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die problematik der nachahmung bei jmr lenz und georg lukács

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von Aristoteles kommt, <strong>und</strong> – was das Wichtigste ist – er führt [...] aus,<br />

daß <strong>die</strong> Reproduktion nicht nur nicht identisch mit Nachahmung, son<strong>der</strong>n ihr<br />

gerades Gegenteil ist, daß <strong>die</strong> Reproduktion nichts an<strong>der</strong>es als <strong>die</strong> Fixierung<br />

<strong>der</strong> wesentlichen Züge <strong>der</strong> Wirklichkeit durch künstlerische Mittel, aber keine<br />

einfache Kopie [...] <strong>der</strong> Natur durch <strong>die</strong> Kunst [...] ist. 179<br />

Hier wird <strong>die</strong> Nachahmung, sofern sie Kopie meint, von Lukács abgelehnt.<br />

Doch <strong>die</strong> Nachahmung hat eine große Bedeutung in Lukács‘ Mimesis.<br />

Als Mimesis bezeichnet Lukács <strong>die</strong> spezifische Form <strong>der</strong> künstlerischen Wi<strong>der</strong>spiegelung<br />

<strong>der</strong> Wirklichkeit, wie sie gegenüber <strong>der</strong> wissenschaftlichen Wi<strong>der</strong>spiegelung<br />

abzugrenzen ist. Unter Voraussetzung <strong>die</strong>ser Prämisse ist Mimesis<br />

für Lukács synonym mit Wi<strong>der</strong>spiegelung bzw. Abbildung. 180 Lukács<br />

nimmt für den Mimesisbegriff <strong>die</strong> Nachahmung zum Ausgangspunkt: „Wenn<br />

wir nun auf <strong>die</strong> an<strong>der</strong>e, <strong>die</strong> ausschlaggebende Quelle <strong>der</strong> Kunst, nämlich <strong>die</strong><br />

Nachahmung übergehen, [...].“ 181 Nachahmung <strong>bei</strong> Lukács ist nicht Kopie,<br />

son<strong>der</strong>n in erster Linie nachahmende Tätigkeit. „Nachahmung kann ja nichts<br />

an<strong>der</strong>es bedeuten, als <strong>die</strong> Wi<strong>der</strong>spiegelung eines Phänomens <strong>der</strong> Wirklichkeit<br />

in <strong>die</strong> eigene Praxis umzusetzen“ 182 , deshalb sei <strong>die</strong> „Nachahmung im weitesten<br />

Sinne des Wortes eine elementare <strong>und</strong> allgemein verbreitete Tatsache<br />

eines jeden höher organisierten Wesens“ 183 . Für Lukács bedeuten <strong>die</strong> Begriffe<br />

179 Lukács, „Einführung in <strong>die</strong> Ästhetik Tschernyschewskijs“, in: Lukács, Werke, Bd.10, Neuwied/Berlin<br />

1963, S. 168.<br />

180 Rietmüller, S. 86.<br />

181 Lukács EdÄ, Bd. 11, S. 352.<br />

182 Ebenda.<br />

183 Ebenda.<br />

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