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Mies gegessen?<br />
Hollywoodstar James<br />
McAvoy, 34, musste für den Film<br />
„Drecksau“ zunehmen<br />
INTERVIEW: Gut, dass Ihre Presseagentin mich zu Ihnen<br />
gebracht hat. Ich hätte Sie sonst nicht erkannt.<br />
JAMES McAVOY: Herzlichen Dank, das freut mich. Damit<br />
gehören Sie übrigens zu 99 Prozent der Bevölkerung.<br />
INTERVIEW: Bei mir liegt es aber daran, dass ich Sie heute<br />
in Drecksau gesehen habe. Und darin sehen Sie wirklich<br />
nicht gut aus.<br />
McAVOY: Ich habe versucht, für den Film richtig viel<br />
Gewicht zuzulegen. Aber das hat leider nicht funktioniert.<br />
Ich habe unglaublich viel Mist gegessen, aber es sind nur<br />
ein paar Pfund mehr geworden.<br />
INTERVIEW: Was haben Sie denn gegessen?<br />
McAVOY: Sehr viel Fish ’n’ Chips. Sehr viel Guinness-Bier<br />
und sehr viel Whiskey. Ich wollte mich scheiße fühlen und<br />
scheiße aussehen.<br />
INTERVIEW: Vor diesen frittierten Schokoriegeln, die im<br />
Film auftauchen, habe ich Angst.<br />
McAVOY: Sollten Sie nicht, die schmecken wirklich<br />
fantastisch. Hatten Sie schon mal frittierte Eiscreme?<br />
INTERVIEW: Nein.<br />
McAVOY: Das müssen Sie ausprobieren! Sie nehmen eine<br />
Kugel Eis und ein bisschen Marmelade, umhüllen das<br />
Ganze mit Teig und legen es für eine Stunde ins Tief kühlfach.<br />
Dann werfen Sie es in die Fritteuse, bis der Teig<br />
knusprig ist und das Eis leicht schmilzt. Davon sind alle<br />
begeistert: „Oh, es ist heiß, oh, es ist kalt!“<br />
INTERVIEW: Als Dessert nach Fish ’n’ Chips kann ich mir<br />
das gerade noch vorstellen.<br />
McAVOY: Ach, das geht auch morgens, wenn man die<br />
ganze Nacht wach war. Oder wenn man high ist.<br />
INTERVIEW: Haben Sie die kompletten Dreharbeiten über<br />
getrunken?<br />
McAVOY: Die ersten drei Wochen, danach konnte ich nicht<br />
mehr. Ich war zu fertig von dem ganzen Whiskey.<br />
INTERVIEW: Das Schottland, das in dem Film gezeigt wird,<br />
sieht ziemlich furchtbar aus.<br />
McAVOY: Es handelt sich um Irvine Welshs überzeichnete<br />
Version von Schottland. Zwar beleidigend, aber wie er es<br />
Small Talk<br />
beleidigt, ist wunderschön. Natürlich steckt darin ein Stück<br />
Wahrheit. Aber wenn er in Australien zur Welt gekommen<br />
wäre, sähen seine Geschichten nicht anders aus. Ich<br />
glaube nicht, dass er ist, wie er ist, weil er Schotte ist.<br />
Sondern weil er schlicht und einfach verrückt ist.<br />
INTERVIEW: Sie hatten mit Irvine Welsh also ein paar Drinks?<br />
McAVOY: Ja! Er ist wirklich sehr trinkfest. Er trinkt wie ein Bär.<br />
INTERVIEW: In dem Film tauchen auch übrigens eine<br />
Menge Tiere auf. Und Sie sind immer das Schwein.<br />
McAVOY: Dabei wäre ich viel lieber ein Otter. Sie wirken so<br />
glücklich und sind so flink. Sie spielen die ganze Zeit<br />
miteinander und haben Spaß und sehen dabei so cool aus.<br />
Von Raha Emami Khansari<br />
Jetzt im Kino: „Drecksau“<br />
Gut aufgelegt?<br />
DJ Schowi, 39, mag Clubs,<br />
in denen er seine<br />
eigene Zielgruppe ist<br />
INTERVIEW: Schowi, in Berlin gibt es demnächst die<br />
Eröffnung eines neuen Clubs zu feiern.<br />
SCHOWI: Ja, und zwar in einer Gegend, in der es eigentlich<br />
keine Clubs mehr gibt, nämlich in Mitte. Rund um<br />
den Rosenthaler Platz und die Torstraße gibt es zwar jede<br />
Menge Bars, aber die Clubs wurden inzwischen alle<br />
geschlossen.<br />
INTERVIEW: Wieso?<br />
SCHOWI: Weil es die Zielgruppe, an die sich die Clubs<br />
richteten, dort nicht mehr gibt.<br />
INTERVIEW: Ist die Zielgruppe fortgezogen?<br />
SCHOWI: Nein, sie ist einfach ein bisschen älter geworden.<br />
Und mit dem Alter verändern sich die Ansprüche.<br />
INTERVIEW: Inwiefern?<br />
SCHOWI: Na ja, dass in Mitte die Ansprüche gestiegen sind,<br />
sieht man ja schon an der Gastronomie, an den<br />
Klamottenläden und Hotels. Man sieht es im Grunde an<br />
allem. Ich mag improvisierte Pop-up-Clubs, wie sie etwa für<br />
Neukölln passend sind, aber ich will nicht immer aufpassen,<br />
wo ich mich hinsetze, ohne dreckig zu werden. Ich mag gute<br />
Drinks, gute DJs, gute Luft. Was nicht heißt, dass es dort<br />
gediegen zugehen muss. Der Club ist für Leute wie mich.<br />
INTERVIEW: Wie muss man sich die Musik vorstellen?<br />
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FOTOS: (linke Seite) Maximilian Kamps; Dave M. Benett/Getty Images; (rechte Seite) © 2013 Senator Film