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die problematik der nachahmung bei jmr lenz und georg lukács

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indem er es <strong>der</strong> wissenschaftlichen Betrachtung unterwirft, befriedigt darin nur<br />

das Bedürfnis seiner eigensten Natur“. 64<br />

Der Künstler muss sich da<strong>bei</strong> an <strong>die</strong> Kongruenz von Form <strong>und</strong> Inhalt halten:<br />

Denn wie bereits angedeutet, ist ihre [<strong>der</strong> Kunst] wahrhafte Aufgabe, <strong>die</strong> höchsten<br />

Interessen des Geistes zum Bewußtsein zu bringen. Hieraus ergibt sich sogleich<br />

nach <strong>der</strong> Seite des Inhalts, daß <strong>die</strong> schöne Kunst nicht könne in wil<strong>der</strong><br />

Fessellosigkeit <strong>der</strong> Phantasie umherschweifen, denn <strong>die</strong>se geistigen Interessen<br />

setzen ihr für ihren Inhalt bestimmte Haltpunkte fest, mögen <strong>die</strong> Formen <strong>und</strong><br />

Gestaltungen auch noch so mannigfaltig <strong>und</strong> unerschöpflich sein. Das gleiche<br />

gilt für <strong>die</strong> Formen selbst. Auch sie sind nicht dem bloßen Zufall anheimgegeben.<br />

Nicht jede Gestaltung ist fähig, <strong>der</strong> Ausdruck <strong>und</strong> <strong>die</strong> Darstellung jener Interessen<br />

zu sein, sie in sich aufzunehmen <strong>und</strong> wie<strong>der</strong>zugeben, son<strong>der</strong>n durch<br />

einen bestimmten Inhalt ist auch <strong>die</strong> ihm angemessene Form bestimmt. 65<br />

Wenn im vorkantiantischen Denken Kunst als Täuschung <strong>und</strong> Schein kein<br />

Problem darstellt, da sie damit auf <strong>die</strong> nachgeahmte wahrscheinliche äußerliche<br />

Welt verweist, erklärt sich <strong>die</strong> Wirklichkeit <strong>bei</strong> Hegel nicht aus sich selbst<br />

heraus:<br />

Denn wahrhaft wirklich ist nur das An<strong>und</strong>fürsichseiende, das Substantielle <strong>der</strong><br />

Natur <strong>und</strong> des Geistes. [...] Den Schein <strong>und</strong> <strong>die</strong> Täuschung <strong>die</strong>ser schlechten,<br />

vergänglichen Welt nimmt <strong>die</strong> Kunst von jenem wahrhaften Gehalt <strong>der</strong> Erscheinungen<br />

fort <strong>und</strong> gibt ihnen eine höhere, geistgeborene Wirklichkeit. Weit entfernt<br />

also, bloßer Schein zu sein, ist den Erscheinungen <strong>der</strong> Kunst <strong>der</strong> gewöhn-<br />

64 Ebenda.<br />

65 Ebenda, S. 28f.<br />

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