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Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...

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wie Umsatz, Gewinn, Wirtschaftlichkeit oder Rentabilität. Diese zu errechnen und zu<br />

interpretieren lernen Auszubildende in der Berufsschule. Die Frage nach der Nachhaltigkeit<br />

unternehmerischer Entscheidungen im Kontext <strong>Globale</strong>r <strong>Entwicklung</strong> wird<br />

jedoch eher selten gestellt. Beliebter – und oft auch einfacher – sind kurz- und mittelfristige<br />

Strategien, wie die Orientierung am „Shareholder Value“ oder dem „Stakeholder<br />

Value“ oder das Outsourcing, das zunächst mit niedrigeren Produktions-, vor<br />

allem Personalkosten Erfolg verspricht. Gleichzeitig kritisieren Unternehmen die<br />

durch hohe Arbeitslosigkeit verursachten Gemeinkosten und zu geringen Inlandskonsum.<br />

Um diese Widersprüche aufzulösen, sind Strategien für <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

in unserer Gesellschaft gefragt, die das betriebliche und das gesellschaftliche<br />

Wohl, also das Verhältnis von Ökonomie, Ökologie und Sozialem, in der Balance<br />

halten.<br />

Auch Normen und Standards für gastgewerbliche Betriebe sind inzwischen weit verbreitet<br />

und bekannt. Neu aber ist vielleicht ihr Bedeutungsgehalt im Kontext von<br />

Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit, denn „<strong>nachhaltige</strong>s“ Wirtschaften wird immer<br />

mehr zu einem Synonym für „zukunftsfähiges“ Wirtschaften. Umweltschutz, umweltverträgliches<br />

Handeln und sparsame Ressourcennutzung sind auch in Hotels und<br />

Restaurationsbetrieben Vielen – Anbietern wie Gästen - selbstverständlich gewordene<br />

Elemente von Dienstleistungen. Doch ist dies schon gleichzusetzen mit „<strong>nachhaltige</strong>m<br />

Wirtschaften“, mit beruflichem und betrieblichem Handeln, das so zu lokalen,<br />

regionalen und globalen <strong>Entwicklung</strong>en beiträgt, dass auch die Menschen auf den<br />

„Schattenseiten“ dieser <strong>Entwicklung</strong>en davon profitieren? Ein anschauliches Beispiel<br />

dafür, wie wenig <strong>Entwicklung</strong>en auf dem Arbeitsmarkt lokal und regional begrenzt<br />

und steuerbar sind, zeigen die Probleme auf dem Dienstleistungssektor nach der<br />

Osterweiterung der Europäischen Union.<br />

Trotz vielfältiger Regelungen, Gesetze und freiwilliger Selbstverpflichtungen<br />

missachten oder unterlaufen Regierungen und Unternehmen in der ganzen Welt ökologische,<br />

ökonomische und soziale Standards. Manche Firmen bedienen sich zwecks<br />

besserer Vermarktung und Ansehens in der Öffentlichkeit einschlägiger Labels, welche<br />

die Einhaltung dieser Standards garantieren sollen, und verstoßen gleichzeitig<br />

gegen sie. Einige Touristikunternehmen bieten einerseits Reisen in Bereichen wie<br />

„Massentourismus“ und „Sextourismus“ an und nehmen deren Folgen in den Zielländern<br />

billigend in Kauf. Andererseits werben oft dieselben Reiseveranstalter unter<br />

dem Schlagwort „Sanfter Tourismus“. 85<br />

Diese Realitäten setzen Mitarbeiter voraus, die mit solchen Widersprüchen<br />

kompetent umgehen können.<br />

Mit dem „Global Compact“ der Vereinten Nationen, wird der Agenda 21, aber auch<br />

dem Weltsozialgipfel von Kopenhagen 1995, der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation<br />

ILO über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit, und<br />

der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte Nachdruck verliehen. Das Wissen<br />

über und die Auseinandersetzung mit dem „<strong>Globale</strong>n Pakt“ ist bedeutsam für die Bestimmung<br />

der eigenen Position der Auszubildenden. Er sollte Gegenstand des berufsschulischen<br />

Unterrichts sein – und zwar nicht nur im Fach „Wirtschaftslehre/ Politik“,<br />

sondern als integraler Bestandteil einer „<strong>Bildung</strong> für eine <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong>“<br />

immer dann, wenn Auszubildende unternehmerische Entscheidungsprozesse<br />

85 http://www.yourvisit.info/index_dt.html und (http://www.viabono.de (29.08.2006)

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