ZGB I: Zusammenfassung Personenrecht - studunilu.ch
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§ 15 Gegendarstellungsre<strong>ch</strong>t <br />
I. Zweck und Inhalt <br />
• S<strong>ch</strong>utz vor einseitigen Tatsa<strong>ch</strong>endarstellung <br />
• nur bei periodis<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>einenden Medien mögli<strong>ch</strong> <br />
• Mögli<strong>ch</strong>keit des Betroffenen, in Medium seine Si<strong>ch</strong>t der Tatsa<strong>ch</strong>en darzulegen <br />
• kein Einbezug der Justizbehörde (grundsätzli<strong>ch</strong>) <br />
• Antwort/Entgegnung auf die Darstellung einer Tatsa<strong>ch</strong>e des Medienunternehmens <br />
• Wahrheitsfindung à ,Waffenglei<strong>ch</strong>heit’ zwis<strong>ch</strong>en Betroffenem und Medienunternehmen <br />
II. Voraussetzungen <br />
• unmittelbare Betroffenheit des Betroffenen <br />
• aufgrund einer Tatsa<strong>ch</strong>endarstellung/Facts (ni<strong>ch</strong>t wegen eines Werturteils) <br />
• dur<strong>ch</strong> ein periodis<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>einendes Medium <br />
• Berufung auf vorsorgli<strong>ch</strong>e Massnahmen nur mögli<strong>ch</strong>, wenn Voraussetzungen des Gegendarstel-lungsre<strong>ch</strong>ts<br />
ni<strong>ch</strong>t erfüllt sind <br />
à Gegendarstellungsre<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> juristis<strong>ch</strong>en Personen zustehend <br />
a) unmittelbare Betroffenheit <br />
• wenn ungünstiges Bild der betroffenen nat./jur. Person in Öffentli<strong>ch</strong>keit entsteht (Foto/Text) <br />
• negativer Eindruck bei grossem Kreis von Lesern, intensive Betroffenheit nötig <br />
• Persönli<strong>ch</strong>keitssphäre muss betroffen sein (Ehre, Überzeugungen, Verhaltensweisen) <br />
• dargestellte Version muss von Version des Betroffenen inhaltli<strong>ch</strong> abwei<strong>ch</strong>en <br />
• Re<strong>ch</strong>tssubjekt muss direkt/individuell angespro<strong>ch</strong>en sein <br />
• wenn Identität aufgrund der genannten Umstände bestimmt werden kann (Name muss ni<strong>ch</strong>t <br />
genannt werden) <br />
• unvollständige/ungenaue/personenbezogene Infos genügen für Re<strong>ch</strong>t auf Gegendarstellung <br />
b) Tatsa<strong>ch</strong>endarstellung <br />
• Tatsa<strong>ch</strong>e ≠ Werturteil <br />
• Werturteil = Ansi<strong>ch</strong>t einer Person über andere Person/Sa<strong>ch</strong>lage <br />
• Tats<strong>ch</strong>e = was bewiesen werden kann oder könnte (objektiv, am Wahrheitsmassstab messbar) <br />
• nur Tatsa<strong>ch</strong>enbehauptungen können gegendargestellt werden <br />
• Tatsa<strong>ch</strong>enbehauptungen können redaktionell, akzidentiell (Reklame) oder von Dritten stammen <br />
• Text/Zei<strong>ch</strong>nungen/Fotografien/Karikaturen dürfen gegendargestellt werden <br />
c) Periodis<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>einendes Medium <br />
• Gegendarstellung als Antwort auf moderne Info-‐/Kommunikationsgesells<strong>ch</strong>aft <br />
• sie dient der Person als S<strong>ch</strong>utz vor der drohenden „Überma<strong>ch</strong>t“ der modernen Publikationsor-ganen<br />
<br />
• Radio, Presse, Fernsehen = periodis<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>einende Medien <br />
• Teletext, Videotext, Newsletter, Internet (Facebook) könnten neu au<strong>ch</strong> dazu gehören <br />
• Medium ist gegendarstellungsbere<strong>ch</strong>tigt, wenn sie in grossem Mass der Öffentli<strong>ch</strong>keit zusteht <br />
• das Medium muss regelmässig ers<strong>ch</strong>einen und si<strong>ch</strong> immer an bestimmtes, ca. glei<strong>ch</strong> bleibendes <br />
Publikum ri<strong>ch</strong>ten (Flugblatt ist gegendarstellungsuntaugli<strong>ch</strong>) à Periodizität <br />
d) Wiedergabe der öffentli<strong>ch</strong>en Verhandlung einer Behörde <br />
• keine Gegendarstellung mögli<strong>ch</strong> wenn; bei öff. Verhandlungen einer Behörde wahrheitsgetreu <br />
beri<strong>ch</strong>tet wurde und betroffene Person an Verhandlung teilgenommen hat. <br />
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