stereoplay Studioqualität für Jedermann (Vorschau)

Magazin
März 1983
Im März ‘83 führten etliche
Firmen CD-Player ein. Grund
genug für den damaligen
stereoplay-Chefredakteur
Gerald O. Dick, den warnenden
Finger zu heben. Nicht alle
Lautsprecher seien digitaltauglich,
schrieb er in seinem
Vorwort. Viele zerrten, wenn
sie mit CD-Playern angespielt
werden. Ob das aber immer
nur an den Boxen lag?
Kompakte Größe
Die besten Kassettenrekorder ihrer Zeit
Denkt man an die besten Kassettenrekorder,
fällt automatisch der
Name Nakamichi. Die Japaner
hatten mit dem Dragon (4000 Mark)
einen Player am Markt, der bis
heute die Fans begeistert. stereoplay
wollte wissen, ob es denn
einen „Drachentöter“ gäbe, und
verglich ihn mit zwei weiteren, sehr
ambitionierten Playern: dem ZX-9
(3000 Mark) aus gleichem Hause
und dem ASC 3001 (3300 Mark).
Das Ergebnis war eindeutig: Alle
drei klangen unter besten Bedingungen
fast so gut wie die Tonbandmaschine
Tandberg TD 20
A-SE. Lediglich bei fremdbespielten
Kassetten war der Dragon
nicht zu schlagen, ansonsten aber
hatten auch die anderen beiden
ihre Meriten. Es waren, so der
Tenor der Redakteure Benn und
Kuppek, die besten Rekorder, die je
bei stereoplay getestet wurden.
Die ganze Vielfalt
Vor-/Endstufen um 3000 Mark
Im Test waren die Kombis von Benytone (MC 4000/MA 4000, Mission
(776/777) Onkyo (P3060R/P5060R) und Restek (V-2a/E-2). Natürlich
gewannen die Missions – Kunststück, sie waren ja auch die mit
Abstand teuersten. Eines erstaunte die Tester dennoch: Die Mission
777 klang überragend, obwohl sie miserable Messwerte hatte. Der
Klangeindruck ist doch der final entscheidende Faktor.
Höhenflug
Das günstige Ortofon MC 100
Das MC 200 war ein großer Erfolg, aber vielen war das letztendlich
doch zu teuer. Grund genug für Ortofon, das mit 350 Mark nur halb
so teure MC 100 aufzulegen. Tester Dieter Benn gefiel es auch recht
gut, aber er bemängelte den viel zu forschen Hochtonbereich. Diese
Kritik wollten die Dänen damals aber nicht gelten lassen. „Viele
Menschen lieben starke Höhen“, kabelten sie zurück.
Die perfekte Aufnahme
Dire Straits
„Love Over Gold“
Label: Phonogram
Klangqualität:
sehr gut
Im Monat der breiten CD-Player-Einführung
gab es viele perfekte Aufnahmen
– natürlich allesamt auf CD.
Das wohl bekannteste Werk, das wie
ein Synonym für die neue CD stand,
war Dire Straits‘ „Love Over Gold“.
Es überzeugte schon auf LP mit
einem wunderbar räumlichen Klangbild,
auf der neuen Silberscheibe
aber – so die Musik-Redaktion unisono
– wies es noch mehr Feinheiten,
vor allem aber eine deutlich gesteigerte
Dynamik auf. Noch heute
wird sie gern für Hörtests verwendet.
8
3/13 stereoplay.de