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Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...

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Als Problemlösungs- und Entscheidungskriterien bei Kohärenzfragen können die<br />

folgenden Aspekte wichtig sein:<br />

• Indikatoren und Grenzwerte für wichtige Faktoren bzw. für angestrebte Veränderungen<br />

• Identifizierung von Akteuren und deren eventuellen Macht- und anderen Einflussstrukturen<br />

(z.B. wirtschaftliche und politische Macht, Ressourcenzugang)<br />

• Kommunikationswege zwischen den Beteiligten, öffentliche Medienpräsenz und<br />

Diskussionskultur<br />

• Konfliktlösungsmodelle und Steuerungsmodi der beteiligten Handlungsebenen,<br />

Schiedsgerichte, professionelle Gremien und Standards, wissenschaftliche Begründungszusammenhänge<br />

• Übergreifende Kriterien wie das Leitbild <strong>nachhaltige</strong>r <strong>Entwicklung</strong> sowie entsprechende<br />

nationale und internationale Beschlüsse.<br />

Kohärenz auf den verschiedenen Handlungsebenen<br />

Wenn mit zunehmender Globalisierung globale und lokale Phänomene enger miteinander<br />

verknüpft werden, macht es Sinn, die Kohärenzproblematik auf den verschiedenen<br />

Handlungsebenen zu betrachten.<br />

Individuelle Ebene und Lebenswelt<br />

Die unmittelbare Lebenswelt kann als Mikroebene bezeichnet werden. Sie umschließt<br />

das Individuum, die Familie oder Kleingruppe sowie das überschaubare<br />

Umfeld der Gemeinde. Die Gestaltung der Lebenswelt beruht großenteils auf persönlichen<br />

Beziehungen. Die Kohärenzfragen der Lebenswelt lassen sich unter der<br />

Annahme erschließen, dass dort die vier <strong>Entwicklung</strong>sdimensionen im konkreten<br />

persönlichen Handeln zusammenlaufen. Jeder Mensch steht vor wirtschaftlichen,<br />

sozialen, politischen und ökologischen Herausforderungen, die er für seine jeweilige<br />

Situation harmonisieren muss, um den Anforderungen an ein zukunftsfähiges Leben<br />

zu genügen. Dies gilt u.a. für den Lebensstil, die Haushaltsführung, die gesellschaftliche<br />

und politische Mitwirkung. Schon auf dieser Ebene müssen Zielkonflikte geklärt<br />

und komplexe Zusammenhänge auf gangbare und <strong>nachhaltige</strong> Verhaltensalternativen<br />

reduziert werden.<br />

Auch auf der lebensweltlichen Ebene wirken sich Globalisierungseinflüsse aus. Dies<br />

wird im zwischenmenschlichen Kontakt erfahren (z.B. als Tourist oder bei interkulturellen<br />

Begegnungen in Deutschland), wie auch als Auswirkung institutioneller, wirtschaftlicher<br />

oder staatlicher Auseinandersetzung mit der Globalisierung z.B. in der<br />

Frage der Arbeitsplatzkonkurrenz mit „Niedriglohnländern“ oder im Angebot von Lebensmitteln<br />

aus <strong>Entwicklung</strong>sländern.<br />

Die Komplexität der lebensweltlichen Entscheidungsfragen, die sich innerhalb der<br />

pluralistischen Gesellschaft vor konkurrierenden Ansprüchen und Möglichkeiten auftun,<br />

wird durch die globalen Einflüsse noch wesentlich gesteigert. Oftmals sind dann<br />

Zielkonflikte zwischen lokalen und globalen Interessen zu lösen (z.B. stehen beim<br />

Kauf von frischem Obst im Winter die ökologischen Bedenken und die Einkommensmöglichkeiten<br />

der ärmeren südlichen Herkunftsländer im Widerspruch).

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