stereoplay Studioqualität für Jedermann (Vorschau)
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Arcam<br />
AV888<br />
Preis: 6500 Euro<br />
Audiophiler AV-Vorverstärker<br />
Arcam<br />
P777<br />
Preis: 5200 Euro<br />
Kraftvolle 7-Kanal-Endstufe<br />
Arcams Top-Surround-Komponenten<br />
bestehen aus dem<br />
Vorverstärker-/Endstufen-Duo<br />
AV888 und P777. Dabei gehen<br />
die Engländer einen Schritt weiter<br />
als die japanische Konkurrenz<br />
mit ähnlichen Produkten.<br />
So haben sie aus dem Top-<br />
Receiver die Endstufen herausgenommen<br />
und einfach ein<br />
ordentliches, symmetrisches<br />
Ausgangsboard mit eigenem<br />
Netzteil eingebaut. Dann wurden<br />
noch ein paar solide Endstufen<br />
in das zweite Gehäuse<br />
gepackt – fertig. Herausgekommen<br />
ist Top-Qualität zu einem<br />
günstigen Preis.<br />
Nicht nur der Blick auf die<br />
Preisschilder zeigt dem Interessenten,<br />
dass Arcam hier einen<br />
deutlichen Schritt weiter gegangen<br />
ist. Das merkt spätestens,<br />
wer versucht, allein die Endstufe<br />
aus dem Karton zu heben.<br />
Die 31,5 kg Gewicht resultieren<br />
aus der guten mechanischen<br />
Verarbeitung und zum großen<br />
Teil aus den zwei 1500-Volt-<br />
Ampère-Ringkerntrafos, die<br />
sich im Bauch des Geräts befinden.<br />
Diese versorgen je drei<br />
der diskreten, senkrecht verbauten<br />
Endstufenmodule.<br />
Da der Center-Kanal im Surround-Betrieb<br />
die meiste Arbeit<br />
zu leisten hat, versorgen die<br />
Ringkerntrafos ihn gemeinsam<br />
mit Energie. Wie großzügig das<br />
dimensioniert ist, belegen die<br />
<strong>stereoplay</strong>-Messungen. Mit Stereo<br />
belastet, schob die P777<br />
zweimal 302 Watt aus den Anschlussklemmen.<br />
Bei gleichzeitiger<br />
Belas tung von fünf Endstufen<br />
blieben 289 Watt pro<br />
Kanal übrig; erst bei gleichzeitigem<br />
Stress aller sieben sank<br />
die Leistung geringfügig auf<br />
247 Watt. Ein Fall, der de facto<br />
weder bei Musik noch Filmen<br />
je vorkommen wird: eine Summe<br />
von fast zwei Kilowatt!<br />
Doch nicht nur der Aufbau<br />
der Endstufe lässt die bereits<br />
hervorragenden Receiver hinter<br />
sich. Natürlich basiert der<br />
AV888 auf der Technik des Top-<br />
Receivers AVR600, doch die<br />
Entwickler gingen an einigen<br />
Stellen entscheidend weiter.<br />
Zunächst entfernten sie die potenziellen<br />
Hochfrequenz-Störenfriede<br />
der Tuner. Dann gibt<br />
es einige entscheidende Veränderungen<br />
im Signalweg. Dazu<br />
gehört der mittels „Direct“<br />
schaltbare rein analoge Pfad<br />
ohne jeden Zwischenschritt.<br />
Das macht den AV888 per<br />
Knopfdruck zum highendigen,<br />
analogen Vorverstärker.<br />
Audiophile Extras<br />
Auf der digitalen Seite gehören<br />
neben der mechanischen Dämpfung<br />
aller potenziell mikrofonieempfindlichen<br />
Bauteile wie<br />
der Taktquarze auch radikale<br />
Weiterentwicklungen in der Digital-/Analog-Wandlersektion<br />
zu den Extras in der Vorstufe.<br />
So kommt im AV888 kein 8-Kanal-D/A-Wandler<br />
zum Einsatz,<br />
hier singt ein Chor aus vier<br />
Stereo-Wandlern vom Wolfson<br />
WM8741. Jeden Wandlerzug<br />
versorgt eine eigene Netzstabilisierung,<br />
die direkt am Chip<br />
platziert wurde. Wer nur die<br />
Rückseiten zwischen AVR600<br />
und AV888 vergleicht, übersieht<br />
dabei diese entscheidenden Unterschiede.<br />
Auch Arcam hat anstatt der<br />
Endstufen im Receiver ein diskretes<br />
XLR-Ausgangsboard<br />
verbaut. Das ermöglicht unter<br />
anderem längere, störungsfreie<br />
Kabelwege zur potenziell bei<br />
den Hauptlautsprechern positionierten<br />
Endstufe und lädt zur<br />
Ansteuerung von Aktivlautsprechern<br />
geradezu ein.<br />
Neu gegenüber der Urversion<br />
des AV888 ist das Vi-<br />
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