Küchenplaner Feuerwerk der Innovationen (Vorschau)
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Markt + Menschen<br />
Heidi lächelt für Franke<br />
Franke Artemis Group. Zum 100. Geburtstag gönnen sich die Schweizer etwas ganz<br />
Beson<strong>der</strong>es und lassen Super-Model Heidi Klum exklusiv für sich lächeln. Die globale<br />
Marketingkampagne hat ein zweistelliges Millionenvolumen.<br />
Michael Pieper, Konzernchef und CEO <strong>der</strong> Franke<br />
Artemis Group: „Eine international bekannte<br />
Sympathieträgerin.“<br />
Bald mit eigener Armaturenfertigung?<br />
Die Position als weltweiter Spülenmarktführer<br />
(Michael Pieper: „Mehr als doppelt so viele Spülen wie<br />
die Nr. 2“) will das Unternehmen nachhaltig ausbauen.<br />
Ebenso wie die Rolle auf dem Armaturenmarkt. Um<br />
hier deutlich an Gewicht zu gewinnen, könnte <strong>der</strong> Kauf<br />
eines Armaturenherstellers auf <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> mittelfristig<br />
umzusetzenden Aktivitäten stehen, auch wenn<br />
dies offiziell keine offizielle Strategie sei. Derzeit verfügt<br />
Franke über keine eigenen Fertigungskapazitäten.<br />
Das dafür nötige Kapital könnte aus Südafrika in die<br />
Unternehmenskassen gespült werden. Am Kap steht<br />
<strong>der</strong> Haugerätehersteller Defy zum Verkauf. Diese Unernehmenstochter<br />
erwirtschaftet zwar einen maßgeblichen<br />
Teil des Umsatzes <strong>der</strong> Konzernsparte Küchentechnik<br />
(2010: rund 1,2 Mrd. Euro), doch passen die sehr<br />
einfachen und auf den regionalen afrikanischen Markt<br />
zugeschnittenen Defy-Geräte nicht mehr zum neuen<br />
international ausgerichteten Systemgedanken <strong>der</strong><br />
Franke-Gruppe.<br />
Schon zur LivingKitchen im Januar<br />
wurde deutlich: Es bewegt<br />
sich etwas beim Spülenweltmarktführer<br />
Franke. Unternehmensauftritt<br />
und Sortiment glänzten rundum<br />
mo<strong>der</strong>nisiert und sorgten so<br />
für einen Aha-Effekt auf <strong>der</strong> Messe.<br />
Hinter den eingeleiteten Neuerungen<br />
steht <strong>der</strong> Anspruch, sich<br />
nicht mehr allein als Produkt-Lieferant<br />
zu verstehen, son<strong>der</strong>n sich<br />
zu einer begehrten Lifestyle-Marke<br />
weiterzuentwickeln. Als werbewirksame<br />
Galionsfigur soll Super-<br />
Model Heidi Klum für die nötige<br />
Aufmerksamkeit sorgen. Mit <strong>der</strong><br />
vierfachen Mutter, talentierten Geschäftsfrau<br />
und internationalen<br />
Laufsteg-Queen aus Bergisch-Gladbach<br />
glaubt Konzernchef Michael<br />
Pieper die dafür geeignete Markenbotschafterin<br />
engagiert zu haben.<br />
„Heidi Klum ist eine weltweit bekannte<br />
Sympathieträgerin und verkörpert<br />
die Werte, für die Franke<br />
steht “, sagte Michael Pieper vor<br />
rund 60 Journalisten im Rahmen<br />
einer internationalen Pressekonferenz<br />
in Zürich. Wie viel sich Franke<br />
diese Kampagne genau kosten<br />
lässt, blieb unbeantwortet. „Ein<br />
nicht geringfügiger zweistelliger<br />
Millionenbetrag soll es sein und<br />
damit „die höchste Marketinginvestition<br />
in <strong>der</strong> nun 100-jährigen Unternehmensgeschichte“,<br />
wie Marketingleiter<br />
Massimo Vismara<br />
betonte.<br />
Vier Lifestyle-Richtungen setzen<br />
die mit Heidi Klum realisierten<br />
Motive in Szene: Mo<strong>der</strong>n, Easy<br />
Fashion, Classic und Design. Damit<br />
will Franke seine Küchentechnik-Kunden<br />
an <strong>der</strong> jeweils passenden<br />
Stelle abholen. Und zwar<br />
mit <strong>der</strong> indirekt formulierten Botschaft<br />
„ein Star zu sein und wie<br />
ein Star behandelt zu werden“.<br />
Präsent sein werden die Schaltungen<br />
auf <strong>der</strong> ganzen Welt in<br />
Printmagazinen und Webangeboten.<br />
Kostspielige TV-Spots bleiben<br />
außen vor.<br />
In Systemen denken<br />
Die Lifestyle-Ambitionen <strong>der</strong><br />
Franke Küchensparte beschränken<br />
sich keineswegs aufs Marketing,<br />
son<strong>der</strong>n spiegeln sich in<br />
den Produkten wi<strong>der</strong>. Die „Jubiläumsspüle“<br />
Centinox gilt als prominentes<br />
Beispiel. Ebenso wie<br />
die außergewöhnliche Up&Down-<br />
Haube sowie neue Fragranit-Spülen<br />
mit antibakterieller Sanitized-Oberfläche.<br />
Nachdem in den<br />
letzten Monaten insbeson<strong>der</strong>e in<br />
den hochwertigen Segmenten gefeilt<br />
wurde, sollen nun die Einsteiger-<br />
und die Mittelklasse folgen.<br />
Dabei erhält <strong>der</strong> Systemgedanke<br />
immer mehr Gewicht. Sprich: Bei<br />
Neuentwicklungen bilden Spülcenter<br />
und Haube immer öfter<br />
eine gestalterische Einheit. Zudem<br />
zielen Entwicklungen immer<br />
auch auf die übergreifende internationale<br />
Vermarktung. Ob in<br />
Deutschland künftig auch Einbaugeräte<br />
wie Kochfel<strong>der</strong> und Einbau-<br />
Backöfen in diesen Systemgedanken<br />
eingeglie<strong>der</strong>t werden, ließen<br />
die Verantwortlichen offen. Spekulationen<br />
wurden we<strong>der</strong> inhaltlich<br />
untermauert noch direkt<br />
verneint. International zählen<br />
Kochfel<strong>der</strong> und Backöfen ebenfalls<br />
zum Franke-Sortiment.<br />
Aktuell produziert und vertreibt<br />
die Franke-Gruppe 6 Millionen<br />
Spülen im Jahr. Hinzu<br />
kommt <strong>der</strong> Vertrieb von 1 Million<br />
Armaturen und rund 2,5 Millionen<br />
Hauben aus <strong>der</strong> italienischen<br />
Faber-Produktion. Hier fertigt<br />
Franke für den eigenen Bedarf unter<br />
den Labeln Franke und Faber<br />
sowie für den von OEM-Kunden<br />
wie die BSH-Gruppe, Electrolux<br />
o<strong>der</strong> Whirlpool.<br />
100 Jahre Franke<br />
Die Wurzeln des Franke-Konzerns<br />
sind in Rorschach/Schweiz.<br />
Dort gründete Hermann Franke<br />
1911 einen Metallbetrieb. 1975 kaufte<br />
Willi Pieper das Unternehmen<br />
von Walter Franke. Seit 1989 ist<br />
Michael Pieper Inhaber und CEO.<br />
Im vergangenen Jahr erfolgte die<br />
Umbenennung in Franke Artemis<br />
Group.<br />
www.franke.de<br />
40 KÜCHENPLANER 4/2011