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Leitfaden zur Erstellung schriftlicher Prüfungsaufgaben an ...

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L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Lösungsvorschlag:<br />

1. Beschreiben Sie die Bedeutung von Volksmärchen für die Persönlichkeitsentwicklung<br />

des Kindes.<br />

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Märchen…<br />

vermitteln eine positive, optimistische Grundhaltung, zum Beispiel der aktive, offene,<br />

zunächst scheinbar Schwache und Dumme setzt sich durch. Er hat Erfolg, wenn er<br />

die Herausforderungen seines Schicksals <strong>an</strong>nimmt. Gutes und Böses existiert nebenein<strong>an</strong>der.<br />

Das Böse k<strong>an</strong>n überwunden werden.<br />

geben Orientierungshilfen. Sie zeigen im Vorbild des Helden soziale Eigenschaften<br />

und H<strong>an</strong>dlungsweisen auf, die belohnt werden (Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Gutmütigkeit,<br />

D<strong>an</strong>kbarkeit, Selbstlosigkeit, Mut, Initiative).<br />

leisten Hilfestellung bei der Bewältigung von Ängsten oder Verarbeitung innerer Konflikte.<br />

Figuren, Bilder und Ereignisse bilden eine gute Projektionsfläche für unbewusste<br />

Ängste und Konflikte. Durch wiederholte Begegnung in einer entsp<strong>an</strong>nten Atmosphäre<br />

können Kinder lernen, mit eigenen Ängsten umzugehen, beziehungsweise<br />

diese zu verarbeiten.<br />

regen die Vorstellungskraft und Ph<strong>an</strong>tasie <strong>an</strong>. Die Beschreibung von wundersamen<br />

Gestalten und Geschehnissen sowie von mark<strong>an</strong>ten Bildern können in eigene Vorstellungen<br />

umgesetzt werden.<br />

regen die Sprechfreude <strong>an</strong> und schaffen einen Zug<strong>an</strong>g zu einer „literarischen" Sprache.<br />

Eindrücke von sp<strong>an</strong>nenden Ereignissen und Figuren regen <strong>zur</strong> „Aussprache" <strong>an</strong>.<br />

Die einerseits schlichte, <strong>an</strong>dererseits sehr bildreiche und zum Teil auch geheimnisvolle,<br />

eigentümliche sowie „alte" Sprache vermittelt einen Eindruck von der Ausdrucksstärke<br />

der Sprache.<br />

versinnbildlichen Wünsche, Träume, Utopien von einer besseren, harmonischen<br />

Welt, die es durch konkretes H<strong>an</strong>deln zu verwirklichen gilt (em<strong>an</strong>zipatorische Funktion).<br />

2. Gehen Sie auf das Märchen „Frau Holle“ ein und erklären Sie, warum Märchen<br />

der kindlichen Denkstruktur bzw. dem kindlichen Weltbild entsprechen. Zeigen<br />

Sie dies <strong>an</strong> Beispielen aus dem Märchen „Frau Holle“ auf.<br />

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„Anthropomorphes Denken“: Tiere, Pfl<strong>an</strong>zen mit menschlichen Eigenschaften;<br />

(Frau Holle: Das Brot und die Äpfel können sprechen);<br />

„Animistisches Denken“: Dinge sind lebendig. Dieses Denken vermittelt Nähe, schafft<br />

Ähnlichkeiten und emotionale Verbindung;<br />

(Frau Holle: Das Brot und die Äpfel können sprechen);<br />

Gebrauch von Analogien als Erklärungsmuster;<br />

(Frau Holle: Wenn Frau Holle die Betten schüttelt, d<strong>an</strong>n schneit es auf der Erde.);<br />

das Vermischen von äußeren Gegebenheiten und innerer Vorstellungswelt (Identitätswechsel,<br />

Wesen tauchen auf);<br />

(Frau Holle fällt in den Brunnen und wacht auf einer Blumenwiese auf.);<br />

„Magisches Denken“ als Methode, um unbek<strong>an</strong>nte Zusammenhänge zu erklären;<br />

(Frau Holle: Wenn Frau Holle die Betten schüttelt, d<strong>an</strong>n schneit es auf der Erde.);<br />

kindliches H<strong>an</strong>deln: Das Prinzip der H<strong>an</strong>dlung nimmt eine so zentrale Stellung ein,<br />

dass m<strong>an</strong> das gesamte kindliche Denken als ein inneres Tun, also als geistige Operation<br />

verstehen k<strong>an</strong>n;<br />

Kind denkt eindimensional und linear (ein H<strong>an</strong>dlungsstr<strong>an</strong>g);<br />

(Frau Holle: Alle Aussagen beziehen sich ausschließlich auf den G<strong>an</strong>g der H<strong>an</strong>dlung.<br />

M<strong>an</strong> erfährt nur solche Details, die die H<strong>an</strong>dlung vor<strong>an</strong>treiben. Alle H<strong>an</strong>dlungselemente<br />

dienen der Kernaussage: Belohnung darf derjenige erhoffen, der offen für die<br />

Notwendigkeiten des Lebenszusammenh<strong>an</strong>ges ist.).<br />

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