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gwf Wasser/Abwasser Stahlharte Argumente (Vorschau)

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FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Filterbetttiefe z, cm<br />

Filterbetttiefe z, cm<br />

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200<br />

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250<br />

eine Filterschicht naturgemäß, wenn eine Deckschicht<br />

darüber aufgebracht wird. Ferner können Erkenntnisse<br />

zur Rückspülbarkeit und Schichttrennung nur anhand<br />

konkret getesteter Versuchs kombinationen gewonnen<br />

werden.<br />

ln(N/N z=0<br />

)<br />

-6 -5 -4 -3 -2 -1 0<br />

ln(N/No) =<br />

-2,3 -> 1 log-Stufe<br />

-4,6 -> 2 log-Stufen<br />

Hydroanthrazit N<br />

v = 6 m/h<br />

(MSF-VA)<br />

v = 18 m/h<br />

(MSF-VA)<br />

Standardschüttung;<br />

ß Fe = ca. 0,5 … 0,6 g/m³;<br />

Ozonung: ca. 1 g/g DOC<br />

z = -11 cm * ln(N/No)<br />

z = -26 cm * ln(N/No) + 98 cm<br />

Quarzsand<br />

z = -27 cm * ln(N/No)<br />

z = -75 * ln(N/No) + 115 cm<br />

Bild 4. Raumfiltrationswirkung der Versuchsanlage –<br />

dargestellt nach Gl. (1) – bei Standardschüttung.<br />

-6 -5 -4 -3 -2 -1 0<br />

ln(N/No) =<br />

-2,3 -> 1 log-Stufe<br />

-4,6 -> 2 log-Stufen<br />

MSF-VA<br />

(1,8 + 0,7 m)<br />

Variation Standard;<br />

v F = ca. 12 m/h;<br />

ß Fe = ca. 0,4 - 0,5 g/m³;<br />

Ozonung: ca. 1 g/g DOC<br />

ln(N/N z=0<br />

)<br />

z = -23 cm * ln(N/No)<br />

z = -200 cm * ln(N/No) + 201 cm<br />

Quarzsand<br />

Hydroanthrazit N<br />

Bild 5. Raumfiltrationswirkung der Versuchsanlage –<br />

dargestellt nach Gl. (1) – bei Variation der Standardschüttung.<br />

4. Untersuchungsergebnisse<br />

4.1 Wirksamkeit der Standardschüttung<br />

(original und variierte Schichthöhen)<br />

Vor der eigentlichen Variation der Schüttungen wurde<br />

die Standardschüttung sowohl in der Großanlage (rund<br />

30 Jahre altes Filtermaterial) als auch in der Versuchsanlage<br />

(neues Material) charakterisiert. Eine Siebanalyse<br />

ergab, dass beim gebrauchten Hydroanthrazit N der<br />

Anteil an Unterkorn mit etwa 7,6 % erhöht war. Beim aus<br />

der Großanlage entnommenen Quarzsand wurde ein<br />

erhöhter Anteil an Überkorn von etwa 8,5 % detektiert.<br />

Dies lässt sich so interpretieren, dass das Hydroanthrazit<br />

N im Laufe des Filtrationsbetriebs etwas Abrieb erfahren<br />

hat und sich im Übergangsbereich der beiden Schichten<br />

eine Mischzone ausgebildet hat (siehe auch Bild 3).<br />

Solche Änderungen sind – gerade nach der langen<br />

Betriebszeit – nicht ungewöhnlich und in Verbindung<br />

mit dem Umstand, dass<br />

die Wirksamkeit der Großfilteranlage immer noch<br />

sehr gut und<br />

das Druckverlustbild über der Schütthöhe qualitativ<br />

akzeptabel ist,<br />

noch kein zwingendes Indiz für eine Erneuerung des<br />

Filtermaterials. Aus dem in Bild 3 dargestellten Micheau-<br />

Diagramm für die Großanlage lässt sich aber ein Problempunkt<br />

erkennen: Während bisher im Herbst/Winter<br />

nach 48 h Laufzeit in der Regel noch günstige Druckverhältnisse<br />

herrschten, konnten in der wärmeren Jahreszeit<br />

gelegentlich deutlich erhöhte und aufgrund des<br />

ungünstigen Verhältnisses Überstau- zu Schütthöhe<br />

durchaus kritische Druckverluste auftreten.<br />

Bereits die leicht verminderte Schütthöhe der Standardschüttung<br />

in der Versuchsanlage deutete hier eine<br />

Besserung an, ohne dass eine Beeinträchtigung der<br />

Filtratqualität zu verzeichnen gewesen wäre. Noch<br />

geringere Schütthöhen würden allerdings nicht ausreichen,<br />

um eine allzeit bestmögliche Partikelabtrennung<br />

inklusive ausreichender Sicherheitsreserve<br />

ge währ leisten zu können. Dies haben Messungen bei<br />

extremer Filtergeschwindigkeit (6 und 18 m/h) gezeigt:<br />

je nach Geschwindigkeit waren etwa 80 cm einer jeden<br />

Schicht gut wirksam im Sinne der Tiefenfiltrationstheorie<br />

(Bild 4), und zur stetigen Erreichung einer zuverlässigen<br />

2-log-Stufenabtrennnung waren die 100 + 100 cm<br />

Filterbett notwendig.<br />

Im direkten Vergleich der beiden Standardmaterialien<br />

zueinander entstand der Eindruck, dass im vorliegenden<br />

Fall der Hydroanthrazit an Wertigkeit überwog.<br />

Versuche mit überhöhter Oberschicht (1,8 m Hydroanthrazit<br />

N) bei gleichzeitig verringerter Unterschicht<br />

(70 cm Quarzsand) waren so eine konsequente Fortführung<br />

(„Variation Standard“). Der Druckverlust der<br />

gewählten, relativ mächtigen Versuchsgesamtschüttung<br />

sollte aufgrund der groben Körnung des Hydroanthrazit<br />

N keinen entscheidenden Anstieg erfahren, was<br />

sich auch bestätigte. Andererseits konnte dadurch keine<br />

Januar 2011<br />

88 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>

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