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satellit EMPFANG + TECHNIK Skandal? Analogabschaltung im Kabel schon 2014 (Vorschau)

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Dieses Beispiel einer Sat-Receiver-Rückseite soll andeuten, wie<br />

vielfältig Sat-TV ist.<br />

getauscht werden. Sie haben zusätzlich eine<br />

F-Buchse eingebaut. Das ist die gleiche, wie<br />

Sie sie auch am LNB und an der Rückseite des<br />

Sat-Receivers finden.<br />

Verkabelung<br />

<strong>Kabel</strong>fernsehen erforderte stets nur eine sehr<br />

s<strong>im</strong>ple Antennen-Verkabelung <strong>im</strong> Haus. Vom<br />

<strong>Kabel</strong>anschluss geht die Leitung zur ersten<br />

Antennensteckdose, von dieser wird es weiter<br />

zur nächsten und von dieser wieder weiter zur<br />

nächsten und so weiter, geführt. Man spricht<br />

hier auch von einer Baumstruktur.<br />

Eine s<strong>im</strong>ple Sat-Anlage mit Mehrteilnehmer-<br />

LNB erfordert zu jedem Receiver eine direkte<br />

Verbindung zwischen den einzelnen Ausgängen<br />

des LNBs und jedes zu versorgenden Receivers.<br />

Diese Art der Verkabelung nennt man<br />

Sternverteilung. Sie ist die klassische Antennenverkabelung<br />

be<strong>im</strong> Satellitenempfang und<br />

kommt auch heute noch zum Einsatz. Unter<br />

anderem, wenn den Teilnehmern mehrere<br />

Satellitenpositionen zugänglich gemacht werden<br />

sollen. Abgesehen davon lässt sie mehr<br />

Freiheiten, um vom Üblichen abweichende<br />

Antennenanlagen zu realisieren.<br />

Der große Nachteil der Sternverteilung ist,<br />

dass sie sich nicht ohne Weiteres nachträglich<br />

installieren lässt. Einmal, weil die Verrohrung<br />

zu den Antennensteckdosen dafür nicht vorgesehen<br />

ist. Weiter weil es die Einrichtung der<br />

Einige Installationsbeispiele: So können Sie Ihre Sat-Antenne am Haus installieren.<br />

30 2.<strong>2014</strong> | Installation<br />

<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

Räume nicht zulässt, dass man groß Löcher<br />

von den einzelnen Räumen in Richtung Dachboden<br />

bohrt.<br />

Standardqualität:<br />

Auflösung des TV-Bilds von 720*576 Bildpunkten. Mehr<br />

schafft analoges <strong>Kabel</strong>-TV nicht.<br />

HD:<br />

Hochauflösendes fernsehen mit einem bis zu viermal<br />

schärferen Bild, als dies be<strong>im</strong> Analogen <strong>Kabel</strong>fernsehen<br />

