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klima-kältetechnik
CO 2 , Propan als auch die sogenannten HFO’s
wegen Sicherheits- oder Effizienzgründen
aus. Für Kaltwassererzeuger wird das HFO
1234ze künftig ebenso eine Rolle spielen
wie unter bestimmten Voraussetzungen
Ammoniak.
––
Gruppe 2 KM mit GWP’s zwischen 200 und
1.000 (low/moderate GWP): Aus diesem
Bereich ist das R32 für Raumklimageräte
hinsichtlich der Effizienz und der Wirtschaftlichkeit
besonders interessant. Es ist als
50 Prozent Komponente von R410A technisch
verfügbar und schneidet hinsichtlich
des totalen CO 2 - Equivalents über den
Lebenszyklus hervorragend ab. Verschiedene
im Entwicklungsstadium befindliche
HFO-blends (Mischungen) können in vielen
Teilbereichen der Klima-, Kälte- und Wärmepumpentechnik
interessant werden.
––
Gruppe 3 KM mit GWP’s zwischen 1.000 und
2.100 (medium GWP): Diese Medien (R134a,
R407F, R410A und R407A) bieten eine
ganz wichtige Möglichkeit, kurzfristig die
Verwendung und die Emissionen von R404A
und R507(very high GWP’s: 3.922 und 3.985)
zu reduzieren. Hier sprechen wir aber von
gewerblicher und industrieller Kältetechnik.
Solange es wegen der Brennbarkeit von R32
(mildly flammable) in europäischen Ländern
Einschränkungen in der Anwendung gibt,
bleibt R410A für Raumklimageräte und ganz
speziell für Wärmepumpen aus Sicht der Gesamtemission
im Lebenszyklus ein ganz wichtiges
Medium zur Erreichung der Eco-Design
Mindestanforderungen sowie der EU 20-20-20
Ziele.
Inwieweit spielt die Kältemittelfrage in den
unterschiedlichen Märkten Europas, den USA,
Asiens eine Rolle?
Oberhumer: In der Verantwortung, die globale
Erwärmung unseres Planeten Erde zu
begrenzen, sehe ich keinen Unterschied zwischen
den einzelnen Märkten. In der EU setzen
wir uns richtigerweise selbst dem höchsten
Veränderungsdruck aus. In asiatischen Märkten
wird aber einschließlich China schneller
reagiert. Japan ist beim Umstieg auf R32 in einer
Vorreiterrolle und unterstützt auch Länder
info
Klima-Kälte-Tag bringt Infos zu Kältemitteln
Fluorierte Treibhausgase (F-Gase) tragen in der EU mit ca. 2 % zu den
anthropogenen Emissionen von Treibhausgasen bei.
Da jedoch prognostiziert wurde, dass ohne Gegenmaßnahmen
dieser Anteil stark ansteigen würde, wurde in der EU im Jahr 2006
erstmals eine Verordnung über fluorierte Treibhausgase (F-Gase)
erlassen. Diese Verordnung soll nun durch eine Neufassung ersetzt
werden.
Das Europäische Parlament arbeitet dieses Jahr hindurch mit
den Mitgliedsstaaten an einer gemeinsamen, überarbeiteten Fassung
der F-Gase-Verordnung. Bis 1. März 2013 bestand die Möglichkeit,
die neue F-Gase-Verordnung der EU auf der Website des
Lebensministeriums zu kommentieren (HLK berichtete online auf
www.hlk.co.at).
Den Kältemitteln bzw. F-Gasen kommt beim 1. Klima-Kälte-Tag der
HLK, der am 17. 10. 2013 in Wien stattfindet, eine große Bedeutung zu, wie das Programm der Veranstaltung
zeigt. Die letzten Kenntnisstände zur Kältemittel-Debatte und der neuen EU-Vorgabe werden hier
präsentiert. Mehr über das Programm des 1. Klima-Kälte-Tages erfahren Sie auf
www.hlk.co.at/klimakaeltetag
„
Die GWP-Zahlen
an sich verführen
zu einer verkürzten
Betrachtung
“
wie Indonesien, Thailand, Indien aktiv beim
Sprung von R22 auf R32. Betrachtet man die
gesamtwirtschaftliche äquivalente CO 2 Emission
pro Einwohner so würde man sich die radikalsten
Schritte in Amerika wünschen.
Welche Kältemittel werden seitens Daikin
favorisiert und warum?
Oberhumer: Daikin ist nicht nur der global
führende Klimagerätehersteller im DX-Bereich
sondern auch gleichzeitig der einzige mit eigener
Kältemittelforschung, -entwicklung und
-herstellung. Zwar können wir heute bei weitem
den eigenen Bedarf in der Geräteproduktion
nicht decken, aber wir verfügen über die
gesamte notwendige Fachkompetenz.
Für Raumklimageräte favorisieren wir aus
der hohen Umweltverantwortung in unserem
Leitbild das Kältemittel R32. Aufgrund
der hohen, erreichbaren Geräteeffizienz
sowohl im Kühlbetrieb (SEER) als auch im
Wärmepumpenbetrieb(SCOP) erreicht man
damit die niedrigsten CO 2 -Emissionen im Lebenszyklus.
Für Kaltwassersätze erwarten wir, wie schon
erwähnt, den vermehrten Einsatz von HFO
1234ze.
Kältemittel und deren GWP ist das eine – die
Gesamteffizienz des Klimagerätesystems in
Form von TEWI-Total Equivalent Warming
Impact ist das andere. Wie bzw. mit welcher
Kältemittel-Strategie reagiert Daikin darauf?
Oberhumer: Grundsätzlich ist bei der künftigen
Auswahl des Kältemittels für alle klimaund
kältetechnischen Anwendungen neben
den sicherheitstechnischen Aspekten für die
Minimierung der totalen CO 2 äquivalenten
Emissionen die Energieeffizienz das Hauptkriterium.
Die direkten Emissionen aus der Kältemittelfüllmenge
in Kilogramm x GWP werden
künftig gegenüber den indirekten, verursacht
durch den Stromverbrauch, immer geringer.
Die indirekten Emissionen werden künftig weit
über 90 Prozent liegen.
Daraus ist die Kältemittelauswahl abzuleiten –
nicht aus dem niedrigstmöglichen GWP. K
Warum Daikin auf das Kältemittel R32 setzt, wird hier klar – hier sieht man
den gesamten Treibhauseffekt verschiedener Kältemittel über einen 15-jährigen
Lebenszyklus [*Emission bei R290 (Propan) mit Füllmenge gemäß IEC Norm].
Nicht allein der GWP-Wert eines Kältemittels zählt,
sondern der GWP-Wert x Menge des Kältemittels ist relevant.
Bei R 32 reichen viel geringere Füllmengen.
Heizung . Lüftung . Klimatechnik 3/2013 53