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Rodarte<br />
!!<br />
Frauen-<br />
Fantasy: Seit<br />
2005 begeistern<br />
Rodarte mit<br />
märchenhaften<br />
Kleidungsstücken<br />
sondern eher um Eindrücke und Erinnerungen, die man<br />
fühlt, übersetzt und dann verarbeitet. Manche Sachen sind<br />
relativ offensichtlich – wie zum Beispiel lange Mäntel über<br />
Shorts zu tragen. Das macht man, weil es am Strand in<br />
Nordkalifornien oft recht frisch und neblig ist.<br />
INTERVIEW: Als gebürtige Kalifornierin sind Sie außerdem<br />
in den Honigtopf von Pop- und Filmkultur gefallen.<br />
MULLEAVY: Total. Von Santa Cruz sind wir nach Los Angeles<br />
gezogen. Dann war ich kurz in Berkeley auf dem<br />
College, und jetzt sind wir wieder hier in Los Angeles. Erst<br />
jetzt wird mir so richtig klar, was es bedeutet, diese ganze<br />
Unterhaltungsindustrie um sich zu haben. Früher war mir<br />
das gar nicht so richtig bewusst. Ich habe einfach nur<br />
Filme geliebt.<br />
INTERVIEW: Der Film von Todd Cole This Must Be The<br />
Only Fantasy zur aktuellen Herbst/Winter-Kollektion treibt<br />
das Genre Fashionfilm an die Grenze des Kurzspielfilms.<br />
MULLEAVY: Ja, genau das wollen wir, die Sachen einfach<br />
immer weiter treiben, als man es in der Mode üblicherweise<br />
tut. Jedes Medium, das uns ermöglicht, eine Geschichte<br />
zu erzählen, kann von uns genutzt werden. 2015 werden<br />
wir unser zehnjähriges Jubiläum feiern, aber erst auf<br />
halbem Weg dorthin ist mir klar geworden, dass wir nicht<br />
einfach nur Mode machen, sondern mit jeder Kollektion<br />
eine ganze Welt entwerfen.<br />
INTERVIEW: Haben Sie genug Zeit, sich auch noch mit<br />
allen anderen Kunstformen auseinanderzusetzen?<br />
MULLEAVY: Ich habe Englische Literatur und Kate hat<br />
Kunstgeschichte studiert. Kunst und Filme sind für mich<br />
die wichtigsten Formen, um die Welt immer wieder neu<br />
zu entdecken. Auch Musik ist ein wichtiger Eckstein<br />
unseres Universums. Und unsere Freunde sind wahnsinnig<br />
wichtig für uns: In New York sind wir eher Teil der<br />
Fashionwelt, hier in Los Angeles sind wir mehr von<br />
Filmemachern und anderen Künstlern umgeben.<br />
INTERVIEW: Viele Ihrer Freunde sind berühmt. Wie wichtig<br />
ist es für Sie, Teil der medialen Celebrity-Kultur zu sein?<br />
MULLEAVY: Unsere Zusammenarbeit mit bestimmten<br />
Schauspielerinnen und Musikerinnen ist für mich Teil des<br />
Storytelling-Prozesses. Ob es jetzt Kim Gordon oder Chan<br />
Marshall von Cat Power ist oder Cate Blanchett, Natalie<br />
Portman oder Kirsten Dunst: Wir bewundern diese<br />
Frauen für ihre Arbeit und genauso als Menschen. Es gibt<br />
eine Verbindung zwischen uns und ihnen. Das hat einen<br />
echten Zauber.<br />
INTERVIEW: Die Liste Ihrer Preise und Auszeichnungen ist<br />
ungewöhnlich lang. Was fehlt noch in Ihrer Sammlung?<br />
MULLEAVY: Es können doch nie genug Preise sein. Jede<br />
Auszeichnung macht Spaß. Obwohl – ich würde gern mal<br />
einen Schwimmwettbewerb gewinnen, aber das wird<br />
vermutlich nie passieren.<br />
INTERVIEW: Dieses Jahr haben Sie den „Legend of Fashion“<br />
-Preis in Chicago gewonnen. Wie geht es danach weiter?<br />
MULLEAVY: Wie meinen Sie das?<br />
INTERVIEW: Na ja, was kann nach der Legende noch<br />
kommen?<br />
MULLEAVY: Als Legende sollte man einfach weiter an seine<br />
Grenzen stoßen und diese überwinden. Wenn man das<br />
Gefühl hat, dass man irgendwo gemütlich angekommen<br />
ist, macht man vermutlich etwas falsch.<br />
INTERVIEW: Zur Not kann man den Legenden-Preis ja<br />
auch öfter verliehen bekommen.<br />
MULLEAVY: Ja! Multiple Legenden-Preise, das wäre toll.<br />
.<br />
FOTOS: Courtesy of Rodarte (6)