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Krachmacher sind<br />
sie nicht, sondern<br />
Musikspezialisten:<br />
Ist der ideale<br />
Subwoofer ein<br />
geschlossener<br />
oder ein<br />
Bassreflex?<br />
Subwoofer haben unter Puristen<br />
nicht den besten Ruf,<br />
setzen sie viele High-Ender<br />
doch mit lärmenden Kisten <strong>für</strong>s<br />
Action-Kino oder halbstark lärmenden<br />
Car-HiFi-Installationen<br />
gleich. Doch diese Klischees<br />
halten einem Realitäts-Check<br />
nicht mehr stand, wenn man<br />
sich die aktuellen Woofer-Entwicklungen<br />
der HiFi- und High-<br />
End-Hersteller anschaut.<br />
Auch in der 800-Euro-Klasse<br />
wird schon mit allen technischen<br />
Tricks gearbeitet, um<br />
den Bass präziser zu machen,<br />
die Woofer mittels automatischer<br />
Einmessung an den<br />
Raum anzupassen oder einen<br />
harmonischeren Übergang zu<br />
den Satelliten zu ermöglichen.<br />
Noch ein Trend lässt sich an<br />
den Kreationen des Jahres 2013<br />
ablesen: Die Mehrzahl der Tiefton-Erzeuger<br />
wird immer kleiner.<br />
Die Miniaturisierung wird<br />
einerseits durch die modernsten<br />
Passivmembranen und Chassis<br />
ermöglicht, die imstande sind,<br />
extreme Hübe und Tiefgang<br />
auch aus sehr kleinen Gehäusen<br />
zu zaubern. Weil sich die Physik<br />
aber nicht überlisten lässt, sind<br />
hierzu gigantische Leistungsreserven<br />
erforderlich, die überhaupt<br />
erst von Schaltnetzteilen<br />
und Class-D-Verstärkern zu akzeptablen<br />
Bedingungen geliefert<br />
werden. Und die im Zweifelsfall<br />
ein Mehrfaches kosten.<br />
Diese Ingredienzien ermöglichen<br />
einen weiteren Trend:<br />
Immer mehr Sub-Hersteller besinnen<br />
sich auf geschlossene<br />
Woofer, denen HiFi-Fans zwar<br />
schon immer eine präzisere<br />
Wiedergabe nachsagen, was<br />
aber früher oft mit einem deutlichen<br />
Verlust an Maximalpegel<br />
und Tiefgang erkauft wurde.<br />
Interessant in diesem Zusammenhang<br />
ist das Engagement<br />
des norwegischen Spezialisten<br />
SVS: Sein 12-Zoll-Chassis wird<br />
als geschlossenes und auch im<br />
Reflexgehäuse angeboten, der<br />
User kann also wählen.<br />
Technik-Spezial<br />
Gehäuseprinzipien bei Subwoofern<br />
Ein Bass-Chassis ohne<br />
Gehäuse kann keinen Bass<br />
spielen, weil sich bei den<br />
langen Schwingungsperioden<br />
vordere und hintere<br />
Schallanteile auslöschen.<br />
Der phaseninvertierte<br />
rückwärtige Schall kann<br />
also entweder vernichtet<br />
Geschlossen<br />
werden (geschlossenes<br />
Gehäuse), per Resonator<br />
zusätzlichen Tiefbass<br />
erzeugen (Bassreflex,<br />
Passivmembran) oder<br />
halboffen zur Auslöschung<br />
des seitlichen Schalles und<br />
damit zu einer Richtwirkung<br />
beitragen (Dipol,<br />
Niere). Andere Gehäuseformen<br />
sind möglich, aber<br />
im HiFi-Bereich kaum noch<br />
verbreitet. Hörner, Eckhörner<br />
und Transmissionlines<br />
sind zu groß und schwer,<br />
Bandpässe nicht präzise<br />
oder nicht breitbandig<br />
genug.<br />
Passivmembran<br />
Sehr gutes Zeitverhalten<br />
und Präzision,<br />
höhere Pegel sind nur<br />
bei großer Leistungszufuhr<br />
möglich. Im<br />
Sub-Bass-Pegel<br />
durch Hub begrenzt.<br />
Prinzip wie Reflex,<br />
aber weniger Platzbedarf<br />
und potenziell<br />
tiefere Abstimmung.<br />
Nicht so präzise,<br />
aber ein subjektiv<br />
„härterer“ Bass<br />
Bassreflex<br />
Dipol<br />
Die Luft wirkt als<br />
Resonator und<br />
erweitert Tiefgang<br />
und Pegel deutlich,<br />
da<strong>für</strong> schlechteres<br />
Zeitverhalten und<br />
mehr Volumenbedarf.<br />
Aufgrund des<br />
akustischen Kurzschlusses<br />
eher<br />
geringer Pegel und<br />
hoher Leistungsbedarf.<br />
Maximale<br />
Präzision.<br />
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