das dental labor Marketing im Unbewussten (Vorschau)
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Technik<br />
Chipping von ZrO 2 -Kronen<br />
Diskussion<br />
Die untersuchten Verblendkeramiken<br />
zeigten signifikante Unterschiede.<br />
Grundsätzlich unterscheiden sich die<br />
mechanischen Werte des PMMA-Kunststoffes<br />
von denen der natürlichen Zahnhartsubstanz<br />
in ihrem E-Modul von 6,8<br />
GPa (PMMA-Kunststoff) und 18 bis 20<br />
GPa (Dentin) [10]. Diese unterschiedlichen<br />
mechanischen Eigenschaften wirken<br />
sich auf <strong>das</strong> Bruchverhalten der Kronen<br />
in Bezug auf die Bruchfestigkeit der<br />
Restauration und die Dämpfung der mechanischen<br />
Wechsellast aus.<br />
Die Kronengerüste wurden anatoform<br />
gestaltet, da dies eine bessere Unterstützung<br />
und Reduzierung der Verblendkeramikschicht<br />
gewährleistet [11]<br />
und dadurch Frakturen reduziert werden<br />
können [12, 13].<br />
Oberflächenbeschaffenheit<br />
Durch die Verwendung einer Silikonkontrollform<br />
und <strong>das</strong> Vermessen mittels<br />
Tasterzirkels wurde darauf geachtet,<br />
<strong>das</strong>s die Dicke der Restauration okklusal<br />
exakt 2 mm betrug. Durch Handverblendung<br />
ist es jedoch unmöglich, absolut<br />
identische Restaurationen herzustellen.<br />
Die Defektentstehung an der<br />
Restauration hängt nicht nur von der<br />
Oberflächenbehandlung und der<br />
Schichtstärke der Verblendung ab, sondern<br />
auch von der Oberflächenbeschaffenheit.<br />
Zusätzlich wurde abschließend<br />
ein Glanzbrand durchgeführt, um eine<br />
möglichst glatte Oberfläche zu erreichen.<br />
Die Restauration wurde danach nicht<br />
mehr beschliffen und poliert, daher spielen<br />
Einschleif- und Politurspuren eine<br />
untergeordnete Rolle als Ursprung für<br />
Abplatzungen in dieser Untersuchung.<br />
WAK<br />
Die Wärmeausdehnungskoeffizienten<br />
(WAK) von Gerüst- und Verblendkeramik<br />
müssen aufeinander abgest<strong>im</strong>mt sein,<br />
da es sonst zu Rissbildungen in der Verblendkeramik<br />
kommen kann. Alle verwendeten<br />
Verblendkeramiken sind auf<br />
den WAK von Zirkonoxid abgest<strong>im</strong>mt.<br />
Leuzithaltige Verblendkeramiken können<br />
durch wiederholtes Brennen weiteres<br />
Leuzit (sogenanntes Sekundärleuzit)<br />
ausbilden. Nach Fairhurst [14] und<br />
Mackert [15] kommt es dann zu einem<br />
Anstieg des Wärmeausdehnungskoeffizienten<br />
und der potentiellen Änderung<br />
des Bruchverhaltens der Restauration.<br />
Alle Restaurationen wurden in dieser Arbeit<br />
insgesamt vier Brennzyklen unterzogen.<br />
Als einzige Verblendkeramik enthält<br />
HeraCeram Zirkonia Leuzit mit einer<br />
stabilisierten Kristallstruktur, kurz SLS<br />
genannt, <strong>das</strong> heißt, es verändert sich<br />
auch bei beliebig häufigen Brennvorgängen<br />
nicht. Eine Veränderung des<br />
WAK muss daher bei dieser Keramik<br />
nicht befürchtet werden.<br />
Abrasion<br />
Als Antagonist für die Prüfkörper wurde<br />
eine anatoform gestaltete Krone aus Zirkonoxid<br />
hergestellt. Die Verwendung von<br />
Zirkonoxid als Werkstoff für die Antagonisten<br />
kann sich auf die Chippingrate der<br />
Restaurationen ausgewirkt haben. Natürlicher<br />
Zahnschmelz verursacht weniger<br />
Abrasion und kleinere Defekte<br />
[7,13,16]. Da jedoch bei allen untersuchten<br />
Keramiken die gleichen Antagonisten<br />
verwendet wurden, darf von einer<br />
ähnlichen Auswirkung in allen Gruppen<br />
ausgegangen werden. Zu Beginn der<br />
Kaus<strong>im</strong>ulation besaßen sowohl der Prüfkörper<br />
wie auch der Antagonist eine glatte<br />
Oberfläche. Mit der Durchführung der<br />
Kauzyklen fand eine Aufrauung und Abrasion<br />
an der Oberfläche des Antagonisten<br />
und der Restauration statt [13].<br />
In dieser Studie wurde eine künstliche<br />
Alterung von 1,2 Millionen Wechsellastzyklen<br />
mit einer Auflast von 50 N und<br />
6000 Thermozyklen s<strong>im</strong>uliert, wobei die<br />
Proben jeweils abwechselnd 2 Minuten<br />
in 5°C und 55°C warmem Wasser verbrachten.<br />
Diese Parameter entsprechen<br />
laut Literatur einer Verweildauer von fünf<br />
Jahren <strong>im</strong> Mund [7-8]. Die Parameter wurden,<br />
um eine Vergleichbarkeit sicherzustellen,<br />
entsprechend einer Vielzahl anderer<br />
Studien übernommen.<br />
Chipping<br />
Es zeigte sich, <strong>das</strong>s besonders bei zwei<br />
Materialien Chipping auftrat, welche<br />
nicht leuzitverstärkt sind [17-18]. Bei größerem<br />
Chipping, <strong>das</strong> heißt Abplatzungen<br />
von ganzen Scherben, war der Unterschied<br />
noch deutlicher erkennbar<br />
(p=0,006). Ein signifikanter Unterschied<br />
bestand zwischen Cercon Ceram Kiss<br />
und Zirox gegenüber der HeraCeram-Ke-<br />
296 <strong>das</strong> <strong>dental</strong> <strong>labor</strong> · LX · 3/2012 · www.dlonline.de