gwf Wasser/Abwasser Stahlharte Argumente (Vorschau)
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FACHBERICHTE Tagungsbericht<br />
auch bei den individuellen Mitgliedern in den letzten<br />
Jahren stei gern konnte. Inzwischen verfügt die IWA<br />
über mehr als 5000 individuelle Mitglieder. Die Zahl<br />
der Corporate Members ist auf über 450 gestiegen und<br />
die Mitglieder repräsentieren inzwischen mehr als<br />
130 Länder der Erde.<br />
Nicht zuletzt durch das äußerst erfolgreiche Agie ren<br />
von IWA-Publishing stellt sich die finan zielle Situation<br />
der IWA äußerst erfreulich dar, sodass sich die IWA auch<br />
personell in den letzten Jahren deutlich verstärken<br />
konnte, um die zum Teil anspruchsvollen programmatischen<br />
Schwerpunkte adäquat zu vertreten und hier bei<br />
auch fachkundige Ansprechpartner im IWA-Hauptquartier<br />
zu beschäftigen.<br />
Zu den Schwerpunktprogrammen der IWA zählen<br />
insbesondere „Cities of the Future”, „Man aging Utilities<br />
and their Assests”, „Water, Energy and Climate” und<br />
„Drinking Water Quality”. Überbrückende Klammer all<br />
dieser Schwerpunktprogramme ist, dass die IWA zur<br />
Lösung der weltweiten <strong>Wasser</strong>probleme, die sich im<br />
Zuge des rapiden Bevölkerungswachstums und der<br />
zunehmenden Urbanisierung ergeben, beitragen<br />
möchte. Dabei liegt der Schwerpunkt aber nicht nur auf<br />
den Schwellen- und Entwicklungsländern, sondern auch<br />
die technischen und wirtschaftlichen Fragen der <strong>Wasser</strong>unternehmen<br />
in den Industrieländern verbleiben nach<br />
wie vor im Fokus der IWA. Unter dem Titel „Frontiers in<br />
Science Research and Techno logy“ hat die IWA in einem<br />
weiteren programmatischen Schwerpunkt sich vorgenommen,<br />
auch einen Beitrag zur Integration der<br />
unterschiedlichen Fachdisziplinen im Was serbereich zu<br />
leisten und insbesondere Erkenntnisse aus der Biotechnologie,<br />
der Material wissenschaften und die neueren<br />
Entwick lungen im Bereich der Nanotechnologie mit der<br />
klassischen <strong>Wasser</strong>technologie zusammenzuführen. Ihr<br />
traditionelles Standbein in den Hochschulen der Welt<br />
will die IWA in diesem Zusammenhang weiter pflegen<br />
und nach Mög lichkeit insbesondere durch die Young<br />
Water Professionals Programme weiter ausbauen.<br />
Gerade für die Hochschulen wird von großem<br />
Interesse sein, dass es durch die exzellente Füh rung<br />
von Gustaf Olsson als Chefredakteur der Water Science<br />
and Technology und Chair des Publishing Committee<br />
gelungen ist, die zwischen zeitlich aus dem International<br />
Science Citation Index herausgefallene Zeitschrift<br />
Water Science and Technology wieder in den ISI<br />
zurückzu führen. Manche Leser mögen be dauern, dass<br />
die Water Science and Technology nun nicht mehr wie<br />
früher thematisch ho mogene Schwerpunkthefte, beispielsweise<br />
als Be richterstattung über einen gerade<br />
stattge fundenen Kongress enthält, sondern mehr oder<br />
minder in loser Folge wissenschaftliche Bei träge publiziert.<br />
Zwar ist der Impact Faktor leicht gesunken, liegt<br />
mit 1,094 aber immer noch auf einem vergleichsweise<br />
hohen Niveau. Auch die Water Research als weitere<br />
Zeitschrift der IWA konnte ihre Führungsposition im<br />
Bereich der wasserrelevanten internationalen Journals<br />
ausbauen und ihren Impact Faktor nochmals auf einen<br />
Wert von inzwischen 4,355 steigern, sodass die IWA mit<br />
einem gewissen Stolz von sich behaupten kann, die im<br />
Was serbereich einflussreichsten Zeitschriften im<br />
eigenen Haus zu verlegen. In den letzten bei den Jahren<br />
sind zwei weitere wichtige neue Zeitschriften in das<br />
Verlagsprogramm von IWA-Publishing aufgenommen<br />
worden. Zum einen das „Jour nal of Water and Climate<br />
Change“, das sich, wie der Name schon sagt, im Wesentlichen<br />
mit den Wechselwirkungen zwischen Klimawandel<br />
und dem <strong>Wasser</strong>kreislauf beschäftigen wird,<br />
sowie einer jüngst auf dem Markt gebrachten<br />
Zeitschrift, die sich im Wesentlichen an Schwellen- und<br />
Entwicklungsländer wendet mit dem Titel „Journal of<br />
Water, Sanitation and Hygiene for Development“.<br />
Gustaf Olsson hat im Jahr 2010 seine langjährige<br />
Tätigkeit niedergelegt und ihm folgt Helmut Kroiss von<br />
der Technischen Universität Wien nach, womit sichergestellt<br />
ist, dass die positive Entwicklung von IWA-<br />
Publications weiter geführt werden wird und eine<br />
dauerhafte Verankerung der IWA im wissenschaftlichen<br />
Be reich gewährleistet bleibt.<br />
Im Jahr 2010 hat die IWA auch ein neues Programm<br />
auf den Weg gebracht, mit dem nicht nur verdiente<br />
Mitglieder der IWA gewürdigt werden sollen, sondern<br />
ihre Erfahrungen und Kontakte für die IWA und gerade<br />
die jüngeren Mitglieder auch nutzbringend eingesetzt<br />
wer den sollen. Dieses so bezeichnete IWA-Fellows-<br />
Programm ging 2010 in die erste Runde und es wurden<br />
auf Vorschlag von allen Mitgliedern der IWA insgesamt<br />
34 Persönlichkeiten nominiert, die im Rahmen des Weltwasserkongresses<br />
in Montreal in einer kleinen Feierstunde<br />
als IWA-Fellow ausgezeichnet wurden. Der<br />
einzige Deutsche, der in dieser ersten Runde zum IWA-<br />
Fellow ernannt wurde, ist Harro Bode vom Ruhrverband<br />
in Essen. Aus Österreich wurde Walter Kling zum Fellow<br />
ernannt.<br />
5. Wichtige Personelle Änderungen bei der IWA<br />
Die Organisationsstruktur der IWA (Bild 7) lehnt sich eng<br />
an das englische Charity Recht an. Oberstes Entscheidungsgremium<br />
der IWA ist die so genannte Go verning<br />
Assembly, in der – einem Aufsichtsrat vergleichbar – sämtliche<br />
Gover ning members der IWA, also die einzelnen<br />
Nationalstaaten mit ihren Abgeordneten und De legierten,<br />
vertre ten sind. Die deutschen Interessen werden in diesem<br />
Gremium von Harro Bode und Bernhard Hörsgen wahrgenommen.<br />
Die wichtigsten Entschei dungen, die die<br />
Governing As sembly zu treffen hat, sind die Wahl des<br />
Präsidenten, der Vizepräsiden ten sowie die Bestimmung<br />
des Veranstaltungs ortes für den nächsten Weltwasserkongress.<br />
Da mit der Wahl von Lissabon als Austra gungsort<br />
für den Weltwasserkongress im Jahr 2014 die Go verning<br />
Assembly bereits im vergangenen Jahr den übernächsten<br />
Veranstaltungsort festge legt hat und mit Glen Daigger aus<br />
Januar 2011<br />
106 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>