gwf Wasser/Abwasser Stahlharte Argumente (Vorschau)
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FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
80.000<br />
<strong>Wasser</strong>abgabe in Kubikmeter pro Tag<br />
Niederschlag in mm<br />
80<br />
der Auswirkungen dieser Entwicklung auf den <strong>Wasser</strong>bedarf<br />
aufgezeigt.<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
80.000<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
Normalwert<br />
Schulferien: 8.7. - 19.8.<br />
Niederschlag in mm<br />
01.05.1990<br />
08.05.1990<br />
15.05.1990<br />
22.05.1990<br />
29.05.1990<br />
05.06.1990<br />
12.06.1990<br />
19.06.1990<br />
26.06.1990<br />
03.07.1990<br />
10.07.1990<br />
17.07.1990<br />
24.07.1990<br />
31.07.1990<br />
07.08.1990<br />
14.08.1990<br />
21.08.1990<br />
28.08.1990<br />
04.09.1990<br />
11.09.1990<br />
18.09.1990<br />
25.09.1990<br />
Bild 4. <strong>Wasser</strong>bedarf und Niederschlag in Wiesbaden<br />
im Trockenjahr 1990.<br />
<strong>Wasser</strong>abgabe in Kubikmeter pro Tag<br />
Schulferien: 30.6. - 11.8.<br />
Niederschlag in mm<br />
Normalwert<br />
01.05.1991<br />
08.05.1991<br />
15.05.1991<br />
22.05.1991<br />
29.05.1991<br />
05.06.1991<br />
12.06.1991<br />
19.06.1991<br />
26.06.1991<br />
03.07.1991<br />
10.07.1991<br />
17.07.1991<br />
24.07.1991<br />
31.07.1991<br />
07.08.1991<br />
14.08.1991<br />
21.08.1991<br />
28.08.1991<br />
04.09.1991<br />
11.09.1991<br />
18.09.1991<br />
25.09.1991<br />
Bild 5. <strong>Wasser</strong>bedarf und Niederschlag in Wiesbaden<br />
im Trockenjahr 1991.<br />
<strong>Wasser</strong>abgabe in Kubikmeter pro Tag<br />
Niederschlag in mm<br />
Normalwert<br />
Schulferien: 19.7. - 31.8.<br />
Bild 6. <strong>Wasser</strong>bedarf und Niederschlag in Wiesbaden<br />
im Trockenjahr 2003.<br />
Niederschlag in mm<br />
01.05.2003<br />
08.05.2003<br />
15.05.2003<br />
22.05.2003<br />
29.05.2003<br />
05.06.2003<br />
12.06.2003<br />
19.06.2003<br />
26.06.2003<br />
03.07.2003<br />
10.07.2003<br />
17.07.2003<br />
24.07.2003<br />
31.07.2003<br />
07.08.2003<br />
14.08.2003<br />
21.08.2003<br />
28.08.2003<br />
04.09.2003<br />
11.09.2003<br />
18.09.2003<br />
25.09.2003<br />
70<br />
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Niederschlag in mm<br />
80<br />
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50<br />
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3. <strong>Wasser</strong>bedarf in Trockenjahren,<br />
Spitzenwasserbedarf<br />
Die Bilder 3 bis 6 zeigen exemplarisch die Entwicklung<br />
der <strong>Wasser</strong>abgabe in das Versorgungsnetz der hessischen<br />
Landeshauptstadt Wiesbaden in den ausgeprägten<br />
Trockenjahren 1976, 1990, 1991 und 2003.<br />
Zu den Ganglinien sind zusätzlich die Tagesmengen des<br />
Niederschlags auf dem Gelände des <strong>Wasser</strong>werks<br />
Schierstein und die Schulferien dargestellt.<br />
Der Witterungsverlauf des Jahres 1976 wird in der<br />
Fachliteratur als „Klimaanomalie“ bezeichnet [7]. Das<br />
Jahr war der Höhepunkt einer etwa 5-jährigen Trockenperiode.<br />
Bereits der April 1976 war sehr trocken. Vom<br />
2. Juni bis 13. Juli gab es eine praktisch niederschlagsfreie<br />
Hitzeperiode von 42 Tagen Dauer, wobei es ab<br />
Ende Juni etwas kühler wurde. Es folgte eine weitere<br />
nahezu niederschlagsfreie Periode vom 21. Juli bis<br />
27. August. Ende Juni 1976 wurden in Deutschland verbreitet<br />
die höchsten jemals verzeichneten <strong>Wasser</strong>verbrauchswerte<br />
registriert. In Wiesbaden wurde am<br />
28. Juni 1976 ein Maximalverbrauch von 84 660 m3<br />
gemessen, fast 60 % über dem Mittel des in den 1970er<br />
Jahren anzusetzenden mittleren Tagesbedarfs von<br />
ca. 53 300 m3/d (Bild 3).<br />
Die Jahre 1990 und 1991 waren zwei aufeinander<br />
folgende Extremereignisse mit unterschiedlicher<br />
Charakteristik.<br />
Im Sommer 1990 (Bild 4) gab es eine niederschlagsfreie<br />
Hitzeperiode vom 11. Juli bis 13. August<br />
(34 Tage). Am 3. August wurde in Wiesbaden eine<br />
Netzeinspeisung von 76 986 m3 gemessen, mehr als<br />
45 % über dem mittleren Tagesbedarf von etwa<br />
52 700 m3/d. Die Witterungsverhältnisse in den vorangegangenen<br />
und folgenden Monaten waren<br />
jedoch relativ moderat, so dass der Jahresverbrauch<br />
mit rd. 19,3 Mio. m3 nur wenig über dem Trend der<br />
allgemeinen Bedarfsentwicklung lag, der 1990 etwas<br />
über 19 Mio. m3/a ausmachte. Für den Tagesspitzenbedarf<br />
war 1990 allerdings das maßgebliche Ereignis<br />
nach 1976.<br />
Im Sommer 1991 (Bild 5) gab es dagegen immer<br />
wieder Niederschlagsereignisse, die die Hitze periode<br />
unterbrachen. Die Tagesspitze am 11. Juli lag bei<br />
74 458 m3, also niedriger als 1990 und nur knapp<br />
45 % über dem mittleren Tagesbedarf von etwa<br />
51 800 m3/d. Jedoch dauerte die Hitzeperiode insgesamt<br />
von Anfang Juli bis Anfang September, so<br />
dass sich die anhaltend hohen Tageswerte auf einen<br />
Jahresverbrauch von 19,6 Mio. m3 summierten –<br />
etwa 4 % über dem Trend.<br />
Das Ereignis des Jahres 2003 (Bild 6) verlief demgegenüber<br />
erkennbar moderater. Ähnlich wie 1991<br />
Januar 2011<br />
96 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>