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Musik Oldies
Rock / Pop
Fleetwood Mac
Rumours (35 th Anniversary Edition)
Ein Album des
Jahrzehnts
Eigentlich gingen sich die Musiker ziemlich auf
die Nerven. Lindsey Buckingham und Stevie Nicks
hatten sich getrennt, John und Christine McVie
ebenfalls. Um die Ehe von Mick Fleetwood war
es auch nicht gut bestellt, obwohl er zwei Kinder
zu Hause hatte. So gesehen ist „Rumours“ die erfolgreichste
Gruppentherapie der Musikgeschichte.
Denn das Album, das im Februar 1977 auf den
Markt kam, verkaufte sich im Laufe der Jahre mehr
als 40 Millionen Mal. Anstatt sich gegenseitig zu
zerfleischen, sang und schrieb jeder irgendwie über
jeden. Die Stimmung war zwar pikant, aber nicht
bösartig, und so kamen Lieder wie „Second Hand
News“ (Lindseys Feststellung, nicht mehr angesagt
zu sein), „Go You Own Way“ (Lindseys Nachwort
auf die Zeit mit Stevie), „Don't Stop“ (von
Christine nach der Trennung von John geschrieben),
„Dreams“ (Stevies Durchhalte-Lied) oder
auch „Gold Dust Woman“ (auch Kokain hilft nicht
bei Beziehungsproblemen) dabei heraus.
Die Aufnahmen selbst allerdings gestalteten sich
kompliziert. Das Vorgängeralbum „Fleetwood
Mac“ hatte es an die Spitze der amerikanischen
Hitparaden geschafft, der Erfolgsdruck war über
die persönlichen Spannungen hinaus groß. Die
Band zog sich daher für neun Wochen in das Record
Plant Studio im kalifornischen Sausalito zurück
und brauchte allein vier Tage, um sich über
KLANGTIPP
Noch mehr
Outtakes, Live-
Aufnahmen
und eine DVD:
"Rumours" im
Jahr 2013
Lindsey, Stevie, Mick, Christine und John
beim Shooting für das Back-Cover
kumentation „The Rosebud Film“ mit vielen Interviews,
Live-Szenen und Probeaufnahmen, das
Original-Album als Langspielplatte und ein umfangreiches
Booklet mit viel Material für den
Schrein der Verehrung.
Am Sound hat sich im Vergleich zum bereits geglückten
Remastering von 2004 nichts geändert.
Die Demos klingen gut, sind aber Demos. Auf weitere
Surround-Mixe wurde verzichtet. Die gab es
schon 2001 in einer High-End-Box als DVD-Audio
zusammen mit der Advanced Resolution Stereo
Version des Albums. Ralf Dombrowski
die Stimmung des Klaviers klar zu werden. Es wurde
aufgenommen, verworfen, neu zusammengesetzt.
„The Chain“ etwa zerstückelten und rekonstruierten
Fleetwood Mac mehrfach, bis sich
daraus schließlich der Song entwickelte, mit dem
sie bis heute ihre Konzerte anfangen.
Für die Band war die „Rumours“-Zeit ein langer
Prozess der Bewusstwerdung. Für die Archivprovis
ist sie ein Füllhorn. Denn wo viel probiert wird,
bleiben reichlich Outtakes, Skizzen und Alternate
Takes übrig. Bereits 2004, als das Album eine remasterte
Runderneuerung erfuhr, kam daher nicht
nur der Track „Silver Spring“ hinzu, der einst aufgrund
seiner Länge nur eine Single-B-Side wur-
de, sondern eine ganze CD mit 18 Stücken
Bonusmaterial. Zum 35-Jährigen nun wurden die
Bänder abermals gesichtet. Neu ausgewählte
Demos, Acoustic- und Duo-Versionen einschließlich
mehrere Song-Entwürfe füllen eine weitere
CD der Deluxe-Edition im LP-Format und einen
Teil der Expanded Edition auf drei CDs. Neu sind
außerdem Konzertaufnahmen aus dem Jahr 1977,
mitgeschnitten während der USA-Tournee im
Anschluss an die Album-Veröffentlichung. Das
Komplett-Paket der Deluxe-Edition bietet da rüber
hinaus alle Bonus-Tracks, die 2004 schon beigelegt
waren, eine DVD der 1977 zur Entstehung
des Albums von Michael Collins gedrehten Do-
Musik: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
K l a n g : ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Warner
(3 CDs / 4 CDs + DVD + LP)
FOTO: Eva Kinader
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