Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...
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Umwelt und <strong>Entwicklung</strong> im Leitbild „<strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong>“<br />
Die Beschlüsse der Weltkonferenz für Umwelt und <strong>Entwicklung</strong> von Rio 1992 und<br />
ihrer Nachfolgekonferenzen wie Johannesburg 2002 sind in den politischen Referenzrahmen<br />
der Staatengemeinschaft eingegangen. Im Zentrum steht dabei die<br />
Agenda 21, verabschiedet 1992 in Rio de Janeiro auf der United Nations Conference<br />
on Environment and Development (UNCED). In den Industrieländern wurde lange<br />
Zeit die Umweltproblematik als Priorität gesehen. Es ist vor allem den <strong>Entwicklung</strong>sländern,<br />
der <strong>Entwicklung</strong>spolitik und engagierten zivilgesellschaftlichen Gruppen<br />
zu verdanken, dass in Rio und verstärkt in Johannesburg auch umfangreiche<br />
soziale, ökonomische und entwicklungspolitische Maßnahmenkataloge beschlossen<br />
wurden.<br />
Der „Erdgipfel“ in Rio war der Ausgangspunkt für die internationale Anerkennung des<br />
Leitbildes <strong>nachhaltige</strong>r <strong>Entwicklung</strong> und der Notwendigkeit, gesellschaftliche, wirtschaftliche<br />
und ökologische Zieldimensionen aufeinander abzustimmen. Dies betonten<br />
auch die von den Vereinten Nationen zur Jahrtausendwende beschlossenen<br />
„Millennium <strong>Entwicklung</strong>sziele“. Im Einklang mit diesen Beschlüssen wurde in<br />
Deutschland insbesondere vom BMZ und vom Verband der <strong>Entwicklung</strong>spolitischen<br />
Nichtregierungsorganisationen (VENRO) die politische Perspektive „gute Regierungsführung“<br />
als vierte Dimension hinzugefügt.<br />
Seit den neunziger Jahren wird das Leitbild der <strong>nachhaltige</strong>n <strong>Entwicklung</strong> in Deutschland<br />
zunehmend von Politik und Zivilgesellschaft aufgegriffen. Bund und Länder<br />
orientieren sich daran. Mit der zunehmenden Akzeptanz des Leitbilds in Deutschland<br />
wurde auch die <strong>Bildung</strong> für eine <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong> (BNE) in ihrer Bedeutung<br />
erkannt. In der Folge des steigenden Problembewusstseins gegenüber den ökologischen<br />
Herausforderungen, Globalisierung und Armut haben Umweltbildung, <strong>Globale</strong>s<br />
Lernen bzw. <strong>Entwicklung</strong>spolitische <strong>Bildung</strong> ihre Konzepte konsequent auf Nachhaltigkeit<br />
ausgerichtet.<br />
Diese <strong>Entwicklung</strong> spiegelt sich u.a. in Beschlüssen und Dokumenten, die vom<br />
Deutschen Bundestag und den Ländern bis zum Verband der <strong>Entwicklung</strong>spolitischen<br />
Nichtregierungsorganisationen (VENRO) reichen und im Abschnitt 1.2.3 dargestellt<br />
sind. Sie betonen vor allem die Notwendigkeit, unter dem Dach der BNE zu<br />
einer gleichgewichtigen Behandlung von Umwelt und <strong>Entwicklung</strong> zu kommen.<br />
<strong>Bildung</strong> für <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong> und die <strong>Bildung</strong>sdekade<br />
der Vereinten Nationen<br />
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat am 20.12.2002 für die Jahre 2005<br />
– 2014 die Weltdekade „<strong>Bildung</strong> für <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong>“ ausgerufen. Die Mitgliedsstaaten<br />
der UN sind aufgefordert, national und international durch entsprechende<br />
<strong>Bildung</strong>saktivitäten die Ziele <strong>nachhaltige</strong>r <strong>Entwicklung</strong> zu unterstützen, um<br />
die Lebens- und Überlebensbedingungen für die jetzt lebenden und die zukünftigen<br />
Generationen zu sichern. Die Weltdekade orientiert sich dabei nicht nur an den Zielen<br />
der Weltgipfel von Rio 1992 und Johannesburg 2002, sondern auch an den<br />
„Millenniumsentwicklungszielen“ in der Millenniumserklärung der UN (2000). Federführende<br />
Institution der Dekade ist die Organisation der Vereinten Nationen für <strong>Bildung</strong>,<br />
Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO).