7 Vers<strong>ch</strong>iedene Stufen der Handlungsfähigkeit <br />
Stufen der Handlungsfähigkeit: <br />
Zustand der Person Volljährig <br />
Minderjährig <br />
(bzgl. konkrete Handlung) <br />
Urteilsfähig Volle Handlungsfähigkeit Bes<strong>ch</strong>ränkte Handlungsunfähig-keit,<br />
nur gewisse Handlungsty-pen/-‐berei<strong>ch</strong>e<br />
sind re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> <br />
wirksam <br />
Ni<strong>ch</strong>t urteilsfähig Handlungsunfähigkeit Handlungsunfähigkeit <br />
Bes<strong>ch</strong>ränkte Handlungsfähigkeit: volljährig, urteilsunfähig mit Beistands<strong>ch</strong>aft <br />
Bes<strong>ch</strong>ränkte Handlungsunfähigkeit: minderjährig, urteilsfähig <br />
Handlungstypen: <br />
• Re<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>äftli<strong>ch</strong>e Willensäusserung: für mehrseitiges Re<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>äft müssen alle Vertrags-partner<br />
handlungsfähig sein, bei einseitigem Re<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>äft (Testament) muss Willensäusserer <br />
handlungsfähig sein. <br />
• Erwerb unentgeltli<strong>ch</strong>er (ohne Bezahlung) Vorteile: Urteilsfähigkeit wird vorausgesetzt. <br />
• Geringfügige Angelegenheiten des tägli<strong>ch</strong>en Lebens: Urteilsfähigkeit vorausgesetzt. <br />
• Re<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>äftsähnli<strong>ch</strong>e Willensäusserungen: willensorientierte Verhaltensweisen, Wille führt <br />
keine Re<strong>ch</strong>tsfolge herbei, volle Handlungsfähigkeit als Voraussetzung. <br />
• Tathandlungen/Realakte: Handlungsfähigkeit ni<strong>ch</strong>t vorausgesetzt, Ausnahme: Realakte mit <br />
re<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>äftli<strong>ch</strong>er Wirkung. <br />
• Unerlaubte Handlungen (Deliktsfähigkeit): Urteilsfähigkeit als Voraussetzung, i.w.S. Vers<strong>ch</strong>ul-densfähigkeit<br />
<br />
• Hö<strong>ch</strong>stpersönli<strong>ch</strong>e Re<strong>ch</strong>te: Re<strong>ch</strong>te, die mit Person als Träger des Re<strong>ch</strong>ts untrennbar verbunden <br />
sind; dafür rei<strong>ch</strong>t Urteilsfähigkeit. <br />
Vollständige Handlungsunfähigkeit: <br />
-‐ Re<strong>ch</strong>tsges<strong>ch</strong>äfte von handlungsunfähigen Personen sind ni<strong>ch</strong>tig. <br />
-‐ Ausservertragli<strong>ch</strong>e Ansprü<strong>ch</strong>e bei Ni<strong>ch</strong>tigkeit in folgenden Fällen: <br />
• Vindikation; Klage des Besitzers auf Eigentumsherausgabe <br />
• Kondiktion; Klage wegen ungere<strong>ch</strong>tfertigter Berei<strong>ch</strong>erung <br />
• Vertragsverletzung (OR 54) <br />
• Billigkeitshaftung (Culpa in contrahendo) <br />
• Irreführung <br />
-‐ Vertragsni<strong>ch</strong>tigkeit erst, wenn Urteilsunfähigkeit geri<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> geltend gema<strong>ch</strong>t, wenn Re<strong>ch</strong>tsmissbrau<strong>ch</strong> <br />
bei Berufung auf Handlungsunfähigkeit -‐> keine Ni<strong>ch</strong>tigkeit <br />
Vertretung: <br />
-‐ gesetzli<strong>ch</strong>er Vertreter (Eltern/Inhaber der elterli<strong>ch</strong>en Sorge) bzw. Vormund bei Minderjährigen <br />
-‐ Beistands<strong>ch</strong>aft bei volljähriger, urteilsunfähiger Person <br />
-‐> Re<strong>ch</strong>tswirkung des Vertreterhandelns tritt unmittelbar beim Vertretenen ein! <br />
Vertreter handelt grundsätzli<strong>ch</strong> alleine für den Handlungsunfähigen <br />
A<strong>ch</strong>tung: -‐ absolut hö<strong>ch</strong>stpersönli<strong>ch</strong>e Re<strong>ch</strong>te kann Vertreter ni<strong>ch</strong>t ausführen <br />
-‐ Eltern dürfen keine Bürgs<strong>ch</strong>aften eingehen, Stiftungen erri<strong>ch</strong>ten, S<strong>ch</strong>enkungen <br />
vornehmen <br />
-‐ Vormund des Minderjährigen muss bei gewissen Ges<strong>ch</strong>äften Genehmigung der <br />
Erwa<strong>ch</strong>senens<strong>ch</strong>utzbehörde einholen <br />
-‐ gesetzli<strong>ch</strong>e Vertretung dur<strong>ch</strong> Ehegatten, falls Partner urteilsunfähig wird (gemeinsamer Haushalt) <br />
<br />
6