gwf Wasser/Abwasser Stahlharte Argumente (Vorschau)
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FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
konstante der Eisen(II)-Oxidation nach Adsorption k Ox,S<br />
berechnet werden. Die Ergebnisse dieser Berechnungen<br />
sind in Abhängigkeit vom DOC UV in Bild 5 dargestellt.<br />
Während die Geschwindigkeitskonstante k Ox,S<br />
nahezu unbeeinflusst vom DOC UV war, nahm k Ox,L mit<br />
zunehmendem DOC UV ab. Folglich ist die Abnahme der<br />
Reaktionsgeschwindigkeit mit dem DOC UV bei dem<br />
<strong>Wasser</strong> A3 maßgeblich auf eine Hemmung der Eisen(II)-<br />
Oxidation in wässriger Phase zurückzuführen. Die<br />
Oxidation nach Adsorption wurde offenbar nicht beeinträchtigt.<br />
3.2 Reaktionskinetisches Modell<br />
für die Eisen(II)-Oxidation<br />
Basierend auf den Untersuchungsergebnissen zum Einfluss<br />
der Parameter Temperatur, pH-Wert, Sauerstoff,<br />
Methan, Säurekapazität bis pH 4,3 und Filtergeschwindigkeit,<br />
deren Variation unter Anwendung der Ein-<br />
Faktor-Methode erfolgte, wurde ein reaktionskinetisches<br />
Modell entwickelt, das es ermöglicht, den Einfluss<br />
des DOC auf die Kinetik der Eisen(II)-Oxidation für<br />
Grundwässer unterschiedlicher Herkunft und Beschaffenheit<br />
rechnerisch herauszuarbeiten. Im Folgenden<br />
wird das rektionskinetische Modell kurz vorgestellt, eine<br />
detaillierte Darstellung der Untersuchungsergebnisse<br />
ist [20] zu entnehmen.<br />
Wie in der Literatur (u. a. [17, 18]) angegeben und<br />
experimentell bestätigt, kann die Eisen(II)-Oxidation in<br />
wässriger Phase mit einem formalkinetischen Ansatz<br />
1. Ordnung beschrieben werden. Bei Verwendung der<br />
Aktivität a anstelle der Massenkonzentration β an<br />
Eisen(II) ergibt sich:<br />
dβ( Fe( II))<br />
− = kOx, L⋅ β( FeII ( ))<br />
t= kOx,<br />
L1 ⋅aFeII<br />
( ( ))<br />
t<br />
(2)<br />
dt<br />
In Gleichung (2) bezeichnet k Ox,L1 die experimentell<br />
ermittelte Geschwindigkeitskonstante der Eisen(II)-Oxidation<br />
in wässriger Phase nach Korrektur um die Aktivität<br />
bzw. die Ionenstärke, da die Ionenstärke in die<br />
Berechnung der Aktivität eingeht. Unter Berücksichtigung<br />
der Ergebnisse zum Einfluss der Parameter<br />
pH-Wert, Sauerstoff, Methan und Säurekapazität bis<br />
pH 4,3 kann Gleichung (2) erweitert werden:<br />
d ( F<br />
− β eII ( ))<br />
+ −20<br />
,<br />
= kOx,<br />
L2<br />
⋅a( Fe( II)) t⋅a( H ) ⋅<br />
dt<br />
10 , 00 ,<br />
⋅β( O ) ⋅β( CH ) ⋅e<br />
2<br />
4<br />
012 , ( L/ mmol ) ⋅ K S 43 ,<br />
In Gleichung (3) kennzeichnet k Ox,L2 die Geschwindigkeit<br />
der Eisen(II)-Oxidation in wässriger Phase nach<br />
Korrektur um die Parameter pH-Wert, Sauerstoff,<br />
Methan, Säurekapazität bis pH 4,3 und Ionenstärke. Der<br />
Einfluss von Sauerstoff und Methan auf die Kinetik der<br />
Eisen(II)-Oxidation in wässriger Phase wurde über die<br />
Massenkonzentrationen β (O 2 ) und β (CH 4 ) erfasst.<br />