überhaupt möglich ist. Seine Auflösung: bis zu 1920*1080<br />

Pixel.<br />

HbbTV:<br />

Hybrid broadcast broadband TV. Hybrid-TV-<br />

Anwendung, bei der zum TV-Programm Zusatzdienste<br />

über das Internet am TV-Bildschirm dargestellt werden.<br />

Abhilfe: Einkabellösung<br />

Für Abhilfe sorgt die Einkabel-Verteilung.<br />

Diese erlaubt die vorhandene, seinerzeit für<br />

<strong>Kabel</strong>-TV ausgelegte, Antennenverkabelung<br />

weiter zu nutzen.<br />

Einkabel-Systeme dienen zur Verteilung von<br />

Satellitensignalen, aber auch DVB-T, DAB+<br />

und UKW auf einem einzelnen <strong>Kabel</strong>strang,<br />

an dem bis zu acht Receiver angeschlossen<br />

sein können. Entscheidend: Im Gegensatz<br />

zu Sat-Einkabellösungen aus der Vergangenheit,<br />

gibt es keine Einschränkungen bei der<br />

Programmvielfalt. Allen angeschlossenen<br />

Receivern steht uneingeschränkt das volle<br />

Frequenz- und somit Programmspektrum zur<br />

Verfügung. Moderne Einkabel-Verteilanlagen<br />

sind sogar in der Lage, allen Teilnehmern bis<br />

zu zwei Satellitenpositionen anzubieten. Astra<br />

b19,2° Ost und etwa Eutelsat Hot Bird auf 13°<br />

Ost sind so keine Zukunftsmusik und Sie können<br />

sich ohne bei Ihrem <strong>Kabel</strong>anbieter teure<br />

Zusatzpakete abonnieren zu müssen, alleine<br />

über 400 zusätzliche freie TV-Kanäle aus aller<br />

Welt empfangen.<br />

Um be<strong>im</strong> Sat-Empfang mit einer vorhandenen<br />

<strong>Kabel</strong>-TV-Installation das Auslangen zu finden,<br />

bieten sich zwei Lösungsmöglichkeiten<br />

an. So Sie max<strong>im</strong>al vier Fernseher mit Sat-<br />

Programmen versorgen wollen, benötigen Sie<br />

einen Einkabel-LNB. An seinem Ausgang ist<br />

der Leitungsstrang zu den Empfangsgeräten<br />

direkt anzuschließen.<br />

Wollen Sie bis zu acht Receiver über einen Leitungsstrang<br />

mit Sat-TV versorgen, benötigen<br />

Sie dazu einen normalen Quad- oder Quatro-<br />

LNB mit vier Ausgängen und einen Einkabel-<br />

Multischalter. An ihm ist der Leitungsstrang<br />

zu den Teilnehmern anzuschließen. Weiter<br />

sind die vier Signaleingänge des Einkabel-<br />

Multischalters mit den vier Ausgängen des<br />

LNBs zu verbinden, weshalb Schüssel und<br />

Einkabel-Multischalter nicht zu weit voneinander<br />

entfernt montiert werden sollten.<br />

Beachten Sie, dass bei der Umrüstung Ihrer<br />

<strong>Kabel</strong>-TV-Verteilung auf Sat-Einkabel-<br />

System alle vorhandenen Bauteile, wie<br />

Abzweiger, Verteiler, Antennensteckdosen<br />

und Abschlusswiderstände gegen einkabelfähige<br />

Produkte entsprechend der<br />

Norm EN 50494 getauscht werden müssen.<br />

Funktionsweise Einkabel-System<br />

Bei einer klassischen Sat-Anlage mit einer<br />

Verkabelung in Sternstruktur leitet der LNB<br />

das gesamte vom Satelliten empfangene Frequenzspektrum<br />

zum Receiver weiter. Erst<br />

dieser sucht sich dann die Frequenz aus, die<br />

er empfangen soll.<br />

Bei einer Einkabel-Sat-Anlage ist jeder angeschlossene<br />

Receiver mit einer individuellen<br />

Festfrequenz mit dem LNB starr verbunden.<br />

Über diese Frequenz kommuniziert der Receiver<br />

mit dem LNB und teilt ihm mit, welches<br />

Programm empfangen werden soll. Im Einkabel-LNB<br />

ist sozusagen bereits ein Tuner integriert,<br />

der den vom Receiver angeforderten<br />

Transponder empfängt und diesen über die<br />

Festfrequenz an den Receiver weiterleitet.<br />

Spezielle Receiver erforderlich<br />

Nicht jeder Sat-Receiver ist für den Einsatz an<br />

einer Einkabel-Anlage geeignet. Nur Geräte,<br />

die in der LNB-Konfiguration auch Einkabel-<br />

Anlagen einstellen lassen, sind dafür geeignet.<br />

Um sich Ärger zu ersparen, sollten Sie sich Rat<br />

<strong>im</strong> qualifizierten Fachhandel suchen. Dieser<br />

sollte auch in der Lage sein, alle von Ihnen<br />

benötigten Komponenten vom LNB bis zur<br />

Antennensteckdose zu empfehlen. Zudem<br />

prüft unsere Testredaktion bei jedem Gerät<br />

die Unicable-Tauglichkeit, achten Sie darauf<br />

einfach in den Testtabellen.<br />

Schnäppchen-Receiver vom Baumarkt-Wühltisch<br />

sind häufig nicht für Einkabel-Anlagen<br />

geeignet. Von ihnen ist deshalb abzuraten.<br />

THOMAS RIEGLER<br />

Bilder: Kathrein

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