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die problematik der nachahmung bei jmr lenz und georg lukács

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KAPITEL 6<br />

SCHLUSSWORT<br />

Eine eingehende Analyse <strong>der</strong> Schlüsselwerke von J.M.R. Lenz <strong>und</strong> Georg<br />

Lukács in Bezug auf <strong>die</strong> Nachahmungs<strong>problematik</strong> ermöglicht Einblicke in ihre<br />

ästhetischen Theorien. Sowohl <strong>die</strong> 1771 entstandenen „Anmerkungen übers<br />

Theater“ von J.M.R. Lenz als auch <strong>die</strong> 1914/1915 nie<strong>der</strong>geschriebene „Die<br />

Theorie des Romans“ von Georg Lukács sind sowohl inhaltlich wie auch rhetorisch<br />

bemerkenswert. Diese <strong>bei</strong>den Werke wurden in den jeweiligen<br />

Umbruchszeiten <strong>der</strong> Kulturgeschichte geschrieben. “Die Eigenart des Ästhetischen“<br />

von Georg Lukács dagegen ist 1963 entstanden <strong>und</strong> ist ein fun<strong>die</strong>rter<br />

Versuch, ein ästhetisches System zu entwickeln mit dem Vorbild <strong>der</strong> „Ästhetik“<br />

von Hegel. Lukács liefert damit eine auf ontologischer Gr<strong>und</strong>lage ausgear<strong>bei</strong>tete<br />

Ästhetik, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kategorien <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>spiegelung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Beson<strong>der</strong>heit<br />

verwendet. Eine eingehende Analyse <strong>die</strong>ses Werkes hätte den Rahmen<br />

<strong>die</strong>ser Ar<strong>bei</strong>t gesprengt. Gleichwohl wurden <strong>die</strong> ersten zwei Kapitel ausführlich<br />

besprochen, zumal <strong>der</strong> Autor aus ihnen heraus sein ästhetisches System<br />

mit <strong>der</strong> Anlehnung an den Nachahmungsbegriff entwickelt. Lukács benutzt<br />

manchmal den Terminus Nachahmung im Sinne einer Kopie, beson<strong>der</strong>s wenn<br />

er zum Beispiel <strong>die</strong> Mimesis von dem Kopiervorgang abgrenzen möchte.<br />

Doch gr<strong>und</strong>sätzlich sieht er <strong>die</strong> Nachahmung als <strong>die</strong> Quelle <strong>der</strong> Kunst, <strong>die</strong><br />

ihren Ursprung in Alltag <strong>und</strong> in Wissenschaft nimmt. So o<strong>der</strong> so nimmt Lukács<br />

<strong>die</strong> Nachahmung als Ausgangspunkt für seinen Mimesisbegriff. Dieser Punkt<br />

ist <strong>die</strong> nachahmende Tätigkeit. Das Ästhetische wird herausgebildet, indem<br />

<strong>die</strong> schon an sich mimetischen Verhaltensweisen nochmals nachgeahmt werden,<br />

jetzt aber nicht mit einem praktischen Zweck, son<strong>der</strong>n um bestimmte<br />

Gedanken, Gefühle im Zuschauer o<strong>der</strong> Leser wachzurufen. „Die Eigenart des<br />

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