Definitionsgemäß wurde die pH-Wert-Abhängigkeit der<br />
(3)<br />
Reaktionskinetik über die Aktivität an Hydroniumionen<br />
a(H + ) beschrieben.<br />
Die Temperaturabhängigkeit der Eisen(II)-Oxidation<br />
in wässriger Phase konnte mit der Arrhenius-Gleichung<br />
(Gleichung (4)) beschrieben werden. Hierbei wurde die<br />
Aktivierungsenergie E a zu 117 kJ/mol ermittelt.<br />
T<br />
Q<br />
Ea<br />
R T<br />
k F e − ⋅<br />
= ⋅ (4)<br />
Aus der Umformung von Gleichung (4) lässt sich die<br />
Geschwindigkeitskonstante k T2 bei einer Temperatur T 2<br />
berechnen, wenn die Geschwindigkeitskonstante k T1<br />
bei einer Temperatur T 1 bekannt ist (Gleichung (5)).<br />
T2 T1<br />
⎛ 1 1 ⎞<br />
14072 K<br />
⎜<br />
⎝ T2 T ⎟<br />
1⎠<br />
k = k ⋅e − ⋅ −<br />
Aus dem reaktionskinetischen Ansatz für die zeitliche<br />
Änderung der Eisen(II)-Konzentration in einem<br />
differentiellen Filterelement (Gleichung (1)) ergibt sich,<br />
dass auch die Eisen(II)-Oxidation nach Adsorption mit<br />
einer Reaktionskinetik 1. Ordnung beschrieben werden<br />
kann:<br />
dβ( Fe( II))<br />
− = kOx, S⋅ β( FeII ( ))<br />
t= kOx, S1 ⋅aFeII<br />
( ( ))<br />
t<br />
(6)<br />
dt<br />
In Gleichung (6) wurde analog zur Eisen(II)-Oxidation<br />
in wässriger Phase (Gleichung (2)) die Aktivität an<br />
Eisen(II) verwendet, sodass k Ox,S1 die aus dem reaktionskinetischen<br />
Ansatz für die zeitliche Änderung der<br />
Eisen(II)-Konzentration in einem differentiellen Filterelement<br />
berechnete Geschwindigkeitskonstante der<br />
Eisen(II)-Oxidation nach Adsorption bezeichnet, die um<br />
die Aktivität bzw. die Ionenstärke korrigiert ist.<br />
Werden die Ergebnisse zum Einfluss der Parameter<br />
pH-Wert, Sauerstoff, Methan, Säurekapazität bis pH 4,3<br />
und Filtergeschwindigkeit in die Betrachtungen einbezogen,<br />
so kann Gleichung (6) erweitert werden:<br />
dβ( Fe( II))<br />
+ − ,<br />
− = kOx,<br />
S2<br />
⋅a( Fe( II)) t⋅a( H ) ⋅<br />
dt<br />
00<br />
( ) , 00<br />
⋅β O ⋅β( CH )<br />
,<br />
43 ,<br />
⋅e<br />
⋅v<br />
2<br />
4<br />
10 β<br />
004 , ( L/ mmol ) ⋅ K S 043 ,<br />
In Gleichung (7) bezeichnet k Ox,S2 die Geschwindigkeitskonstante<br />
der Eisen(II)-Oxidation nach Adsorption<br />
nach Korrektur um die Parameter pH-Wert, Sauerstoff,<br />
Methan, Säurekapazität bis pH 4,3, Ionenstärke und<br />
Filter geschwindigkeit. Die Parameter Sauerstoff und<br />
Methan wurden über die Massenkonzentrationen β(O 2 )<br />
und β(CH 4 ) beschrieben. Der pH-Wert wurde über die<br />
Aktivität an Hydroniumionen a (H + ) erfasst.<br />
In Analogie zur Eisen(II)-Oxidation in wässriger Phase<br />
konnte die Temperaturabhängigkeit der Eisen(II)-Oxidation<br />
nach Adsorption mit der Arrhenius-Gleichung<br />
(Gleichung (4)) beschrieben werden. Die Aktivierungsenergie<br />
E a ergab sich zu 20 kJ/mol, sodass aus Gleichung<br />
(4) folgt:<br />
(5)<br />
(7)<br />
Januar 2011<br />
80 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>